Der Blutkönig: Roman (German Edition)
Schürhakens zu bringen, doch die glühende Spitze traf seine Schulter. Er schrie auf und tauchte unter Jared weg, gleichzeitig versuchte er einen kräftigen Tritt in Jareds Weichteile zu landen. Sein Fuß traf und Jared heulte vor Schmerz und Wut auf.
Tris erreichte zuerst den Kamin, er schnappte sich einen Eimer mit glühender Asche, der neben dem Feuer stand. Er warf die heiße Asche auf Jared, als sein Bruder sich auf ihn stürzte. Jared konnte dem Wurfgeschoss gerade noch ausweichen, aber die Asche formte eine heiße Wolke. Jared schrie wieder auf und warf die Arme hoch, um sich zu schützen. Tris benutzte die Ablenkung, um zu seinem Schwert zu gelangen, aber etwas traf ihn hart an der Kopfseite und er fiel. Er spürte, wie Blut seine Schläfe herablief. Ein Kerzenständer fiel klirrend neben ihm auf den Boden. Geblendet vom Blut aus einer Platzwunde über seiner Braue, rappelte Tris sich auf. Mit bloßen Händen stürzte sich Jared auf Tris, packte ihn und landete auf seinem Rücken. Tris spürte, wie ein paar seiner Rippen brachen und biss die Zähne zusammen, als die Umgebung auf einmal in rotem Schmerz unterzugehen drohte. Jared, größer und schwerer, hatte jetzt den Vorteil auf seiner Seite. Tris schnappte nach Luft, als Jared seinen Dolch in seiner Seite versenkte, knapp unter dem Brustpanzer, den er trug. Jared änderte seine Position und auf einmal wurde eine Kordel um Tris’ Hals geschlungen, der Gürtel von Jareds Gewand. Tris rang nach Luft, als er sich zuzog.
»Na los, rede, Herr der Toten«, höhnte Jared. »Wo sind die Geister, die dich beschützen? Wo sind deine mächtigen Sprüche?« Tris kämpfte um Atem und versuchte, Jared von seinem Rücken zu hebeln. Jared lachte nur, das gleiche kalte Lachen, das Tris nur zu gut von den Prügeln seiner Kindheit kannte.
»Das ist zu einfach«, sagte Jared. »Ich kann dein Gesicht nicht sehen. Ich will sehen, wie du stirbst und mich daran erinnern, wie du in dem Moment ausgesehen hast, als der letzte Atemzug deinen Körper verließ.«
Den Gürtel auch weiterhin stramm gezogen, zerrte Jared Tris auf die Füße und vor die Mauer des Fensters, von dem aus man in den grausigen Garten sehen konnte. Seine Hand schloss sich um Tris’ Hals. Tris konnte den Whiskey in Jareds Atem riechen, als sein Bruder sich näher zu ihm beugte. Sein dunkles Haar umrahmte sein Gesicht und in seinen Augen leuchtete Triumph. Jared verstärkte seinen Griff. »Du magst ja vielleicht die Geister der Toten sehen«, wisperte er. »Aber ich kann sehen, wenn die Seele den Körper verlässt. Das sieht man in den Augen.«
Als die Welt um ihn herum dunkler wurde, warf Tris seine Hand heftig nach oben und seine Finger ergriffen das Amulett, das um Jareds Hals hing. Es brannte in seiner Hand wie Feuer, aber er hielt es fest und schließlich riss das Band. Tris schleuderte das Amulett fort und spürte, wie die Magie, die das Amulett behindert hatte, wieder ein wenig näher rückte. Jared heulte vor Wut auf und drehte sein Handgelenk noch einmal, sodass der Gürtel um Tris Hals noch einmal enger geschnürt wurde.
»Glaubst du, das ist der einzige Neutralisierungszauber in diesem Raum, Junge?«, schnarrte Jared. »Ich habe mehr Schutz als das!«
Tris’ Sicht verschwamm und winzige Lichtpunkte begannen vor seinen Augen zu tanzen. Jared warf ihn wieder gegen den Fensterrahmen und Tris spürte etwas an seinem Fuß. Magierschlächter , erkannte er, während er gegen die Bewusstlosigkeit kämpfte. Ein dünner Auswuchs der Macht war beinahe in seiner Reichweite. Er stellte seinen Stiefel auf Magierschlächters Klinge und spürte ein Kitzeln seiner Macht, schwach, aber vorhanden. Tris rang nach Luft und konzentrierte sich auf Magierschlächter. Schütze mich!
Flammen erglühten um ihn herum, eine blaue Aura, die das letzte bisschen Magie aus ihm heraussaugte, die er erreichen konnte. Es knisterte um Jared herum wie Blitze, und Tris befreite sich mit einem Ruck.
Das war alles, was Tris brauchte. Der Absatz seines Stiefels schwang hoch und traf Jared direkt auf die Brust. Die Kraft des Tritts warf Tris immer noch atemlos zu Boden. Jared taumelte rückwärts und das niedrige Fenstersims traf ihn genau in den Kniekehlen. Mit wedelnden Armen fiel Jared, getragen von dem vollen Bewegungsmoment des Tritts aus dem Fenster und Tris verzog das Gesicht, als er das Übelkeit erregende Geräusch hörte, mit dem Jareds Körper mitten auf den angespitzten Pfählen landete. Er zog sich selbst auf die Füße
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