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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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blutverschmierte Klinge an seiner Hose abwischte.

"Nein? Gut!"

"Ihr Zwei da, räumt den Müll weg!", forderte er die beiden Männer auf, die in unmittelbarer Nähe von Jonathans noch warmem Leichnam saßen.
Ohne Umschweife sprangen sie auf, packten den Toten an Armen und Beinen und verschwanden mit ihm in der schützenden Dunkelheit des Waldes.

"Meine Brüder, hört mir zu.

Nichts von dem, was wir in der Vergangenheit gemacht haben, war sinnlos. Zwar ist die originale Schriftrolle nicht mehr in meinem Besitz, doch war ich vorausschauend genug und habe eine exakte Kopie davon angefertigt, die es uns ermöglicht, mit unserem Vorhaben fortzufahren.

Ich habe viel von euch abverlangt und es wird sich für uns alle auszahlen.

Eine neue Epoche ist angebrochen, in der wir Werwölfe an die Spitze der Hierarchie, aufsteigen werden. Die Zeit ist gekommen, in der wir den Platz in der Welt einnehmen, der uns gebührt.

Ich besitze die Macht, um uns von der unwürdigen Rasse der Vampire endgültig zu befreien.

Keiner der Blutsauger wird mehr übrig sein, wenn wir das tun, was in der Schriftrolle geschrieben steht, denn sie ist der Schlüssel zu unserem Glück!" Colin sprach mit solch einer Inbrunst in seiner Stimme zu seinen Männern, dass sie den Vorfall mit Jonathan bereits wieder vergessen hatten. Mit großen Gesten und erhabener Haltung wickelte er alle um den Finger. Die epische Ansprache hatte seine Wirkung nicht verfehlt und die gehorsamen Hunde in ihren Bann gezogen.
Als alleinige Herrscher über die Erde zu wandeln, entfachte ihren Kampfgeist von Neuem und ließ sie wieder an Colins Sache glauben.

"Also frage ich euch, meine Brüder, seid ihr dabei und kämpft mit mir an meiner Seite, um die Welt von den abscheulichen Kreaturen der Nacht zu befreien?

Seid ihr dazu bereit, in die allerletzte Schlacht zu ziehen und alles zu geben?

Seid ihr dazu bereit, ein neues Zeitalter der alleinigen Macht einzuläuten?", brüllte Colin feierlich in die Runde und entflammte in jedem einzelnen seiner Anhänger, die ungebändigte Lust nach einem allesentscheidenden Kampf. Voller Euphorie streckte Colin seine geballte Faust in die Luft, als Zeichen der vereinten Bruderschaft des Rudels. Nun hielt es keinen mehr am Boden. Alle sprangen auf und taten es ihm gleich.

Als anerkanntem Alphawolf gebührte ihm nun die Ehre, das Kriegsheulen einzuleiten um das Band seines Rudels zu festigen. Er atmete tief ein und füllte seine Lungen mit rauchiger Luft, die an seinem Gaumen eine holzig verbrannte und leicht würzige Note hinterließ. Erst als seine Lungen bis zum Bersten gefüllt waren und sein Brustumfang um ein Mehrfaches angeschwollen war, legte er seinen Kopf in den Nacken und stieß ein tiefes und kehliges Heulen aus. Es war ein markerschütterndes Jaulen, in das die anderen Werwölfe lautstark mit einstimmten. Der dröhnende Singsang war bis tief in den Wald zu vernehmen und hallte noch lange nach.

In dieser Nacht tanzten die Männer, wie von Dämonen besessen, ums Lagerfeuer, denn es war eine besondere Nacht.

Es war die Nacht, die den Anfang vom Ende einläutete.

    *****

Sie entfernte sich von ihm.

Das hatte er bereits gespürt. Doch die Veränderung schlug größere Wellen, als vermutet. Und zu der emotionalen Distanz kam nun die körperliche Entfremdung hinzu.

Es kam überraschend, doch eigentlich hatte er früher oder später schon damit gerechnet. Ihr Entschluss war nachvollziehbar, trotzdem fiel es ihm schwer, seinen Unmut darüber zu verbergen. Auch wenn er ihr Macher war, konnte er sie nicht ewig dazu zwingen, sich die Räumlichkeiten und das Bett mit ihm zu teilen. Die Trennung gefiel ihm nicht, doch zumindest beschränkte sich die räumliche Separation, nur auf das Kloster. Im Apartment würde alles beim Alten bleiben. Und dieser Gedanke spendete ihm ein wenig Trost, als er ihr nun schweren Herzens sein Einverständnis dazu gab.

"In Ordnung.

Ich verstehe, dass du langsam selbständiger werden möchtest und ein eigenes Schlafgemach erbittest.

Hier im Kloster gibt es ja mehr als genug Räume, die noch leer stehen.

Deine Entscheidung zur Unabhängigkeit ist ein erster Schritt und das werde ich respektieren.

Es ist gut, dass du dich abnabeln möchtest, wirklich!", meinte Ardric, während er im Zimmer nervös auf und ab ging und wild mit den Händen gestikulierte. Seine Stimme klang merkwürdig brüchig. Nun fühlte sich Mimma schlecht, dass sie ihn einfach so mit ihrer Bitte überrumpelt hatte. Zudem war es mehr

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