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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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Kunden grimmig an. Erschrocken von der Härte seines Blickes, zuckte sie zusammen und wich einige Schritte zurück. Sie war drauf und dran, das Weite zu suchen. Nur ein kleiner, innerer Impuls hielt sie zurück. Die süße Erinnerung an ihren gemeinsamen Kuss.

"Mimma?

Du bist es wirklich, oder?", sagte er ungläubig, als er sie erkannte. Von einer Sekunde auf die andere zeigte sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht, das bis über beide Ohren reichte. Ohne länger nachzudenken, warf er das Poliertuch aus der Hand und sprang mit einem Satz über den Tresen. Jede weitere Sekunde, die verstrich, bis er sie an sich drücken konnte, kam ihm vor wie eine Zeitverschwendung.
Als ob sie alte Sandkastenfreunde gewesen wären, umschloss er Mimmas zierlichen Körper mit seinen wohldefinierten Armen. Eine Begrüßung, die herzlicher nicht hätte ausfallen können. Er presste sie fest an sich und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Mimma war von seiner Wiedersehensfreude derart überrumpelt, dass sie Raven ohne Widerworte einfach gewähren ließ.

"Es ist so schön, dich endlich wiederzusehen!

Jeden Tag, seit dieser hochnäsige Vampir Ardric dich mit seinem protzigen Schlitten von hier weggebracht hat, habe ich gehofft, dass du dich bei mir melden würdest.

Jetzt bist du tatsächlich hier in meinen Armen.

Ich kann es fast nicht glauben!", brummte er zufrieden. Kurz vergaß Mimma alles um sich herum und versank in seiner Umarmung. Sie spürte seine Hitze, die ihr gefiel, und unwillkürlich begann sie, seinen Duft einzuatmen. Überraschenderweise roch er überhaupt nicht so, wie sie es von einem Werwolf gewöhnt war. Zwar vermochte sie nicht zu sagen, was für ein Duft es war, aus dem sich sein körpereigener Geruch zusammensetzte, doch merkwürdigerweise fühlte sie sich von ihm wie magisch angezogen. Als sie wieder Herr über ihre Sinne wurde, wand sie sich aus Ravens greifzangenartiger Umklammerung und sah ihn mit einem verhaltenen Lächeln an. So sehr sie sich auch freute, es war ein bitteres Wiedersehen, denn noch war nicht klar, ob überhaupt so etwas wie eine Freundschaft zwischen ihnen Bestand haben konnte. Unwillkürlich kam in ihr das Bild hoch, wie ein Vampir und ein Werwolf im Mondschein Frisbee spielten. Eine völlig surreale Vorstellung.

"Hallo Raven.

Ich wusste nicht, ob du mich noch sehen wolltest, wegen der ganzen Sache, was in dieser Nacht passiert war.

Wegen deinem Bruder und all dem..." Mimma machte eine kleine Pause und überlegte, welche Worte sie wählen sollte.

"Es ist wegen dieser komplizierten Vampir- und Werwolfsache...

...weil wir doch eigentlich Feinde sind", meinte sie betrübt. Raven nickte und machte dabei einen ernsten Gesichtsausdruck. Er ergriff die Hand des unsicher wirkenden Mädchens, die ihn schon als Mensch in ihren Bann gezogen hatte, und führte sie zum Tresen hin, damit sie sich auf einen der Barhocker setzen konnte.
Er wollte, dass sie sich in seiner Umgebung wohlfühlte und sie sich nicht wie zwei völlig Fremde zwischen Tür und Angel gegenüberstanden.

"Ich weiß was du damit sagen willst, aber ich gebe einen Dreck darauf, was die Anderen sagen und tun.

Wir beide haben mit deren Jahrtausende andauerndem Krieg nichts am Hut.

Du bist Mimma und ich bin Raven.

Und mir ist es völlig egal, ob du ein Vampir bist oder nicht. Ich pfeife auf die Regeln!", entgegnete ihr Raven bestimmend.

"Aber was ist mit deinem Bruder?
Er wird mit Sicherheit etwas gegen unsere Freundschaft haben und dein Rudel bestimmt auch.
Ich will wirklich nicht zwischen euch stehen, schließlich gehört er zu deiner Familie!", widersprach ihm Mimma energisch.

"Colin kann mich mal kreuzweise!

Mit seinem stumpfsinnigen Kodex hat er keinerlei Macht über mich. Außerdem hat er selbst Schuld daran, dass unsere Familie auseinandergebrochen ist, schließlich hat er gegen seinen heiligen Kodex verstoßen.

Seit jener Nacht ist er spurlos verschwunden und hat das Rudel entzweigerissen.
Ein paar der anderen Werwölfe aus dem Rudel sind ihm gefolgt, der Rest ist ohne Führung zurückgeblieben.

Dank ihm war das totale Chaos los!", erzählte Raven detailliert. Betroffen sah Mimma zu Boden und schämte sich dafür, so eigennützig zu handeln und Ravens Freundschaft zu wollen, obwohl ihr Erscheinen in der Vergangenheit, in seinem Leben so Vieles durcheinander gebracht hatte.

"Das tut mir so leid.

Das ist alles meine Schuld", stammelte sie. Es tat ihr weh zu hören, dass ihre Existenz einen Keil zwischen zwei

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