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Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Titel: Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nataly Bleuel , Michael Kuhr
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den VIP-Bereich nach oben. Small Talk unter Fachleuten. Rechtfertigungen für und gegen den Sieg. Dann schnappe ich mir Ivan, und wir machen einen polnischen Abgang. Bayram bleibt noch, mit Oktay zusammen. Die Nacht ist noch jung, und in den Clubs geht es jetzt erst richtig los.

Durch die Clubs
    Wenn ich »auf Streife« gehe, wird es oft spät. In manchen Clubs wird es sogar erst um fünf, sechs Uhr früh richtig voll. Dann ist man erst um neun zu Hause.
    Diese Nacht will ich einen neuen Mitarbeiter testen. Er heißt Aliyou und hat sich die Tage zuvor bei uns beworben. Ein Schrank von einem Mann, der Türsteher werden möchte. Super ist, dass er neben Deutsch fließend Französisch und Englisch spricht. Das ist immer gut, solche Leute brauche ich.
    Sein erster Auftrag: mich und Ivan abholen und zum Hyatt in die »Vox-Bar« fahren. Ich will sehen, ob er als Fahrer was taugt.
    Die »Vox-Bar« ist eine schöne Bar mit Live-Band. Ich bestellte ein Ginger-Ale, ausnahmsweise mit Southern Comfort, und einen O-Saft für Ivan.
    Von der »Vox-Bar« aus habe ich einen guten Blick auf das Adagio und die Spielbank. Ich schaue auf die Uhr: gerade mal eins.

     
       
    Eins meiner Haupteinsatzgebiete – zwischen Spielbank und »Adagio«
    Draußen am Eingang warten immer noch Gäste, die in den Club reinwollen. Meine Jungs sprechen jeden an und kontrollieren die Ausweise bei denen, die besonders jung aussehen. Einen Mann weisen sie ab. Gut gekleidet. Von weitem nicht erkennbar, warum. Also frage ich kurz nach. Unsere Selekteurin meint, der war wahrscheinlich total auf Drogen. Die Augen glasig. Kaum ansprechbar, aber ruhig.

    Ich bin ein totaler Drogengegner. Ich hatte in meinem Leben nur zwei Drogenerlebnisse. Und die haben mich geheilt.
    Die Leute haben früher viel von »Kekspartys« erzählt. Ich esse gern Kuchen. Wie gesagt: Süßmaul! »Keksparty« klang interessant. Also fragte ich einen Freund, der es wissen muss, was da abgeht.
    »Na, ne Party, wo wir eben Kekse essen. Kekse mit was drin, was man sonst normalerweise nur raucht.«
    Aus Neugier habe ich mir das dann mal zum Geburtstag gewünscht, da war ich Mitte 30. Und ich bekam meinen ersten und letzten »Kekskuchen«. Vorsichtig hab ich ein Stück gegessen. Man weiß ja nicht, was mit einem dann passiert. Aber ich merkte überhaupt nichts.
    Mein Kumpel meinte, ich solle erst mal abwarten. Ich wartete – nichts. Ungeduldig wie ich eben war, aß ich noch ein Stück und: Bumm! Das war so was von verrückt! Grade unterhalte ich mich mit meinem Kumpel, und peng, bin ich weg, in einer anderen Welt. Plötzlich steh ich auf der Straße und weiß gar nicht, wie ich da hingekommen bin. War gar nicht real.
    Dann war mir so was von schlecht. Als ich nach Hause kam, hat mich meine damalige Frau gefragt: »Was haben sie denn mit dir gemacht?« Ich war zwei Tage komplett weg. Mein Fazit: Nie wieder! Was für eine Scheiße!
    Aber man soll ja nie NIE sagen. Meine frühere Nachbarin erzählte immer von ihrem »Paper«. Das nahm sie wohl immer, wenn sie mal nachts ausging. Sie meinte, man kommt dann schneller in Stimmung und es feiert sich besser. Für mich nicht nachvollziehbar.
    Als ich einmal auf einen Kaffee zu ihr rüberging, lag ein kleiner Schnipsel von diesem »Paper« auf dem Tisch. Das sah original aus wie ein Stück Papier von der B.Z.  – wie Zeitungspapier. War aber nicht größer als mein Fingernagel.
    Sie meinte zu mir: »Wenn du so ein Stückchen isst, bist du den ganzen Tag gut drauf.«
    Ich antwortete etwas irritiert: »Ich bin immer gut drauf. Also was soll der Quatsch?«
    »Nimm’s doch mal mit. Probier es aus.« Sie steckte das Zeug in einen Briefumschlag und gab ihn mir.
    Ich konnte mir echt nicht vorstellen, dass so ein Stück Papier besondere Auswirkungen auf mein Gemüt haben sollte. Also lief ich damit erst mal zu meinem Kumpel Gerd in seinen Computerladen und erzählte ihm von dem »Paper«. Ich zeigte es ihm und sagte: »Meine Nachbarin meinte, wenn ich das esse, hab ich ’nen guten Tag. Allet lustig, allet easy.«
    Gerd schaute mich ungläubig an und lästerte: »Mannomann, du lässt dich verarschen! Dir können sie was vom Weihnachtsmann erzählen – und du glaubst das noch!«
    »Okay, dann teilen wir und essen das.«
    Also hat jeder ein kleines Stück gegessen. Erst saßen wir noch vorm PC rum. Nichts passierte. Er lachte mich schon aus. Ich rief meine Nachbarin an. Sie meinte: »Na warte doch mal ab. Habt ihr vorher was anderes gegessen?«
    »Ja,

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