Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal
Parfüm, das jemand anderes aufgelegt hatte. Gott sei Dank war er nicht gefahren.
»Möchtest du eine Tasse Kaffee? Ich habe die Maschine gerade erst ausgeschaltet, er ist also noch ziemlich heiß«, sagte ich und küsste ihn auf die Wange. »Wie war es?«
» Formidable «, sagte er. »Aber ich bin ein wenig müde.«
»Vielleicht solltest du ins Bett gehen.«
Er nickte. »Ich denke, das werde ich tun.«
»Nachmittags komme ich und hole dich ab«, sagte ich. »Sagen wir so gegen drei oder vier? Außer wenn du länger schlafen möchtest, dann können wir auch morgen zum Friedhof gehen.«
»Nein, nein«, sagte er. »Ich möchte heute gehen. Wenn es dir immer noch recht ist.«
»Natürlich«, sagte ich. »Bis später dann.«
Ich beobachtete, wie er die Treppe hinaufstieg. Er brauchte einige Zeit dafür. Zweiundachtzig Jahre alt und die ganze Nacht durchgemacht, als wäre er achtundzwanzig. Ich warf ihm eine Kusshand zu, die er aber nicht sah, und fuhr zur Weinkellerei.
Ich war die Erste in der Villa. Quinn kam später, nachdem er die südliche Absperrung für den Goose-Creek-Jagdclub geöffnet hatte.
»Sind sie gekommen?«, fragte ich.
»Oh, ja. Mit dem Blasen des Fuchshorns und dem ganzen Klimbim, der dazugehört. Sie haben den südlichen Eingang genommen, wie wir es vermutet haben.«
»Viele Pferdeanhänger?«
»Ein paar. Die meisten kamen auf ihren Pferden. Mit Reitjacke.«
»Haben Sie Amanda gesehen?«
»Ja.«
»Shane?«
»Den auch. Mit der ganzen Meute, und die hat gekläfft wie verrückt. Er meinte, es würde ein guter Tag ohne Wind werden und ziemlich kühl. Der Geruch der Füchse würde sich dicht am Boden halten. Da kann die Meute ihnen leicht folgen.«
»Gut. Ist Mick auch dabei?«
Er stemmte die Arme in die Hüften. »Vielleicht hätte ich eine Liste machen sollen. Ja, Mick war auch da. Sunny, Ryan. Die üblichen Verdächtigen.«
»Ich habe doch nur gefragt.«
»Sie hätten sich gleich nach Mick erkundigen sollen. Obwohl ich angenommen hätte, dass er es Ihnen selbst erzählt. Zumal Sie wieder mit ihm schlafen.«
»Haben Sie nichts zu tun?«
»Nicht bevor ich eine Tasse Kaffee bekommen habe. Ist er schon aufgesetzt?«
»Ich hatte keine Zeit.«
»Mir scheint, ich muss hier alles selbst in die Hand nehmen, was?«
Ich folgte ihm in die Küche. »Woher wissen Sie das von Mick und mir?«
»Bin heute Morgen im Gemischtwarenladen gewesen. Thelma war zum Schwatzen aufgelegt.«
Ich war gerade dabei, Wasser in die Kaffeekanne laufen zu lassen. Ich drehte mich heftig um, und das Wasser klatschte auf den Boden. »Sollte Thelma mal nicht zum Schwatzen aufgelegt sein, dann hat ihr Puls zu schlagen aufgehört. Soll das etwa heißen, im Gemischtwarenladen macht die Runde, dass ich die Nacht in Micks Haus verbracht habe?«
»Sie haben dort geschlafen? Sie war sich nämlich nicht sicher, wer bei wem in der Koje gelegen hat.« Er nahm mir die Kanne ab und schüttete das Wasser in die Kaffeemaschine.
Ich wischte den Fußboden auf, während die Maschine zu gurgeln begann.
»Behalten Sie es bitte für sich, ja?«
Er holte einen Milchkarton aus dem Kühlschrank. »Dann sind Sie also wieder zusammen?«
»Nein. Und ich möchte auch nicht darüber reden.«
Er lehnte sich an die Theke und verschränkte die Arme vor der Brust. »Na schön, in Ordnung.«
Ich griff nach dem Zuckertopf und bediente mich. »Haben Sie eine Ahnung, ob Nicole die Stadt schon verlassen hat?«
Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Ich weiß es nicht. Sonntagmorgen hat sie angerufen und eine Nachricht hinterlassen, aber ich habe mich nicht bei ihr gemeldet. Bleibt da noch Platz für Kaffee, bei der Zuckermenge?«
»Huh? Oh! Sie machen starken Kaffee. Da braucht man etwas mehr Zucker.«
»Sie sind sauer, weil Mick Nicole engagiert hat.«
Ich griff nach der Milch. »Na gut, dann bin ich es eben. Wissen Sie was? Ich bin endlich dahintergekommen, dass es ihm immer nur ums Geschäft geht – selbst wenn es den Anschein macht, es wäre nicht so. Sein ganzes Leben dreht sich nur um Arbeit und zu gewinnen und das Beste von allem zu besitzen.« Ich rührte in meinem Kaffee, bis er die Farbe von flüssigem Karamell hatte. »Nicole hat einen guten Ruf, daher musste er sie natürlich engagieren. Das Dumme ist nur, dass er nie zufrieden oder glücklich zu sein scheint. Er ist immer ruhelos. Gelangweilt.«
Ich dachte an das, was Frankie mir jüngst über ihn gesagt hatte. Ihm ging es immer nur um den Nervenkitzel der Jagd.
»Das
Weitere Kostenlose Bücher