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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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produziert man jedes Jahr den gleichen Wein, weil das Wetter aus Sonne und noch mehr Sonne besteht. Hier ist es wie in Bordeaux, und Sie können Ihr verschneidendes kleines Herz sich austoben lassen, da sich das Wetter jedes Jahr vom Wetter des Vorjahres unterscheidet. Oder vom Jahr davor.«
    »Diese allzu vereinfachende Bemerkung werde ich mal ignorieren und es der Unwissenheit zuschreiben«, sagte er. »Bei Ihnen klingt das so, als wäre Kalifornien das Land des homogenisierten Weins.«
    »Das terroir spielt dort eine viel geringere Rolle«, sagte ich. »Wegen des Klimas.«
    »Das ist nicht wahr«, sagte er. »Kalifornische Winzer haben vielleicht von Jahr zu Jahr sehr viel weniger Abweichungen in ihrer Ernte, aber irgendetwas müssen wir wohl doch richtig machen. Erinnern Sie sich an das ›Urteil von Paris‹?«
    Ich kannte es. Jeder in der Welt des Weins kannte es.
    Vor mehr als dreißig Jahren hatte ein kleiner Weinladen in Paris eine Blindverkostung von französischen und kalifornischen Weinen organisiert. Zum Erstaunen aller – nicht zuletzt aller Franzosen – gewannen die kalifornischen Weine spielend. Dank eines Korrespondenten des ›Time Magazine‹ namens George Taber, der dort anwesend war, sorgte dieses Ereignis weltweit für Furore. Danach schoss Kaliforniens Ruf als Produzent erstklassiger Weine in ungeahnte Höhen.
    »Da wir gerade von Urteilen reden …«, sagte ich, als durch das vordere Fenster des Wohnzimmers das Scheinwerferlicht eines Autos fiel, das die Auffahrt heraufkam. »Sie sind da.«
    »Ja.« Er stand auf, half mir hoch und reichte mir meine Krücke. »Die Vorstellung kann beginnen.«

Kapitel 22
    H ören Sie«, sagte Quinn, als es klingelte, »wir ziehen das als guter Cop, böser Cop durch. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, sagte ich. »Was bin ich?«
    »Machen Sie die Tür auf.«
    Kyras Modegeschmack – und ihre Einstellung – hatten sich nicht geändert, seit ich sie beim Point-to-Point-Rennen gesehen hatte. Sie war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, trug jede Menge Metall, brauchte dringend ein Bad und eine Dosis Flohpulver.
    Ich führte sie und Amanda ins Wohnzimmer, wo Quinn wartete, und bat sie, sich zu setzen. Amanda nahm auf dem Sofa Platz, Kyra blieb stehen.
    »Du wurdest aufgefordert, dich zu setzen«, sagte Quinn zu Kyra. »Tu es!«
    Seit ich ihn kannte, hatte ich ihn nur ein paar Mal in diesem Ton reden hören. Sie setzte sich. Quinn lehnte an der Kamineinfassung und starrte sie an. Ich setzte mich in den Ohrensessel ihnen gegenüber, mit den Händen im Schoß.
    Kyra nahm wieder ihre finstere, feindselige Haltung ein, während ich sie zu dem befragte, was sie getan hatte. Schließlich sagte Quinn, der zunehmend ärgerlicher geworden war: »Weißt du, weshalb du hier bist?«
    »Ja. Weil sie mir den Sheriff auf den Hals gehetzt hätte, wenn ich nicht gekommen wäre.«
    »Wirklich?« An Quinns Kiefer zuckte ein Muskel. »Die richtige Antwort, mein Schätzchen, wäre gewesen, dass du gekommen bist, um uns zu erklären, warum du das getan hast – und dich zu entschuldigen.«
    »Sorry.«
    Quinn sah aus, als würde er ihr am liebsten eine Ohrfeige geben. Ich warf ihm einen Blick zu. So kamen wir mit ihr nicht voran.
    »Kyra!«, sagte Amanda warnend.
    »Ich habe doch ›sorry‹ gesagt.«
    »Spiel uns hier nichts vor«, sagte Quinn. »Ich glaube nicht, dass du dazu Talent hast.«
    Ich warf ihm erneut einen Blick zu und schüttelte leicht den Kopf.
    »Ist dir klar, in welche Schwierigkeiten du gekommen wärst, wenn ein Pferd über das Hindernis gesprungen wäre, das du beschädigt hast, und wenn der Reiter dabei gestürzt wäre?«, fragte ich. »Vor acht Jahren hat irgendetwas das Pferd meiner Mutter verängstigt, sodass es sie bei einem Sprung abgeworfen hat. Sie hat sich das Genick gebrochen und starb im Krankenwagen.«
    Das drang zu ihr durch. Ihre Augen, die bei all dem Eyeliner und der Wimperntusche an einen Waschbären erinnerten, weiteten sich, und zum ersten Mal zeigte sie Angst.
    »Hast du noch an einem anderen Sprung manipuliert, ohne dass deine Mutter es bemerkt hat?«, fragte ich. »Oder sonst etwas getan, das wir wissen müssen?«
    »Nein«, sagte sie.
    Quinn wies mit einem Finger auf sie. »Wenn du gelogen hast, Kleine …« Er beendete den Satz nicht.
    »Ich lüge nicht. Ich habe nichts weiter gemacht. Ehrenwort!« Die Worte sprudelten aus ihr heraus.
    »Also gut«, sagte ich. »Ich glaube dir.«
    Sie nickte, und ich sah, wie sie sich langsam

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