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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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idiotisch es sich verhalten hat.«
    Ich richtete mich in meinem Stuhl auf und schaute ihn überrascht an. »Das klingt nett – selbst wenn das Mädchen nicht zugeben will, wie idiotisch es sich verhalten hat. Ich werde schon allein mit ihr fertig, müssen Sie wissen. Sie brauchen sich um mich keine Gedanken zu machen.«
    »Ich mache mir keine Sorgen um Sie«, sagte er. »Ich mache mir Sorgen um das Mädchen und Amanda. Ich möchte wetten, dass die beiden aufeinander losgehen werden.«
    »Ich glaube nicht, dass es zu Gewaltanwendungen kommt.«
    »Ich weiß, dass es nicht dazu kommt«, sagte er. »Dafür bin ich da.«
    Mein Großvater, der in seinem zweireihigen Smoking wie ein in Würde alternder Filmstar aussah, wartete bereits in der Halle, als ich zwanzig Minuten später durch die Haustür kam.
    » Tu es magnifique! «, sagte ich.
    Er grinste, als hätte ich gerade eine allseits bekannte Wahrheit bekräftigt. » Merci beaucoup .«
    »Kommt dich jemand abholen?«
    »Mein Kollege«, sagte er. »Du bist ihm und seiner Freundin neulich begegnet.«
    »Ich bleibe auf, bis du wiederkommst. Ich möchte alles über euer Treffen erfahren.«
    »Ich komme erst nach dem Frühstück«, sagte er. »Es ist wohl besser, wenn du schlafen gehst.«
    Ich hörte, wie ein Auto die Auffahrt hinauffuhr und die Reifen im Kies knirschten. »Wie machst du das nur?«, fragte ich. »Ich kenne Leute, die zwanzig oder dreißig Jahre jünger sind als du und nicht halb so viel aushalten. Das ist verblüffend.«
    Er streichelte meine Wange. »Ich habe im Leben immer auf das geschaut, was auf mich zukam, und dann versucht, das Gute darin zu finden. Das vermittelt einem Energie und joie de vivre .«
    »Selbst während des Krieges?«
    »Besonders während des Krieges.«
    Ich lächelte ihn an und hatte das Gefühl, das Herz würde mir brechen. »Ich liebe dich, Pépé.«
    »Ich liebe dich auch, mon ange «, sagte er.
    Ich ging mit ihm zum Auto seines Freundes, und seine Haltung war so aufrecht wie die eines Soldaten. Während er sich auf die Rückbank setzte, sagte er: »Ich habe nachgedacht. Könnten wir morgen vielleicht das Grab deiner Mutter besuchen?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Was immer du möchtest.«
    Er hob die Hand zu einem kurzen Gruß, und der Wagen verließ die Auffahrt. Ich ging ins Haus und versuchte, nicht daran zu denken, wie sehr ich ihn vermissen würde, wenn er in ein paar Tagen nach Frankreich zurückreiste.
    Quinn brachte genügend chinesisches Fertiggericht mit, um all unsere Arbeiter damit zu beköstigen, als er später bei mir auftauchte. Wir aßen im Wohnzimmer vor dem Feuer, das ich im Kamin gemacht hatte. Im Frühjahr, als die Männer zusätzliche Flächen für den Anbau weiterer Weinstöcke gerodet hatten, hatten einige die Baumklötze zu Kaminholz zerkleinert, und jeder hatte mitnehmen können, so viel er wollte. In der Nähe des Kutschenschuppens, neben meinem schrumpfenden alten Holzstoß, hatten sie ungefähr zwei Kubikmeter für mich aufgestapelt.
    »Haben Sie für dieses Feuer etwa das frische Holz genommen?«, fragte Quinn, als ein Scheit knisterte und aufplatzte, sodass sich ein Funkenregen in den Schornstein ergoss.
    »Das meiste ist altes, abgelagertes Holz. Kann sein, dass ich aus Versehen ein oder zwei neue Scheite mitgenommen habe.«
    »Immer noch zu frisch«, sagte er. »Am Ende haben Sie noch Brandlöcher in Ihren schönen neuen Teppichen, wenn die Funken in die falsche Richtung fliegen. Das sollten Sie eigentlich wissen als Mädchen vom Lande.«
    »Ich fürchte, ich bin wegen heute Abend nicht ganz bei der Sache«, sagte ich, während ich die kleinen weißen Schälchen mit den Resten wieder in die Tüte packte, in der er sie gebracht hatte und die er mit nach Hause nehmen wollte.
    »Keine Angst, es wird schon werden.« Er legte sich so auf die Seite, dass er das Kinn auf eine Hand stützen und ins Feuer schauen konnte.
    Ich saß ihm gegenüber mit dem Rücken gegen das Sofa gelehnt auf dem Läufer.
    »Noch zwei Wochen, dann können wir den Cabernet verschneiden«, sagte er.
    Den ganzen Abend über hatten wir uns bei unseren Gesprächen auf neutralem Boden bewegt und meistens über die Arbeit geredet. Nicoles Name war nicht einziges Mal gefallen.
    »Kommen wir auf dreihundert Proben, bevor Sie den perfekten Wein gefunden haben?«, fragte ich.
    »Nicht mehr als zweihundertfünfzig. Ich möchte nicht über Bord gehen.«
    Ich lachte. »Sie werden hier in Virginia verwöhnt, das wissen Sie. In Kalifornien

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