Der Boss und die sexy Luegnerin
Atmosphäre, sodass sie sich unterhalten konnten. Damit er herausfinden konnte, ob sie eine Spionin war oder nicht.
Was er nicht im Sinn gehabt hatte, war ein im Zoo-Stil eingerichtetes Diner, in dem es mehr Kinder als Erwachsene gab und die Spezialität des Hauses aus Makkaroni mit Käse bestand.
„Sie sehen nicht gerade glücklich aus.“
„Wie bitte?“ Er hob die Stimme, um die schreienden Kinder zu übertönen.
„Ich habe gesagt, Sie sehen unglücklich aus und als wären Sie lieber woanders.“
„Nein, haben Sie nicht.“
„Okay, das meiste davon hab ich nur gedacht. Aber Sie sehen wirklich unglücklich aus.“
Sie hingegen ganz und gar nicht, bemerkte Vance. Ihr Sohn saß in einem Kinderstuhl neben ihr am Tisch. Vance kannte sich mit Babys nicht aus, doch dieses hier sah ganz gut aus und war zum Glück besser erzogen als die anderen kleinen Tyrannen um sie herum.
„Es ist nur ein bisschen laut.“
„Tatsächlich?“ Sie zerkleinerte eine Hühnchenbrust für ihren Sohn. „Ist mir nicht aufgefallen.“
„Wirklich?“ Er beugte sich vor. „Ich habe gar nicht gemerkt, dass Sie taub sind.“
Sie lachte, und etwas in Vance zog sich so fest zusammen, dass er kaum atmen konnte. Wenn sie lächelte, war sie wunderschön. Wenn sie lachte, war sie unvergleichlich. Ihr ganzes Gesicht leuchtete, und ihre Augen funkelten. Und ihr volles Lachen entlockte ihm ein Grinsen.
„Tut mir leid, Vance. Das hier ist wirklich eine Qual für Sie, oder?“
Plötzlich kam es ihm gar nicht mehr so schlimm vor. „Macht mir nichts aus.“
„Außer dass Sie aussehen wie ein Mann, der am liebsten auf der Stelle die Flucht ergreifen würde.“
„Nein, ganz und gar nicht.“ Er runzelte die Stirn.
„Dann sollten Sie lächeln, damit ich Ihnen glaube.“
Er lächelte.
„Das sollten Sie öfter tun. Sie wirken viel weniger bedrohlich, wenn Sie lächeln.“
„Vielleicht gefällt mir bedrohlich ja.“
„Sie sind jedenfalls wirklich gut darin.“ Sie beugte sich vor und küsste ihren Sohn auf die Stirn. Der Kleine grinste und strampelte mit den Beinen. Dann schloss er eine Faust um ein Stückchen Huhn.
Vance blickte sich in dem Diner um, er weigerte sich, das hier als Restaurant zu bezeichnen. Die Kellner trugen mit Tiermustern bedruckte Uniformen, gingen als Zebras, Löwen und Tiger. Andere Angestellte trugen ganze Tierkostüme und wurden von einer Armee Kleinkinder in der Spielecke belagert. Vance konnte sich keinen schlimmeren Job vorstellen.
Aber er war hier mit Charlie, und sie schien entspannt und glücklich, also würde er das Beste aus der Situation machen. Während sie nicht länger auf der Hut war, würde er so viele Informationen sammeln wie möglich. Und am Ende des Abends würde er wissen, ob sie eine Spionin war – oder eine potenzielle Geliebte.
6. KAPITEL
Vance beugte sich zu ihr herüber, damit er nicht brüllen musste. „Also, wie hat Ihnen die Auktion gefallen?“
„Wundervoll.“ Ihre Augen leuchteten. „Das ist es jedes Mal. Aber heute mit den königlichen Juwelen. Etwas zu berühren, das vor Hunderten von Jahren von einer Königin getragen worden ist. Wundervoll – und auch beängstigend.“
„Beängstigend?“
„Wissen Sie, für wie viel diese Kette verkauft wurde?“ Sie lachte und schüttelte den Kopf. „Ich habe ständig gefürchtet, ich würde die Kette fallen lassen oder aus Versehen den Golddraht beschädigen oder einen der Steine herausdrücken oder so was …“
Sein Mund zuckte. „Eine lebhafte Fantasie.“
„Oh, unglaublich lebhaft. Vermutlich werde ich Jake in den Wahnsinn treiben, wenn er etwas größer ist. Wenn er sich erkältet, wächst sich das in meinem Kopf innerhalb von Sekunden zu einer Lungenentzündung aus, dann sehe ich schon ein Sauerstoffzelt vor mir und wie ich eine Lunge spende oder so.“ Sie atmete tief durch. „Jetzt, wo Sie wissen, dass ich verrückt bin, dürfen Sie gern die Beine in die Hand nehmen.“
„Hab ich nicht vor.“
„Nicht?“ Sie legte den Kopf schräg, und eine Kaskade blonden Haars fiel ihr über die Schultern. „Ich frage mich warum.“
Das fragte er sich auch. Sie gehörte nicht zu dem Typ Frau, den er sonst attraktiv fand, und doch fand er sie so anziehend, dass er den Tumult um sich herum hinnahm, nur um ihr gegenübersitzen zu dürfen.
„Wie auch immer, ich liebe die Auktionen“, kam sie auf seine Frage zurück. „Teil dieser ganzen Aufregung zu sein, wenn auch nur ein kleiner.“
Vance nickte. „Das verstehe
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