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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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Killer zurücktaumelte, schnappte sich Karpow seine Waffe, doch bevor er abdrücken konnte, spürte er die kalte Mündung einer Pistole an der rechten Schläfe.
    Ein zweiter Killer, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war, sagte in kehligem Russisch: »Wenn du dich rührst, puste ich dir das Hirn aus dem Schädel.«
    Als er hörte, wie die Haustür zugeschlagen wurde, eilte Don Fernando aus dem Wohnzimmer, um nachzusehen, wer da gekommen war.
    Kaja stand dicht neben Bourne und betrachtete ihre Spiegelbilder in der Glastür. Dann drückte sie die Klinke und ging hinaus. Bourne folgte ihr. Es war kalt, und sie zitterte ein wenig.
    »Gehen wir wieder rein«, schlug er vor, doch sie rührte sich nicht.
    Der Wind zerzauste ihre Haare. Es war seltsam, sie so blond zu sehen, wie sie in Wirklichkeit war. Ihm wurde bewusst, dass ihn selbst seit langer Zeit niemand mehr so gesehen hatte, wie er wirklich war, nicht einmal Moira. Er war von einem schützenden Panzer umgeben, hinter den nicht einmal er selbst noch blicken konnte. Aber wollte er das überhaupt? Vielleicht war dieser Panzer notwendig, um ihn weitermachen zu lassen. Er konnte sich zwar nicht mehr daran erinnern, aber er war sich absolut sicher, dass er einmal anders gewesen war, offener und nicht so in sich zurückgezogen.
    »Ich habe schon sehr bald bemerkt, dass Skara irgendwie anders ist«, sagte Kaja, die Arme um sich geschlungen. »Aber es war einfach nichts zu machen. Ihr konnte keiner helfen. Meiner Mutter hat das richtig Angst gemacht.«
    »Hast du nicht gesagt, du wärst das schwarze Schaf in der Familie?«
    »Das war gelogen.« Sie sah ihn mit einem matten Lächeln an. »Das habe ich von Skara gelernt. Sie hat gemeint, ihr bliebe gar nichts anderes übrig. Um in der Schule keine Probleme zu bekommen, mussten alle ihre Persönlichkeiten lernen, überzeugend zu lügen.«
    »Das muss schwer für dich gewesen sein«, meinte Bourne.
    »Am Anfang schon. Ich hatte Albträume – dass sie sich in irgendein Monster verwandelt, einen Vampir oder Dämon. Aber ich habe mich oft gefragt, wohin die Persönlichkeiten verschwinden, wenn sie im Hintergrund sind. Und wie wechseln sie sich ab? Wie wird das entschieden, wer als Nächstes übernimmt?«
    »Und hast du irgendeine Antwort auf die Fragen gefunden?«
    »Skara selbst hatte keine Ahnung. Sie sagte, es sei wie eine Achterbahnfahrt, die nie aufhört.«
    »Hast du nie Angst gehabt, dir könnte das Gleiche passieren?«
    »Ja, oft.« Kaja erschauderte. »Hast du mal High Noon gesehen? Ungefähr so fühlt es sich an. Ich warte auf den Zug mit dem Killer.«
    Der Präsident der Vereinigten Staaten griff zum Telefon und rief seinen Börsenmakler an. »Bob, wie sieht’s mit NeoDyme aus?«
    »Die Aktie steht bei siebenundsechzig Dollar«, antwortete der Experte.
    »Was?« Der Präsident fuhr auf seinem Stuhl hoch. »Der Start war bei ungefähr zwanzig, wenn ich mich richtig erinnere, und das war – wann? Vor drei Tagen.«
    »Die Leute kaufen wie wild, Sir«, erklärte Bob. »Die Aktie klettert steil nach oben.«
    Der Präsident schloss die Augen und rieb sich die Schläfen. »Herrgott, ich weiß nicht recht.«
    »Wenn Sie jetzt nicht kaufen, Sir, dann ärgern Sie sich grün und blau, wenn die Aktie bei hundert steht.«
    »Okay, also fünfhundert sofort über die übliche Firma, und noch mal fünfhundert, wenn sie wieder sinkt, auf … Was meinen Sie?«
    »Bei jeder anderen Aktie würde ich sagen, dass sie um ein Drittel nachgibt, Sir. Aber bei NeoDyme … Also, das erinnert mich an die Börsengänge in den Anfängen des Internetbooms. Wirklich verblüffend. Einen Moment.«
    Der Präsident hörte, wie Bob sein Keyboard bearbeitete. »Es ist von Anfang an nur nach oben gegangen. Vielleicht, dass die Aktie noch um zehn Prozent zurückgeht, aber tiefer glaube ich nicht.«
    »Dann machen Sie die zweite Order bei sechzig Dollar.«
    »Wird erledigt«, sagte Bob. »Sonst noch etwas, Sir?«
    »Nein, sonst nichts«, antwortete der Präsident mürrisch und legte auf.
    Sein Telefon summte fast augenblicklich. Ein Blick auf seine Uhr sagte ihm, dass er genau sieben Minuten hatte, um dieses Gespräch zu führen und noch schnell pinkeln zu gehen, bevor die nächste Sitzung begann. Seufzend griff er nach dem Hörer.
    »Roy FitzWilliams ist für Sie dran, Sir.«
    »Stellen Sie ihn durch«, sagte der Präsident. Es klickte einige Male in der Leitung, dann sagte er: »Fitz, haben Sie eine Antwort für mich?«
    »Ich glaube, ja, Sir«, meldete

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