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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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Ende der Gasse erreichte, sagte er: »Scheiße, Karpow, vielleicht wären Sie doch kein so guter Mentor.«
    Boris deutete mit dem Kinn auf den einen seiner Helfer. »Fragen Sie doch Ihren Genossen hier nach seiner Meinung, der den Mülltonnendeckel zu spüren bekommen hat.«
    Zatschek öffnete den Mund, warf den Kopf zurück und lachte. »Ihr alten Kerle«, sagte er.
    In diesem Augenblick rammte Boris dem Bewaffneten den rechten Ellbogen gegen den Adamsapfel. Gleichzeitig stieß er mit der linken Hand die Pistole weg. Ein Schuss löste sich mit einem ohrenbetäubenden Knall. Boris erschoss den Killer aus kürzester Entfernung mit der Tokarew. Der Mann wurde zurückgerissen und krachte gegen die Ziegelmauer, auf der er einen riesigen Blutfleck hinterließ.
    Zatschek löste sich gerade aus seiner momentanen Erstarrung, als Boris ihn am weichen Kragen seines Mantels packte und sein Gesicht gegen die blutbefleckte Mauer hämmerte.
    »Was siehst du da, Zatschek? Sag’s mir, du kleiner Arsch.« Boris zog Zatschek zurück und fügte in feinstem britischem Englisch hinzu: »Ich würde sagen, alter Knabe, dein Fünftausend-Dollar-Kaschmirmantel ist ganz schön blutig. Von deinen glänzenden Schuhen ganz zu schweigen. Was sind das für welche? John Lobb?«
    Zatschek trat in seiner Not mit seinen stahlbesohlten Schuhen nach Karpow, der dem Tritt mühelos auswich. »Na warte«, sagte er und versetzte Zatschek einen mächtigen Hieb auf den Hinterkopf. »Dir muss man offenbar erst beibringen, wie man sich benimmt.«
    Zatschek hatte seine Versuche aufgegeben, sich aus Karpows Griff zu befreien, und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
    »Sind noch mehr von deinen SWR-Kumpels in der Nähe?«
    Zatschek schüttelte den Kopf.
    »Antworte gefälligst, wenn ich dich etwas frage!«, fauchte er.
    »Wir … Wir waren nur zu dritt.«
    »Und du hast gedacht, das müsste leicht reichen, um mit einem alten Mann wie mir fertig zu werden, nicht wahr, du kleiner Arsch? Schüttle nicht den Kopf – ich weiß genau, was in deinem Erbsenhirn vorgeht.«
    »Nein … Sie verstehen das ganz falsch. Oh, Scheiße.« Zatschek schnaubte einen Blutklumpen aus der Nase. Der Klumpen blieb an der blutverschmierten Mauer kleben.
    »Okay, du kleiner Arsch, dann sag mir doch, was ich falsch verstehe.« Er drückte ihm die Tokarew unter das Kinn. »Aber wenn mir deine Antwort nicht gefällt – peng!«
    »Ich … Ich muss mich hinsetzen«, stammelte Zatschek und keuchte, als würde er keine Luft mehr bekommen. Sein blutiges Gesicht war kreidebleich.
    Boris zerrte ihn bis ans andere Ende der Gasse, wo einige Holzkisten gestapelt waren, die nach frischen Orangen rochen. Zatschek ließ sich dankbar auf eine Kiste sinken und saß nach vorn gebeugt, die Hände über dem Kopf verschränkt, als erwarte er, dass Boris ihn windelweich prügeln würde.
    Auf der Straße, in die die Gasse mündete, fuhren nur wenige Autos, dafür waren umso mehr Fußgänger unterwegs. Zum Glück war gerade Stoßzeit, und alle hatten es eilig, nach Hause zu kommen, und waren in ihre eigenen Gedanken versunken. Trotzdem wollte Boris nicht länger hier bleiben, als notwendig war.
    »Reiß dich zusammen, Zatschek, und sag mir, was du zu sagen hast.«
    Zatschek erschauderte und zog seinen blutigen Kaschmirmantel enger um sich. »Sie denken, wir hätten Ihnen und der Frau aufgelauert.«
    »Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wer sie war.«
    »Ich weiß es wirklich nicht.« Zatscheks aschfahles Gesicht sah aus wie ein Schlachtfeld. Der Mann war völlig fertig. »Ich bin nicht hergekommen, um Sie zu verfolgen. Dieser Hinterhalt, das war nicht ich – und das wollte ich Ihnen vorhin in der Menge sagen.«
    Boris erinnerte sich, wie Zatschek ihm etwas zugerufen hatte, doch im Stimmengewirr der Menge und dem Geheul der Polizeisirenen hatte er kein Wort verstehen können.
    »Das ist doch Quatsch«, sagte Boris. »Du hast zehn Sekunden, um die Wahrheit zu sagen.«
    Zatschek zuckte zusammen. »Berija hat mich hergeschickt, um Tscherkesow im Auge zu behalten.«
    Das Blut wich aus Karpows Gesicht. »Viktor ist hier?«
    Zatschek nickte. »Ich wusste gar nicht, dass Sie auch in München sind, bis ich Sie da auf der Straße sah. Glauben Sie mir, ich war genauso perplex wie Sie.«
    »Ich glaube dir nicht«, erwiderte Boris.
    Zatschek zuckte mit den Achseln. »Also, was soll jetzt werden?«
    »Gib mir einen Grund, dich am Leben zu lassen.«
    Zatscheks Nase hatte zu bluten begonnen, und er neigte den Kopf

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