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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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auseinanderstehenden kristallklaren Augen. Wenn der Mann am Kopfende des Tisches gelegentlich die linke Hand ausstreckte, reichte sie ihm ein Blatt Papier in der nüchternen professionellen Art, wie eine Operationsschwester einem Chirurgen ein Skalpell reicht. Er nannte sie Skara, und sie nannte ihn Sir.
    Wenn der Mann am Kopfende aus einem der Papiere vorlas, hörten alle Anwesenden zu, außer vielleicht Skara, die den gesamten Inhalt ihrer ständig aktualisierten Notizbücher auswendig kannte und das Material als zu vertraulich erachtete, um es zu digitalisieren.
    Die siebzehn Leute befanden sich in einem Raum aus Beton und Glas, der mit einer komplexen elektronischen Ausrüstung versehen war, die jeden noch so raffinierten Lauschangriff abwehrte.
    Die Abteilungsleiter von Severus Domna waren aus allen Winkeln der Erde zusammengekommen – aus Shanghai, Tokio, Berlin, Beijing, Sanaa, London, Washington, New York, Riad, Bogotá, Moskau, Neu-Delhi, Lagos, Paris und Teheran.
    Benjamin El-Arian, der Mann, der den Vorsitz führte, erläuterte alle Details des Plans. »Ehrlich gesagt, war uns Amerika immer schon ein Dorn im Auge. Bis heute.« Er ballte eine Hand zur Faust. »Unser Ziel ist endlich in Reichweite. Wir haben einen Weg gefunden.«
    In den folgenden zehn Minuten erläuterte El-Arian seinen Plan in allen Einzelheiten. »Was wir vorhaben, wird mich und die anderen amerikanischen Mitglieder sicherlich unter Druck setzen, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass uns dieser Plan viel weiter bringen wird als unsere früheren Bemühungen, die von Jason Bourne zunichtegemacht wurden.« Er fügte noch ein paar zusammenfassende Worte hinzu, dann beendete er die Sitzung.
    Die anderen standen auf und gingen hinaus, und El-Arian rief über die Sprechanlage Marlon Etana herein, den wirkungsvollsten und dadurch einflussreichsten Feldagenten der Organisation.
    »Sie wollen mir hoffentlich den Auftrag geben, Bourne auszuschalten«, sagte Etana, als er zu seinem Chef trat. »Er hat unsere Leute in Tineghir ermordet, auch unseren lieben Bruder Idir Syphax.«
    El-Arian sah ihn lächelnd an. »Vergessen Sie Bourne. Sie werden sich um Jalal Essai kümmern. Er hat uns schon einigen Ärger bereitet, seit er uns so schmählich verraten hat. Sie müssen ihn finden und ausschalten.«
    »Aber Bourne ist schuld daran, dass wir Salomos Gold nicht mehr finden können.«
    El-Arian runzelte die Stirn. »Das weiß ich selbst, aber es ist Vergangenheit.«
    Etana ballte die Hand zur Faust. »Ich will ihn töten.«
    »Und Essai soll weiter sein Unwesen treiben und noch mehr Schaden anrichten können?« Er legte Etana die Hand auf die Schulter. »Glauben Sie mir, Marlon, das ist die richtige Entscheidung. Führen Sie Ihren Auftrag aus, und denken Sie an unsere Ziele. Die Domna zählt auf Sie.«
    Etana nickte, drehte sich um und ging hinaus, ohne sich noch einmal umzublicken.
    Dann herrschte Stille in dem großen Saal, bis Skara aufstand. »Fünf Minuten«, sagte sie, ohne auf die Uhr zu sehen.
    El-Arian nickte und trat ans Fenster an der Nordseite. Er blickte auf die breite Straße hinunter, die winzigen Gestalten. El-Arian war ein Gelehrter, ein Professor für Archäologie und alte Zivilisationen, ein Mann, der selbst ein bisschen wie der König eines antiken Reiches auftrat.
    »Das wird funktionieren«, sagte er wie zu sich selbst.
    »Es wird funktionieren«, bestätigte Skara, als sie zu ihm trat.
    »Welche Farbe?«
    »Schwarz. Ein Citroën.« Sie stand so nah bei ihm, dass er ihren eigenartigen Duft wahrnahm, nach Zimt und noch etwas leicht Bitterem, gebrannte Mandeln vielleicht. »In drei Minuten wird sich niemand mehr daran erinnern.«
    El-Arian nickte fast geistesabwesend. Ihre Nähe verursachte ihm ein vertrautes Kribbeln, das er verdrängte, indem er an seine Frau und seine Kinder dachte. Sie befanden sich in Sicherheit, mehrfach geschützt und abgeschirmt, aber so weit weg.
    »Wer werde ich morgen sein?«
    Als er sich ihr zuwandte, sah er, dass sie ihre schmale Hand ausgestreckt hatte. Er griff in die Brusttasche seiner Jacke und zog ein dickes Paket hervor.
    Skara öffnete es und fand darin einen Reisepass, ihre neue Identität, ein Erste-Klasse-Flugticket, Kreditkarten und dreitausend amerikanische Dollar. »Margaret Penrod«, las sie in dem aufgeklappten Pass.
    »Maggie«, sagte El-Arian. »Sie nennen sich Maggie.« Er neigte seinen Kopf leicht zur Seite und blickte wieder auf die Straße hinunter. »Aber das steht alles da

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