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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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die nur ihre Pistolen trugen, hatte dieser Mann eine AK-47 geschultert. Bourne blickte zum Dach hinauf und suchte nach Möglichkeiten, hinaufzugelangen. Vor dem Haus standen keine Bäume, die er hätte zu Hilfe nehmen können, doch die Mauer schien genug Halt zu bieten, um hochzuklettern.
    Als er weitergehen wollte, hörte er einen Lastwagen heranrollen. Der Wächter hörte das Motorgeräusch ebenfalls. Er beendete sein Gespräch und drückte auf einen Summer an dem Tor ganz links. Fast augenblicklich gingen alle vier Tore hoch. Ein runzliger alter Mann lugte heraus, der Wächter sagte etwas, der Alte nickte und verschwand im dunklen Inneren.
    Während der Lastwagen wendete und rückwärts in die Ladebucht fuhr, erschienen zwei mit Pistolen bewaffnete Männer. Der Fahrer stieg aus und öffnete die Hecktür mit einem Schlüssel. Die beiden Männer verschwanden im Laderaum des Lasters, während der junge Wächter sein Gewehr von der Schulter nahm und sich nervös umblickte.
    Bourne wandte sich wieder dem Lastwagen zu. Die beiden Männer trugen gerade die erste der Kisten mit den Waffen und dem Sprengstoff heraus. Dass es die Kisten aus Cádiz waren, erkannte er an der Form und der auffälligen grünlichen Farbe des Holzes.
    Er musste an die Kisten herankommen, um die SIM-Karten anzubringen, doch darum würde er sich kümmern, sobald es dunkel war. Zuerst musste er alles besorgen, was er für sein Vorhaben benötigte. Als Erstes kaufte er sich syrische Kleidung, um sich besser an seine Umgebung anzupassen, außerdem einen Glasschneider, ein Messer mit breiter Klinge, ein Stromkabel, zwei Seile von unterschiedlicher Länge und eine Spitzhacke. Zuletzt kaufte er einen Matchbeutel, in dem er alles verstaute. Schließlich fuhr er mit dem Taxi zum Bahnhof, um den Matchbeutel in einem Schließfach zu deponieren.
    Die Suche nach einem Hotel erwies sich als problematisch. Die ersten drei, die er betrat, hatten Sicherheitsleute in der Lobby postiert. Es konnte sein, dass sie zum Hotel gehörten, doch das nahm er nicht an. Er entfernte sich vom Zentrum und fand schließlich eine heruntergekommene Absteige am Südrand der Stadt. Abgesehen von zwei klapprigen Lehnstühlen, zwei verstaubten Palmen und einem buckligen Mann am Empfangstisch war die Lobby leer. Bourne nahm ein Zimmer im obersten Stockwerk und zahlte in bar. Der Mann blätterte desinteressiert in seinem Pass, notierte Namen, Staatsangehörigkeit und Passnummer.
    Bourne fuhr mit dem altersschwachen Fahrstuhl in den fünften Stock und gelangte über einen übel riechenden Gang zu einem kleinen Zimmer mit Bett, Kommode, einem schmutzigen Spiegel und einem winzigen Schrank voller Kakerlaken. Das Fenster ging nach Westen. Unten auf der Straße herrschte das alltägliche Chaos der Stadt. Das Badezimmer, wenn man es so nennen wollte, lag am Gang.
    So schäbig das Haus auch sein mochte – Bourne hatte schon Schlimmeres erlebt. Er legte sich aufs Bett und schloss die Augen. Er fühlte sich, als hätte er tagelang nicht geschlafen.
    Wo bist du, Boris? Wann kommst du, um deinen Auftrag auszuführen?
    Er musste eine ganze Weile geschlafen haben, denn als er erwachte, stand die Sonne tiefer und schien schräg durch das Fenster herein. Später Nachmittag, fast schon Abend. Wie gelähmt lag er auf dem Bett. Er fühlte sich groggy; das bedeutete, irgendetwas hatte ihn aus dem Tiefschlaf gerissen. Er lag da und lauschte, da hörte er das Kratzen an der Tür. Es konnte irgendein kleines Tier sein, eine Maus vielleicht, doch das glaubte er nicht.
    Lautlos stand er auf und ging zur Tür hinüber. Er beobachtete, wie das Schloss von draußen geöffnet wurde. Der Türknauf begann sich zu drehen, und er spannte sich an, um bereit zu sein für denjenigen, der gleich eintreten würde.
    Da sah er im Augenwinkel einen Schatten auftauchen, und im nächsten Augenblick donnerten zwei Männer durch das Fenster herein.
    Hendricks saß eine ganze Stunde lang an seinem Schreibtisch, ohne sich zu rühren oder mit jemandem zu sprechen. Einmal kam seine Sekretärin herein, um nachzusehen, was los war, weil er auf einen Anruf nicht reagiert hatte, doch nach einem kurzen Blick auf sein aschfahles Gesicht verschwand sie wieder.
    Wie gelähmt saß er da und starrte Skaras eingefrorenes Bild auf dem Fernsehschirm an. Maggie war nur noch eine Schimäre, ein Traumbild, eine elektronische Fantasie. Aber wer war Skara? Wie hatte sie es geschafft, der Überprüfung durch die Regierungsbehörden standzuhalten und

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