Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Deron an, der es ihm erklärte. Bis auf den Schwefelkohlenstoff handelte es sich um wirkungsvolle Sprengstoffe.
Penthrit, auch als PETN bekannt, diente zur Herstellung von Zündkapseln. Oktogen, Kurzbezeichnung HMX, war ein polymerer Sprengstoff, eine feste Masse wie C-4. Anders als TNT war es unempfindlich gegen Stöße oder Vibrationen.
    Seit jener Nacht hatte dieser Fund ihm zugesetzt wie ein schreiendes Baby. Tyrone wollte unbedingt wissen, was das Baby sagte, deshalb hatte er die Werkhalle von M&N KAROSSERIEBAU im Auge behalten, und heute Abend wurde seine Wachsamkeit belohnt.
    Sieh mal einer an: ein Toter auf dem mit Zinkblech beschlagenen Tisch in der Mitte des großen Raums. Und ein Mann und eine Frau mit Gummischürzen und Handschuhen zerlegten den armen Teufel wie ein geschlachtetes Schwein. Wozu manche Leute imstande waren!
    Tyrone schüttelte den Kopf, während DJ Tank und er durch die trübe Scheibe eines der seitlichen Fenster starrten. Und dann spürte er einen kleinen Schock wie einen eisigen Finger im Nacken. Er erkannte das Gesicht der Leiche auf dem Tisch!
    Das war der Kerl, der Miss S. vor ein paar Tagen beschattet hatte, um den sie sich hatte kümmern wollen.
    Er beobachtete den Mann und die Frau bei ihrer Arbeit, aber seit dem Schock, den das Erkennen ausgelöst hatte, achtete er kaum mehr darauf, was sie taten. Stattdessen verwandte er seine Zeit zweckmäßigerweise darauf, sich ihre Gesichter einzuprägen. Er ahnte, dass Miss S. sich sehr dafür interessieren würde, was diese beiden trieben.
    Plötzlich war die Nacht taghell erleuchtet, er spürte intensive Hitze auf seinem Gesicht, und aus der Werkhalle schlugen Flammen.
    Feuer – genauer gesagt Brandstiftung – war Tyrone nicht fremd, deshalb konnte er nicht sagen, er sei schockiert. Er war nur betrübt, weil er dieses Gebäude nun bestimmt nicht mehr
würde nutzen können. Aber dann fiel ihm etwas ein, und er flüsterte DJ Tank etwas zu.
    Beim ersten Zutritt zu dem Gebäude waren dort Unmengen von Sprengstoffen und Brandbeschleunigern gelagert gewesen. Wären die Chemikalien noch in der Halle gewesen, hätte die Detonation den ganzen Straßenblock flachgelegt, ihn und DJ Tank inklusive.
    Jetzt fragte er sich: Wenn die Sprengstoffe nicht mehr hier waren, wo zum Teufel waren sie?
    Â 
    Verteidigungsminister E. R. »Bud« Halliday kannte tagsüber oder nachts keine festen Essenszeiten. Aber wenn der Präsident ihn nicht zu einer Strategiediskussion zu sich beorderte oder als seinen Spürhund in den Senat schickte, wenn er keine Besprechungen mit dem Vizepräsidenten oder den Vereinten Stabschefs hatte, nahm er seine Mahlzeiten in seiner Limousine ein. Abgesehen von Boxenstopps, die aus verschiedenen Gründen notwendig sein konnten, kannte die Limousine wie ein Hai keine Schlafpausen, sondern rollte unermüdlich über die Straßen und Avenuen der Hauptstadt.
    In Gesellschaft des Ministers genoss Matthew Lerner bestimmte Privilegien, zu denen nicht zuletzt gehörte, dass er mit Bud das Brot brechen durfte, wie er’s an diesem Abend tun würde. In der Welt außerhalb der getönten Scheiben wäre es fürs Abendessen zu früh gewesen. Aber dies war die Welt des Ministers, in der allein er zu bestimmen hatte.
    Nach einem kurzen Tischgebet machten sie sich über ihre Teller mit Texas Barbeque her: mächtige dunkelrot glänzende Rippensteaks, gebackene Bohnen mit scharfen Chilistückchen, Berge von Pommes frites. Das alles wurde mit zwei Flaschen Shiner Blonde hinuntergespült – mit Stolz in Fort Worth gebraut, wie Bud immer sagte.
    Nachdem der Minister seinen Teller in Rekordzeit leer gegessen
hatte, wischte er sich Mund und Hände ab, schnappte sich eine weitere Flasche Blonde und lehnte sich in die Lederpolster zurück. »Der DCI hat Sie also als seinen persönlichen Meuchelmörder engagiert.«
    Â»Sieht so aus«, sagte Lerner.
    Hallidays Gesicht glänzte rosig. »Und was halten Sie davon ?«, fragte er stirnrunzelnd.
    Â»Ich habe noch nie vor einem Job oder einer Herausforderung gekniffen«, sagte Lerner.
    Bud warf einen Blick auf das Blatt Papier, das Lerner ihm beim Einsteigen gegeben hatte. Er hatte es natürlich schon gelesen; dieses Mal war es auf Wirkung angelegt, worauf der Minister sich sehr gut verstand.
    Â»Die Suche war nicht einfach, aber ich habe rausgekriegt, wo Bourne ist. Eine

Weitere Kostenlose Bücher