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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Lächeln.
    Â»Und was führt euch nach Istanbul, mein Sohn?«
    Sie gingen miteinander durchs Westtor hinaus.
    Â»Ich suche einen entfernten Verwandten«, behauptete Bourne. »Einen gewissen Nesim Hatun.«
    Â»Kein allzu seltener Name«, sagte andere. »Was wisst Ihr sonst noch über ihn?«
    Â»Nur dass er sein Geschäft, was immer es sein mag, hier in Sultanahmed hat.«
    Â»Ah, dann kann ich Euch vielleicht weiterhelfen.« Der ältere Mann kniff im Sonnenschein die Augen zusammen. »Es gibt einen Nesim Hatun, der mit seinen zwölf Kindern den Miraj Hamam führt, der unweit von hier in der Bayramfırını Sokak liegt. Der Weg dorthin ist rasch erklärt.«
    Â 
    Die Bayramfırını Sokak war etwas ruhiger als die hektischen Hauptstraßen Istanbuls. Trotzdem füllten die lauten Rufe der Straßenhändler, die Anpreisungen von Essensverkäufern und das Stimmengewirr von Händlern und feilschenden Kunden die schmale Straße wie dichter Nebel. Die steil abfallende Bayramfırını Sokak führte bis ganz ans Marmarameer hinunter. An ihr standen einige kleine Gästehäuser und der hamam Nesim Hatuns – des Mannes, der im Auftrag Fadis Jewgeni
Fejodowitsch angeheuert hatte, damit er half, Bourne zu dem fast tödlichen Treff unter der Pier in Odessa zu locken.
    Die massive dunkle Holztür des hamam war in byzantinischer Manier reich geschnitzt. Flankiert wurde sie von zwei kolossalen Steinamphoren, die früher Lampenöl enthalten hatten. Das Ganze bildete einen imposanten Eingang.
    Bourne versteckte seinen Lederrucksack hinter der linken Amphora. Anschließend öffnete er die Tür und betrat den schwach beleuchteten Vorraum. Obwohl der unablässige Stadtlärm hinter ihm sofort verstummte, dauerte es einige Augenblicke, bis seine Ohren nicht mehr davon dröhnten. Er fand sich in einem sechseckigen Raum wieder, in dessen Mitte ein eleganter Marmorbrunnen plätscherte. Auf vier Seiten trugen kannelierte Säulen mit Mosaiken geschmückte Gewölbe, unter denen eine Kombination aus luxuriös begrünten Innenhöfen und stillen, sanft beleuchteten Korridoren lag.
    Dies hätte der Vorraum einer Moschee oder eines mittelalterlichen Klosters sein können. Wie in allen bedeutenden islamischen Gebäuden war vor allem die Architektur wichtig. Weil der Islam keine Abbildungen Allahs oder irgendwelcher Lebewesen zuließ, konzentrierte sich die Kunstfertigkeit islamischer Handwerker auf das Gebäude selbst und seine reichhaltige Ausschmückung.
    Dass der hamam an eine Moschee erinnerte, war kein Zufall. Beides waren Orte der Besinnung und der Kommunikation. Da ihre Religion zu großen Teilen auf der Reinigung des Körpers basierte, nahm der hamam im Leben der Muslime einen besonderen Platz ein.
    Bourne wurde von einem tellak  – einem Masseur – empfangen, einem schlanken jungen Mann mit einem Wolfsgesicht. »Ich würde gern Nesim Hatun sprechen. Er und ich haben einen gemeinsamen Geschäftspartner. Jewgeni Fejodowitsch.«
    Der tellak reagierte nicht auf den Namen. »Augenblick, ich frage nach, ob mein Vater zu sprechen ist.«
    Â 
    Soraya Moore, die auf dem Washington International Airport aus dem Sicherheitsbereich kam, wollte eben ihr Handy einschalten, als sie Anne Held sah, die ihr zuwinkte. Sie spürte, wie Erleichterung sie durchflutete, als sie ihre Kollegin umarmte.
    Â»Schön, dass du wieder da bist«, sagte Anne.
    Soraya sah sich um, machte einen langen Hals. »Bist du beschattet worden?«
    Â»Natürlich nicht. Ich habe gut aufgepasst.«
    Soraya ging im Gleichschritt neben Anne her, als sie das Ankunftsgebäude verließen. Ihre Nerven kribbelten unangenehm. Es war eine Sache, bei einem Auslandseinsatz gegen den Feind zu arbeiten, aber eine ganz andere, heimzukehren und mit einer Viper im eigenen Nest rechnen zu müssen. Sie begann ihre Emotionen zu kanalisieren, wie es eine gute Schauspielerin getan hätte, und dachte an eine lange zurückliegende Tragödie: an den Tag, an dem ihr Hund Ranger vor ihren Augen überfahren worden war. Ah, gut, dachte sie, jetzt kommen die Tränen.
    Anne starrte sie besorgt an. »Was hast du?«
    Â»Jason Bourne ist tot.«
    Â»Was?« Anne war so schockiert, dass sie mitten in der belebten Ankunftshalle stehen blieb. »Wie ist das passiert?«
    Â»Der Alte hat Lerner wie einen persönlichen

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