Der Bourne Betrug
Attentäter auf Bourne angesetzt. Die beiden haben miteinander gekämpft. Dabei haben sie sich gegenseitig umgebracht.« Soraya wischte sich die Tränen ab. »Ich bin zurückgekommen, um den Mann, der sich als Martin Lindros ausgibt, im Auge zu behalten. Früher oder später muss er einen Fehler machen, der ihn verrät.«
Anne zog die Augenbrauen hoch. »WeiÃt du bestimmt, dass deine Informationen über Lindros zutreffen? Er hat gerade einen GroÃangriff auf die Urananreicherungsanlage der Dujja im Südjemen organisiert. Sie ist völlig zerstört worden.«
Sorayas Augen blitzten. »Das beweist, dass ich recht habe! Deshalb hat die Dujja diesen ganzen Aufwand getrieben, um einen Mann bei uns einzuschleusen. Hat Lindros diesen Angriff organisiert, kannst du verdammt sicher sein, dass dort nur eine Scheinanlage gestanden hat. Die CI täuscht sich gewaltig, wenn sie glaubt, die Bedrohung beseitigt zu haben.«
»Dann sollten wir schleunigst in die Zentrale zurückkehren, meinst du nicht auch?« Anne legte Soraya einen Arm um die Schultern, führte sie rasch durch die Automatiktüren in die feuchte Kälte des Washingtoner Winters hinaus. Der Widerschein angestrahlter Baudenkmäler zeichnete majestätische Muster auf die Unterseite der dunklen, tief hängenden Wolken. Anne führte Soraya zu einem CI-Pontiac und setzte sich selbst ans Steuer des Dienstwagens.
Sie reihte sich in die Schlange aus Autos ein, die an Fische erinnerten, die ein Riff umkreisten, und rollte in Richtung Ausfahrt weiter. Auf der Fahrt nach Washington hinein beugte Soraya sich leicht nach vorn, um in den rechten AuÃenspiegel sehen zu können. Das war eine alte Angewohnheit von ihr. Sie kontrollierte die StraÃe hinter sich, ob sie nun im Einsatz war oder nicht. Sie sah den schwarzen Ford hinter ihnen und dachte sich nichts dabei, bis sie erneut in den Spiegel sah. Der Ford hatte sich um einen Wagen zurückfallen lassen, hielt aber weiter gleichen Abstand in der äuÃersten rechten Spur. Nicht genug, um schon etwas zu sagen, aber als er beim dritten Blick noch immer dort war, stand für Soraya wegen der besonderen Umstände dieses Falls fest, dass er sie beschattete.
Soraya wandte sich an Anne, um es ihr zu sagen, und sah dabei, wie sie einen Blick in den Innenspiegel warf. Zweifellos
hatte sie den schwarzen Ford ebenfalls bemerkt. Aber als sie kein Wort darüber verlor und auch kein Ausweichmanöver einleitete, spürte Soraya, wie ihre Magennerven sich allmählich verkrampften. Sie versuchte sich zu beruhigen, indem sie sich sagte, schlieÃlich sei Anne die Assistentin des Alten. Sie kannte nur ihre Büroarbeit, besaà nicht einmal das Grundwissen eines Agenten.
Sie räusperte sich. »Anne, ich glaube, wir werden beschattet.«
Anne setzte den Blinker, wechselte auf die äuÃerste rechte Spur. »Dann fahre ich wohl lieber langsamer.«
»Was? Nein! Was machst du?«
»Werden sie auch langsamer, wissen wir, dass â¦Â«
»Nein, gib Gas!«, drängte Soraya. »Sieh zu, dass wir möglichst schnell von ihnen wegkommen!«
»Ich will sehen, wer in dem Wagen sitzt«, sagte Anne. Sie fuhr noch langsamer und fing an, den Pontiac aufs Bankett zu lenken.
»Du spinnst wohl?«
Soraya wollte ihr ins Lenkrad greifen, schreckte aber zurück, als sie die kompakte Smith & Wesson J-frame in Annes Hand sah.
»Was soll das, verdammt noch mal?«
Sie rollten übers Bankett auf den niedrigen Streckmetallzaun zu. »Nach allem, was du mir erzählt hast, wollte ich die Zentrale nicht unbewaffnet verlassen.«
»Kannst du überhaupt damit umgehen?«
Der schwarze Ford folgte ihnen aufs Bankett, hielt hinter dem Pontiac. Zwei dunkelhäutige Männer stiegen aus und kamen auf sie zu.
»Ich übe zweimal im Monat auf dem SchieÃstand«, sagte Anne. Sie drückte Soraya die Mündung der Waffe an die Schläfe. »Steig jetzt aus.«
»Anne, was â¦Â«
»Tu einfach, was ich sage.«
Soraya nickte. »Also gut.« Sie wich etwas zurück, legte die rechte Hand auf den Türgriff. Als sie sah, dass Annes Blick ihrer Bewegung folgte, riss sie den linken Arm hoch und schlug die Hand mit der S&W nach oben. Dabei fiel ein Schuss, der durchs Dach des Pontiacs ging.
Soraya rammte Anne ihren angewinkelten linken Ellbogen ins Gesicht. Die durch den Schuss alarmierten Männer kamen auf
Weitere Kostenlose Bücher