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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hält.«
    Anne starrte ihn erschrocken an. »Wie kommt er plötzlich auf diesen Verdacht?«
    Â»Die MiG-Piloten haben einen entscheidenden Fehler gemacht. Nachdem die amerikanischen Chinooks den verlassenen Komplex in Schutt und Asche gelegt hatten, haben sie nicht lange genug gewartet, bevor sie ihre Raketen abgeschossen haben. Sie hatten Befehl, die Zerstörung zuzulassen, damit die Amerikaner glauben würden, ihr Angriff sei erfolgreich gewesen – aber sie sollten erst einige Minuten später angreifen. Sie dachten, der Bodennebel würde sie vor den Chinooks tarnen, aber den Amerikanern ist es gelungen, ihn mit ihren Rotoren aufzulösen. Jetzt will der Alte, dass ich nach einer undichten Stelle im CI fahnde.«
    Â»Ich dachte, du hättest alle davon überzeugt, dass Hytner der Maulwurf war?«
    Â»Anscheinend alle außer ihn.«
    Â»Was machen wir jetzt?«, fragte Anne.
    Â»Wir beschleunigen den geplanten Ablauf.«
    Anne sah sich heimlich, aber nervös um.
    Â»Keine Sorge«, sagte Karim al-Jamil beruhigend. »Seit wir Overton eingeäschert haben, habe ich Sicherheitsvorkehrungen getroffen.« Nach einem Blick auf seine Uhr setzte er sich in Richtung Ausgang in Bewegung. »Komm! Soraya Moore landet in drei Stunden.«

    Â 
    Jon Mueller, jetzt wieder am Steuer des Trucks der Potomac Electric, parkte nur einen halben Straßenblock von der Corcoran entfernt. Unterdessen war er sich ganz sicher, dass Anne Held zu einem Treff unterwegs war. Das hätte Lerner interessiert, aber nicht ihn. Liquidierte Mueller sie jetzt, war es nicht mehr wichtig, mit wem sie sich heimlich getroffen hatte.
    Sobald er die Held aus der Galerie treten sah, ordnete er sich in den Verkehrsfluss ein. Unmittelbar vor sich hatte er die Ampel an der Kreuzung mit der Pennsylvania Avenue. Sie zeigte weiter Grün, als Anne Held die Stufen herunterkam, wechselte sie zu Gelb. Mueller hatte noch ein Auto vor sich. Mit aufheulendem Motor und krachender Gangschaltung wechselte er die Fahrspur und streifte den anderen Wagen, als er an ihm vorbei die rote Ampel überfuhr. Anschließend raste er inmitten einer Kakophonie aus Flüchen, wütenden Rufen und zornigem Hupen über die Kreuzung.
    Mueller trat das Gaspedal durch, während er auf Anne Held zuhielt. Das Hochgeschwindigkeitsgeschoss, das die Seitenscheibe des Werkstattwagens zersplittern ließ, klang wie ein ferner Glockenton. Mueller hatte keine Zeit, sich zu fragen, was es sonst noch gewesen sein mochte, denn die Kugel trat auf einer Kopfseite ein, verließ ihn auf der anderen und sprengte die Hälfte seines Schädels ab.
    Â 
    Unmittelbar bevor der Truck der Potomac Electric außer Kontrolle geriet, packte Karim al-Jamil Anne am Arm und riss sie auf den Gehsteig zurück. Während das Fahrzeug ungebremst zwei stehende Wagen rammte, entfernte er sich sehr rasch mit ihr vom Ort des tödlichen Auffahrunfalls.
    Â»Was ist passiert?«, fragte Anne.
    Â»Der Mann am Steuer des Trucks wollte dich überfahren und Fahrerflucht begehen.«
    Â»Was?«

    Er musste ihren Arm fest drücken, damit sie sich nicht umdrehte. »Weiter!«, knurrte er. »Wir müssen zusehen, dass wir von hier wegkommen.«
    Drei Straßenblocks weiter stand ein schwarzer Lincoln Aviator mit diplomatischen Kennzeichen mit laufendem Motor am Randstein. Mit einer einzigen flüssigen Bewegung riss Karim al-Jamil die hintere Tür auf und schob Anne hinein. Er stieg nach ihr ein und knallte die Tür zu. Der Aviator rollte fast lautlos an.
    Â»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er.
    Anne nickte. »Nur ein bisschen erschrocken. Was ist passiert?«
    Â»Ich habe dich heimlich überwachen lassen.«
    Vorn saßen der Fahrer und sein Beifahrer. Beide schienen arabisches Botschaftspersonal zu sein. Vielleicht gehörten sie wirklich zum Personal irgendeiner Botschaft. Das wusste Anne nicht; sie wollte es auch gar nicht wissen. Genau wie sie nicht wissen wollte, wohin sie unterwegs waren. In ihrer Branche konnte ein Zuviel an Informationen einem ebenso den Tod bringen wie neugierige Fragen nach den falschen Dingen.
    Â»Ich hatte mich über Lerner informiert, und als der Alte mir mitgeteilt hat, er habe ihn nach Odessa geschickt, hatte ich gleich den Verdacht, auf dich würde jemand angesetzt werden, der in der geheimdienstlichen Nahrungskette noch höher steht. So war’s dann auch. Der Kerl war ein gewisser

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