Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
den Pontiac zugetrabt. Soraya, die sie kommen sah, beugte sich rasch über Anne, die zusammengesackt war, öffnete die Fahrertür und stieß sie hinaus.
    Als die Männer mit gezogenen Pistolen eben das Wagenheck erreichten, glitt Soraya hinters Lenkrad, legte den ersten Gang ein und gab Gas. Sie holperte ein Stück weit übers Bankett, fand schließlich eine kleine Lücke im Verkehr und schoss mit aufheulendem Motor und quietschend durchdrehenden Reifen auf die rechte Fahrspur zurück. Ein letzter Blick in den Rückspiegel zeigte ihr die Männer, die zu dem schwarzen Ford zurückliefen. Aber was ihre Hände am Lenkrad zittern ließ, war die Tatsache, dass sie Anne Held zwischen sich mitschleppten und ihr auf den Rücksitz ihres Wagens halfen.
    Â 
    Nesim Hatun ruhte halb liegend auf einer mit einem Berg von Seidenkissen gepolsterten Holzbank unter den raschelnden grünen Wedeln seiner geliebten Dattelpalme. Er schob sich frische Datteln in den Mund, kaute nachdenklich, schluckte das süße Fruchtfleisch hinunter und spuckte die länglichen weißen Kerne in eine flache Schale. Neben seinem rechten Ellbogen stand auf einem achteckigen Tischchen ein getriebenes Silbertablett mit einer Teekanne und zwei kleinen Teegläsern.
    Als sein Sohn Bourne – der sich den Bart abgezogen hatte,
bevor er das türkische Bad betreten hatte – in den Schatten der Dattelpalme führte, wandte Hatun ihm seinen Kopf mit dem leidenschaftslosen Geiergesicht zu. Seine dunklen Augen waren jedoch unverkennbar neugierig.
    Â»Merhaba , mein Freund.«
    Â»Merhaba , Nesim Hatun. Mein Name ist Abu Bakr.«
    Hatun kratzte sich seinen winzigen Spitzbart. »Wie der Gefährte unseres Propheten Mohammed.«
    Â»Entschuldigen Sie tausendmal, dass ich die Ruhe Ihres herrlichen Gartens störe.«
    Nesim Hatun nickte befriedigt. Sein Gast hatte gute Manieren. »Mein Garten ist nur ein elendes Fleckchen Erde.« Er entließ seinen Sohn, machte eine einladende Handbewegung. »Bitte nehmen Sie Platz, mein Freund.«
    Bourne entrollte den Gebetsteppich, sodass seine Seidenfäden in den goldenen Sonnenflecken unter den Palmwedeln leuchteten.
    Hatun streifte einen seiner Slipper ab und setzte den nackten Fuß auf den kleinen Teppich. »Ein prächtiges Stück Webkunst. Ich danke Ihnen, mein Freund, für diese unerwartete Großzügigkeit.«
    Â»Ein kleines Zeichen meiner Hochachtung für Sie, Nesim Hatun.«
    Â»Ah, nun, solche Geschenke hat Jewgeni Fejodowitsch mir nie gemacht.« Er hob den Kopf, und sein Blick schien den Gast durchbohren zu wollen. »Und wie geht es unserem gemeinsamen Freund?«
    Â»Als ich ihn zuletzt gesehen habe«, sagte Bourne, »hatte er nicht wohl überlegt gehandelt.«
    Hatuns Miene erstarrte. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Â»Ich erkläre es Ihnen gern«, sagte Bourne halblaut. »Jewgeni Fejodowitsch hat genau das getan, wofür Sie ihn bezahlt
haben. Woher ich das weiß? Weil ich Bourne an den Otrada-Strand gelockt habe, ihn in die von Fadi gestellte Falle geführt habe. Ich habe getan, wofür Sie Jewgeni Fejodowitsch bezahlt haben.«
    Â»Ich will Ihnen sagen, was ich nicht recht glauben kann, Abu Bakr.« Hatun setzte sich auf. »Speziell für diesen Auftrag hätte Jewgeni Fejodowitsch niemals einen Türken angeheuert.«
    Â»Natürlich nicht. Ein Türke hätte Bourne nur misstrauisch gemacht.«
    Hatun musterte ihn mit seinem Geierblick. »Richtig. Also bleibt die Frage: Wer sind Sie?«
    Â»Mein Name ist Bogdan Iljanowitsch«, sagte Bourne, der damit den Namen des Mannes annahm, den er unter der Pier in Odessa als lebenden Schutzschild benutzt hatte. Er trug die Zahnprothese, die er in dem Geschäft für Bühnenbedarf gekauft hatte. Sie veränderte Wangen und Kinnlinie sichtbar, ließ seine Vorderzähne leicht vorstehen.
    Â»Für einen Ukrainer sprechen Sie sehr gut Türkisch.« Das sagte Hatun mit gewisser Verachtung in der Stimme. »Und jetzt will Ihr Boss vermutlich die zweite Hälfte des vereinbarten Honorars.«
    Â»Jewgeni Fejodowitsch ist nicht in der Lage, etwas in Empfang zu nehmen. Was mich betrifft, will ich nur, was ich mir verdient habe.«
    In Nesim Hatun schien eine unbestimmbare Veränderung vorzugehen. Er goss ihnen von dem süßen, heißen Tee ein, gab eines der Gläser Bourne.
    Nachdem sie beide einen

Weitere Kostenlose Bücher