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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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elegant geschwungene Treppe aus gekalkter Eiche; links davon begann ein Korridor. Rechts lag ein großer Wohnraum. Sein Parkettboden war mit kostbaren Orientteppichen ausgelegt, und an den Wänden hingen Meisterwerke der Malerei aus verschiedenen Epochen: Rembrandt, Vermeer, van Gogh, Monet, Degas und viele andere. Natürlich lauter Fälschungen, nicht wahr? Soraya betrachtete sie genauer, und auch wenn sie keine Expertin war, fand sie alle brillant. In einem Museum oder auf einer Versteigerung hätte sie keine Sekunde lang bezweifelt, dass sie echt waren. Sie kniff die Augen zusammen und sah genauer hin. Oder waren einige davon doch Originale?
    Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Deron Bourne herzlich umarmte.
    Â»Ich hab nie Gelegenheit gehabt, mich dafür zu bedanken, dass du zur Beerdigung gekommen bist«, sagte Bourne. »Das hat mir viel bedeutet. Ich weiß, wie beschäftigt du bist.«
    Â»Mein lieber Freund, im Leben gibt’s Dinge, die wichtiger sind als das Geschäft«, sagte Deron traurig lächelnd, »und sei es noch so dringend oder lukrativ.« Er schob Bourne mit ausgestreckten Armen von sich fort. »Als Erstes versorgen wir dein Bein. Erste Tür oben rechts. Du weißt, was zu tun ist. Erst einmal die Wunde säubern. Neue Klamotten findest du dort oben auch.« Er grinste. »Immer die beste Auswahl bei Deron’s.«

    Soraya folgte Deron durch den gelb gekachelten Flur und eine geräumige Küche in einen Raum, der früher die Waschküche des Hauses gewesen sein musste. Hier standen hüfthohe Schubladenschränke, die mit Zink beschlagene Arbeitsplatten trugen, Reihen von Computern und stapelweise ihr unbekannte elektronische Geräte.
    Â»Ich weiß, was er braucht«, murmelte Deron vor sich hin, als habe Soraya zu existieren aufgehört. Er zog methodisch eine Schublade nach der anderen auf und nahm hier und da einen Gegenstand heraus.
    Ein Blick über seine Schulter zeigte Soraya zu ihrem Erstaunen Nasen, Ohren und Zähne.
    Sie griff nach einer Nase und drehte sie in der Hand hin und her.
    Â»Qualitätsarbeit aus Latex und Porzellan«, versicherte Deron ihr. Er hielt etwas hoch, das wie eine Zahnbrücke aussah. »Sehr lebensecht, finden Sie nicht auch?« Dann zeigte er ihr die Unterseite. »Im Prinzip gibt’s kaum einen Unterschied zwischen einem echten Teil und dieser Prothese. Die echte Brücke hätte nur eine kleine Aussparung, um über den abgeschliffenen Zahn zu passen – und das hier ist eine ganz dünne Porzellankrone, die über normale Zähne passt.«
    Soraya konnte nicht anders: Sie setzte die Latexnase auf, worüber Deron lachen musste. Er wühlte in einer anderen Schublade, dann gab er ihr eine viel kleinere Ausführung, die besser passte.
    Nur zu Demonstrationszwecken klebte er ihr diese Nase mit Gummiarabikum an.
    Â»Im richtigen Leben würde ich natürlich einen anderen Klebstoff verwenden und die Ränder mit Make-up unsichtbar machen.«
    Â»Ist das kein Problem, wenn man schwitzt oder … ich weiß nicht, zum Beispiel schwimmt?«

    Â»Das ist kein Make-up von Chanel«, sagte Deron lachend. »Ist’s erst mal aufgetragen, kriegt man’s nur mit einem speziellen Lösungsmittel runter.«
    Bourne kam zurück, als Soraya sich eben die falsche Nase abzog. Seine Beinverletzung war gesäubert und verbunden, und er trug ein frisches Hemd und eine neue Hose.
    Â»Soraya, ich muss mit dir reden«, sagte Bourne.
    Sie folgte ihm in die Küche, wo sie bei dem riesigen Edelstahlkühlschrank, der am weitesten von Derons Labor entfernt war, stehen blieben.
    Bourne wandte sich ihr zu. »Hast du dich gut mit Deron unterhalten, während ich oben war?«
    Â»Du meinst: Hat er versucht, mich auszuhorchen?«
    Â»Und du meinst: Habe ich ihn gebeten, dich auszuhorchen?«
    Â»Richtig.«
    Â»Nein, das habe nicht.«
    Sie nickte. »Er hat’s nicht getan.« Dann wartete sie.
    Â»Es gibt keine gute Methode, dieses Thema anzuschneiden.« Er betrachtete sie forschend. »Hast du Tim nahegestanden?«
    Sie drehte kurz den Kopf weg und biss sich auf die Unterlippe. »Was kümmert’s dich? Für dich ist er ein Verräter.«
    Â»Hör zu, Soraya, als Verräter kommen nur Tim Hytner und ich in Frage. Ich weiß, dass ich’s nicht war.«
    Ihr Gesichtsausdruck war bewusst feindselig. »Warum hast du dann Cevik ins

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