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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Freie mitgenommen?«
    Â»Ich wollte ihn die verlorene Freiheit kosten lassen.«
    Â»War das alles? Das glaube ich dir nicht.«
    Er runzelte die Stirn. Dies war nicht das erste Mal seit Maries Tod, dass er sich fragte, ob sein neuestes Trauma irgendwie seine Urteilsfähigkeit beeinträchtigt hatte. »Doch, das stimmt leider.«

    Â»Vergessen wir mal, ob ich dir glaube«, fauchte sie. »Wie kommt das wohl bei dem Alten an – was denkst du?«
    Â»Welche Rolle spielt das? Der Alte hasst Leute, die selbstständig denken und handeln.«
    Soraya betrachtete ihre Stiefel, schüttelte den Kopf. Sie holte tief Luft, atmete langsam aus. »Ich habe Tim für Typhon vorgeschlagen, und jetzt ist er tot.«
    Bourne schwieg. Er war ein Krieger – was erwartete sie von ihm? Tränen der Reue? Nein, aber hätte eine kleine Gefühlsregung ihm geschadet? Dann erinnerte sie sich, dass er vor Kurzem seine Frau verloren hatte, und schämte sich sofort.
    Sie räusperte sich, ohne ihre Gefühle dadurch besser unter Kontrolle zu bekommen. »Wir sind zusammen in die Schule gegangen. Er war einer dieser Jungen, die von den Mädchen ausgelacht werden.«
    Â»Wieso nicht auch von dir?«
    Â»Ich war nicht wie die anderen Mädchen. Ich konnte sehen, dass er lieb und verwundbar war. Ich habe etwas in ihm gespürt.« Sie zuckte mit den Schultern. »Er hat gern von seiner frühen Kindheit auf dem Land in Nebraska erzählt. Mir ist’s vorgekommen, als hörte ich Geschichten aus einem anderen Land.«
    Â»Er war für Typhon ungeeignet«, sagte Bourne freimütig.
    Â»Er war für Agenteneinsätze ungeeignet, das ist wahr«, sagte sie ebenso offen.
    Bourne steckte die Hände in die Hosentaschen. »Was kommt bei alledem heraus?«
    Sie fuhr zusammen, als habe er sie mit ihrem Springmesser gepikst. »Wie meinst du das?«
    Â»Wir haben uns gegenseitig das Leben gerettet; du hast zweimal versucht, mich umzubringen. Schlussfolgerung: Wir trauen einander nicht.«
    Ihre Augen, groß und von zurückgehaltenen Tränen feucht,
bohrten sich in seine. »Ich habe dir den NET gegeben; du hast mich zu Deron mitgenommen. Wie lautet deine Definition von Vertrauen?«
    Bourne sagte: »Ihr habt Cevik während seiner Haft fotografiert.«
    Sie nickte, dann wartete sie auf den dumpfen Schlag des Fallbeils. Was würde er jetzt von ihr verlangen? Was wollte sie genau von ihm?
    Das wusste sie natürlich, aber es war zu schmerzlich, als dass sie es sich hätte eingestehen wollen – und ihm konnte sie es erst recht nicht erzählen.
    Â»Okay, ruf Typhon an. Sie sollen die Fotos auf dein Handy hochladen.« Er ging den Korridor entlang, und sie begleitete ihn Schritt für Schritt. »Außerdem sollen sie den Code schicken, den Hytner Cevik abgenommen hat.«
    Â»Du vergisst, dass die CI weiter abgeschottet ist. Das gilt auch für Datenübertragungen.«
    Â»Du kannst mir beschaffen, was ich brauche, Soraya. Ich verlasse mich auf dich.«
    Wieder trat der eigenartige Blick flüchtig in ihre Augen, dann verschwand er spurlos. Sie rief bereits Typhon an, als sie Derons Labor in der früheren Waschküche betraten. Sein Atelier lag im ersten Stock, in einem großen Raum mit dem meisten Tageslicht. Deron selbst stand über einen Arbeitstisch gebeugt und studierte den NET.
    Bei Typhon war außer dem Direktor niemand berechtigt, Geheimmaterial zum Hochladen freizugeben. Also würde sie versuchen müssen, Bourne aus anderer Quelle zu beschaffen, was er brauchte.
    Sie hörte Anne Helds Stimme und nannte ihren Namen.
    Â»Hör zu, Anne, ich brauche deine Hilfe.«
    Â»Wirklich? Du willst mir nicht mal sagen, wo du bist.«
    Â»Das ist nicht wichtig. Ich bin nicht in Gefahr.«

    Â»Nun, das ist eine Erleichterung. Warum hat der NET zu senden aufgehört?«
    Â»Weiß ich nicht.« Soraya achtete darauf, dass ihre Stimme gleichmütig klang. »Vielleicht ist er defekt.«
    Â»Da du weiter mit Bourne zusammen bist, müsste sich das leicht feststellen lassen.«
    Â»Bist du verrückt? So nahe komme ich nicht an ihn heran.«
    Â»Und trotzdem soll ich dir einen Gefallen tun. Welchen?«
    Soraya sagte es ihr.
    Eine Pause. »Warum verlangst du nie etwas Einfaches?«
    Â»Du bist die Einzige, die ich um diesen Gefallen bitten kann.«
    Â»Wie wahr!« Dann: »Wenn ich dabei geschnappt

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