Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)
Halevy sich in dem Fischerhaus in Schweden zugezogen hatte.
Als sich der Babylonier auf ihn stürzte, rammte ihm Bourne das Knie zwischen die Beine und die Faust gegen die Schläfe. Bourne packte ihn, als der Mann zur Seite kippte, doch Halevy trat ihm seitlich gegen das Knie, riss sich los und hämmerte Bourne die Faust in die Magengrube. Als Bourne sich abwandte, schlug ihm der Babylonier in die Niere.
Bourne fiel zu Boden, und Halevy stürzte sich auf ihn. Der Babylonier zog ein Messer und schwang es gegen Bournes Kehle. Bourne riss die Hand hoch und grub seine Fingernägel in Halevys Brandwunde. Der Babylonier zuckte zurück, Tränen traten ihm in die Augen, und Bourne knallte sein Handgelenk gegen die Unterseite des Autos. Das Messer klapperte auf den Asphalt, und Bourne drückte den Unterarm gegen Halevys Kehle.
»Erzähl mir von Ouyang.« Ouyang war der Name, den Rebekka ausgesprochen hatte, bevor sie starb.
Halevy funkelte ihn wütend an. »Wer oder was ist ein Ouyang?«
Bourne drückte seine Finger in den empfindlichen Nervenknoten am Hals. Halevy biss die Zähne zusammen, und seine Augen traten hervor. Die linke Seite seines schweißnassen Gesichts war flammend rot und entstellt von den Brandwunden. Er begann schwer zu atmen.
»Ouyang.«
»Woher weißt du von Ouyang?«
Bourne drückte erneut zu, und diesmal krümmte sich Halevys Körper, seine angespannten Muskeln zuckten unwillkürlich. Er stieß leise grunzende Laute hervor, wie ein Tier in einer Falle, das sich in seiner Verzweiflung das Bein abbiss, um sich zu retten.
»Ben David hat mit Ouyang zu tun.«
»Nicht der Direktor oder Dani Amit?«
Halevy atmete stoßweise und schüttelte schließlich den Kopf. »Das ist privat. Nicht Mossad.«
»Woher weißt du dann davon?«
»Das werde ich dir nicht …« Der Babylonier heulte leise auf, als Bourne erneut zudrückte. Sein Gesicht war bläulich angelaufen. Sogar seine Brandwunden hoben sich nur noch blassrosa von den Bartstoppeln ab. Der Schweiß lief ihm in Strömen übers Gesicht. »Okay. Ouyang ist ein chinesischer Minister. Ben David hat irgendwas mit ihm vor, aber ich schwöre, ich weiß nicht, was. Ben David hat mich nur angeheuert, um Tel Aviv zu täuschen, damit der Direktor und Amit nicht mitbekommen, was er vorhat.« Sein Blick nahm für einen kurzen Moment einen verschlagenen Ausdruck an. »Aber Rebekka hat es rausgefunden, stimmt’s? Sie hat dir von Ouyang erzählt.«
»Das ist unwichtig«, sagte Bourne.
»Falsch.« Der Babylonier lächelte gequält. »Ben David hat eine Schwäche für sie.«
»Und trotzdem wollte er, dass du sie tötest?«
»So ist er eben.« Halevy nahm zwei, drei zitternde Atemzüge. »Gespalten, so wie das Land, wie jedes Land im Nahen Osten. Er liebt Rebekka. Es muss ihm unheimlich schwergefallen sein, sie ausschalten zu lassen.« Wieder atmete er keuchend ein. »Du wirst es nicht glauben, aber es freut mich, dass sie noch lebt.«
Bourne stand auf, packte den Babylonier vorne am Hemd und schleifte ihn zum Taxi. Er drückte sein Gesicht gegen das Fenster.
»Siehst du sie? Sie ist tot, Halevy«, sagte Bourne. »Daran seid ihr schuld, du und Ben David.«
»Ich hab das nicht getan, das weißt du.« Im selben Augenblick wirbelte er herum, eine nadelartige Waffe in der Hand. Die Spitze glänzte feucht, wahrscheinlich von irgendeinem schnell wirkenden Gift. Bourne riss den Arm hoch und spürte, wie die Nadel seine Jacke durchbohrte. Die Nadelspitze kratzte seine Haut, ohne jedoch einzudringen. Bourne hämmerte Halevy den Handballen gegen die Nase. Er ließ noch einen Schlag gegen den Hals folgen und zertrümmerte ihm den Ringknorpel.
Er zog seinen Arm von der Nadel weg und schlug Halevy auf das Ohr. Der Babylonier rang vergeblich nach Luft, sank auf die Knie und versuchte immer noch verzweifelt, Bourne mit der Nadel zu erwischen. Bourne riss ihn hoch, rammte ihm das Knie zwischen die Beine und schlug wieder und wieder zu, bis er spürte, wie die Knochen von Halevys Brustkorb nachgaben.
Nachdem der Babylonier tot war, stieg Bourne in das alte Auto, schloss es kurz und verließ den Parkplatz. Am Benito Juárez International Airport kaufte er sich ein Erste-Klasse-Ticket und beschloss, noch eine Kleinigkeit zu essen.
Während er auf das Essen wartete, zog er den kleinen Totenschädel hervor, den El Enterrador ihm als Schutz gegen Maceo Encarnación gegeben hatte. »Er wird von einer mystischen Macht geschützt« , hatte Constanza Camargo gemeint, »als würden
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