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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Bande das Handwerk zu legen.«
    »Sehen Sie?«, sagte Ann. »Sie haben nur ein schlechtes Gewissen, weil sie mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus gelandet ist.«
    Das war es absolut nicht, dachte Hendricks traurig. Jedenfalls nicht ganz. Was ihm am meisten Sorgen machte, war Sorayas Schwangerschaft. Für ihn lag es auf der Hand, dass das Baby von Charles Thorne war. Wenn es so war – wie würde Soraya dann reagieren? Sie war seine wertvollste Agentin. Er konnte es sich nicht leisten, sie zu verlieren, schon gar nicht jetzt, da sie den direkten Kontakt zu Li hergestellt hatten.
    Am meisten beschäftigte Hendricks die Frage nach Lis Auftraggeber. Selbst die besten Quellen des Verteidigungsministeriums konnten ihm nicht sagen, wer hinter Li Wan stand.
    Hendricks wandte sich praktischeren Dingen zu. »Ann, Sie müssen sich anziehen und fort sein, wenn das Team eintrifft. Sie wissen, wohin?«
    Sie nickte. »Ich habe ein Zimmer im Liaison. Das benutze ich nach langen Nächten im Senat.«
    »Gehen Sie jetzt hin. Morgen werden Sie Ihre Rolle als trauernde Witwe spielen.«
    »Was ist mit Li?«
    »Er wird Ihnen sein Beileid aussprechen wollen«, sagte Hendricks. »Geben Sie ihm Gelegenheit, es persönlich zu tun.«
    »Das wird nicht einfach. Wie wir gesehen haben, ist er ein sehr wachsamer Mensch. Wenn er jetzt misstrauisch wird, finden wir nie raus, für wen er arbeitet und was diese Leute wollen.«
    »Sie haben recht.« Hendricks überlegte einen Augenblick. »Sie müssen ihm etwas geben, das jeden Verdacht zerstreut.«
    »Das müsste aber etwas Großes sein, etwas Wichtiges.«
    Hendricks nickte. »Okay. Lassen Sie sein Mädchen auffliegen.«
    »Was?« Ann starrte ihn ungläubig an. »Das können wir nicht machen!«
    »Haben Sie eine bessere Idee?«
    Schweigen.
    »Großer Gott«, sagte Ann Ring. »Also, das geht mir zu weit.«
    »So was gehört nun mal zu Ihrem Job, das wissen Sie genau.«
    Sie leckte sich über die Lippen, ihr Gesicht war blass. »Wir spielen hier mit dem Leben von Menschen.«
    »Keine Zivilisten«, betonte Hendricks. »Wir haben alle den gleichen Vertrag unterschrieben.«
    »Mit Blut.«
    Er widersprach ihr nicht.
    Sie betrachtete ein letztes Mal die Leiche ihres Mannes. »Ab wann hat man keine menschlichen Gefühle mehr?«
    »Sie gehen jetzt besser«, sagte Hendricks. Auf ihre Frage konnte er ihr keine Antwort geben.
    Vier Minuten nachdem Ann Ring gegangen war, traf das Clean-up-Team ein. Wenig später lieferte Davies den Mann, der Charles Thorne bei einem Einbruch erschossen hatte. Hendricks legte dem Toten die Walther in die rechte Hand und krümmte den Zeigefinger um den Abzug. Nachdem er und Davies alles vorbereitet hatten, rief er Eric Brey, den Direktor des FBI , an und berichtete ihm ganz nüchtern von dem Mord.
    »Verdammt«, sagte Peter Marks, »ich lebe noch.«
    »Sie klingen fast enttäuscht«, meinte Anderson.
    Peter wurde durchgerüttelt und hörte das gleichmäßige Vibrieren eines Automotors. Seine Augen blickten sich suchend um.
    »Ein Krankenwagen«, erklärte Anderson. »Delia hat Sie gefunden. Sie war in der Schule, als es passierte. Sie hat mich sofort angerufen.«
    Peter leckte sich über die Lippen. »Wie geht’s mir?«
    »Sie sind okay«, sagte Anderson.
    »Wo hat es mich erwischt?«
    »Sie …« Andersons Blick ging zu dem Sanitäter neben ihm.
    Peters Magen krampfte sich zusammen. »Ich spüre nichts.«
    Andersons Gesicht verriet nichts. »Das ist der Schock. Hat nichts zu bedeuten.«
    »Aber ich habe kein Gefühl in …« Peter riss sich zusammen. »Ist die Wirbelsäule verletzt?«
    Anderson schüttelte den Kopf.
    Besser tot als ein Krüppel , dachte Peter.
    Anderson legte ihm die Hand auf die Schulter. »Boss, ich weiß, was Sie jetzt denken, aber im Moment kann man überhaupt noch nichts sagen. Entspannen Sie sich einfach. Ein Operationsteam steht schon bereit. Lassen Sie die Ärzte einfach ihre Arbeit machen. Es wird schon klappen.«
    Peter schloss die Augen und zwang sein revoltierendes Gehirn zur Ruhe. Er musste sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Que sera, sera . Die Zukunft würde von allein kommen. »Der Mann, der auf mich geschossen hat. Ich brauche seine Identität.«
    »Er hatte keine Papiere bei sich, Boss.«
    »Fingerabdrücke, Zahnprofil, DNA .«
    »Wird alles gecheckt.«
    Peter nickte. »Da ist noch etwas. Richards.«
    »Ich bin dran, Boss. Heute früh hat uns jemand einen Trojaner ins Intranet geschleust. Ich habe gleich Richards gerufen.«
    Peter

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