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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Verstehe.«
    »Ich denke an Jason Bourne«, sagte Nicodemo, als die Stille unerträglich wurde.
    »Was ist mit ihm?«
    »Jason Bourne ist mehr als nur ein Problem. Er ist eine echte Bedrohung.«
    »Beruhige dich.« Maceo Encarnación wusste, dass es in Wahrheit nicht um Jason Bourne ging.
    Nicodemo rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her und blickte aus dem Fenster. Trotz der hohen Geschwindigkeit des Jets glitten die Wolken langsam vorüber, fast wie im Traum. »Wir wissen nicht einmal, ob Rebekka tot ist.«
    Jetzt kommen wir der Sache schon näher , dachte Maceo Encarnación. »Nach dem, was du mir erzählt hast, dürfte sie kaum überlebt haben, selbst wenn Bourne sie noch irgendwie in ein Krankenhaus gebracht hätte, was nicht der Fall ist. Ich habe meine Leute überall, sie würden es mitbekommen, wenn man sie in einem Krankenhaus aufgenommen hätte.«
    »Bourne hat seine Ressourcen. Vielleicht ist er zu einem Arzt gegangen.«
    »So wie du die Verletzung beschrieben hast, könnte sie kein Arzt der Welt retten. Sie hätte sofort ein ganzes Operationsteam gebraucht, und selbst dann …« Er ließ den Gedanken unausgesprochen. »Vergiss sie. Das Kapitel ist beendet.«
    »Aber nicht Bourne«, beharrte Nicodemo mürrisch.
    »Natürlich nicht.«
    »Ich verstehe nicht, warum du mich nicht in Mexico City lässt, damit ich mich um ihn kümmern kann.«
    »Um ihn kümmern?«, gab Maceo Encarnación zurück. »Wir haben es ein Mal versucht. Du siehst, was dabei herausgekommen ist. Rebekka ist tot, und Bourne läuft immer noch herum. Wir brauchen einen richtigen Plan, damit Bourne am Ende wirklich tot ist. Und genau das habe ich bereits in die Wege geleitet. Anunciata kümmert sich darum.«
    In gewisser Weise verfügte Dick Richards über die Fähigkeiten eines erstklassigen Uhrmachers. Der Unterschied war, dass er in der Welt des Cyberspace arbeitete, einem schier unendlichen, aber unsichtbaren Raum. Er hatte seinen eigenen Trojaner isoliert und ging nun in das Netzwerk von Core Energy, wo er die Codes aufbewahrte, mit denen er den wirkungsvollen Virus aktivieren würde, den er ins Treadstone-System eingeschleust hatte. Diese Codes waren auch für sein Gedächtnis zu komplex, und er wollte nicht riskieren, dass ein USB -Stick oder eine SD-Speicherkarte mit diesem brisanten Inhalt bei ihm entdeckt wurde. Außerdem musste es so aussehen, als käme der Angriff von außerhalb, am besten von den Chinesen.
    Der Schweiß lief ihm aus den Achselhöhlen und über den gekrümmten Rücken, während er vor dem Bildschirm saß, die Nerven zum Zerreißen gespannt. Das war die große Prüfung, sein Ticket in die oberste Liga des Hackens. Wenn er das schaffte, machte er sich unverzichtbar für Tom Brick und Core Energy. Und das war es, was er am allermeisten wollte. In den Regierungsbehörden konnte man nichts erreichen. Andere ernteten die Lorbeeren für seine Arbeit, die er für ein bescheidenes Gehalt leistete. Der Präsident behandelte ihn wie einen Hund, der gelegentlich gestreichelt, aber ansonsten an der kurzen Leine gehalten wurde. Soraya und zum Teil auch Peter begegneten ihm misstrauisch und herablassend. Ihnen konnte er es nicht einmal verübeln – schließlich war er bei Treadstone, um sie auszuspionieren. Immerhin schienen sie bereit zu sein, seine Arbeit zu würdigen, falls er sich als loyal erwies.
    Brick behandelte ihn zwar manchmal wie einen Hund, dann aber wieder sehr aufmerksam. Vor allem aber zahlte er äußerst großzügig. Bisher hatte sich Richards bemüht, seine Pflichten gegenüber allen drei Herren zu erfüllen, doch die Anspannung zerriss ihn innerlich. Er hielt das nicht mehr lange durch, er musste sich für eine Seite entscheiden.
    Aber was war mit Peter? Wie war er zu Core Energy gekommen? Woher wusste er von Tom Brick? Wenn Richards sich für eine Seite entschied, musste er sich vor allem überlegen, wie er sich gegenüber Peter verhielt. Sollte er ihm alles erzählen, was er über Brick, Core Energy und die geheime Organisation wusste, die für das Unternehmen arbeitete? Oder sollte er umgekehrt Brick über die wahre Identität von Peter informieren? Vor seiner Arbeit für Treadstone wäre ihm die Entscheidung nicht schwergefallen. Aber jetzt saß er in der Zwickmühle, denn die Arbeit bei Treadstone machte ihm sogar Spaß. Aus irgendeinem Grund war die Atmosphäre hier wie in einer kleinen Firma. Es gab keine überbordende Bürokratie, dafür sorgten schon die beiden Direktoren.
    Sein Dilemma

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