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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Fahrzeuge näherten sich der Basilika. Die Messe war zu Ende. Jemand hatte die Leiche von El Enterrador gefunden.
    »Ich weiß nicht, wohin Maceo Encarnación und Nicodemo wollen«, sagte Anunciata. »Aber ich kenne jemanden, der es vielleicht weiß.«
    »Wer?«, fragte Bourne, während er nach Polizeiwagen Ausschau hielt.
    »Ich bringe Sie hin.«
    »Nein.« Bourne sah sie an. »Sie haben damit nichts mehr zu tun.« Er zog die Brieftasche hervor, die er Rebekka abgenommen hatte. »Es ist Zeit für Sie zu verschwinden.« Was Rebekka hinterlassen hatte, sollte jemandem ein neues Leben ermöglichen. Er wusste, der Gedanke hätte ihr gefallen.
    Er öffnete die Brieftasche und zeigte Anunciata den Inhalt. »Hier drin ist Geld, mehr als genug, um irgendwo weit weg von Mexiko neu anzufangen. Und ein Reisepass.« Er blätterte ihn durch. »Sehen Sie sich das Foto meiner Freundin an. Sie können sich als sie ausgeben. Sie haben ungefähr die gleiche Größe und Figur. Gehen Sie zu einem guten Friseur, lassen Sie sich die Haare schneiden und färben, damit Sie so aussehen wie Rebekka. Lassen Sie sich von einem Profi schminken, mehr brauchen Sie nicht.«
    »Mexiko ist meine Heimat.«
    »Es wird auch Ihr Tod sein. Gehen Sie weg. Morgen ist es zu spät.«
    Anunciata hielt den Schlüssel zu einem neuen Leben in den Händen und blickte mit Tränen in den Augen zu ihm auf. »Warum tun Sie das?«
    »Sie haben die Chance auf ein neues Leben verdient«, antwortete er.
    »Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe …«
    »Ihre Mutter hätte es sich für Sie gewünscht.«
    Die Tränen strömten ihr über die Wangen. Das Heulen der Sirenen hätte genauso gut von ihr kommen können.
    »Es gibt da noch etwas …«
    Bourne wartete und sah ihr in die Augen. »Anunciata?«
    »Ach, nichts.« Sie blickte auf und lächelte. »Danke.«
    »Also«, sagte Bourne und faltete ihre Finger über der Brieftasche, »sagen Sie mir, wer mir weiterhelfen kann.«
    Salazar Flores war Flugzeugmechaniker. Er arbeitete hauptsächlich an Privatmaschinen und war nicht zuletzt für Maceo Encarnacións Bombardier Global 5000 Jet verantwortlich. Bourne fand ihn, so wie Anunciata gesagt hatte, bei der Arbeit in der Wartungshalle des Privatflugplatzes, auf dem Encarnacións Flugzeug untergebracht war.
    Flores war ein klein gewachsener Mann in den mittleren Jahren. Seine Hängebacken waren ölverschmiert und seine breiten Hände von den Substanzen verfärbt, mit denen er in seiner Arbeit zu tun hatte. Er blickte mit seinen scharfen Augen von der Arbeit auf, als Bourne zu ihm trat. Schließlich stand er auf, wischte sich die Hände an einem fettigen Lappen ab, den er aus einer Tasche seines Overalls zog, und wandte sich dem Besucher zu.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte er.
    »Ich kaufe mir eine Gulfstream SPX«, sagte Bourne, »und ich würde sie gerne hier unterbringen.«
    »Da sprechen Sie mit dem Falschen.« Flores deutete auf das Bürogebäude auf der anderen Seite der Startbahn. »Sie müssen mit Castillo sprechen. Er ist der Chef.«
    »Ich würde aber lieber mit Ihnen sprechen«, beharrte Bourne. »Sie würden sich um mein Flugzeug kümmern.«
    Flores musterte ihn abwägend. »Wo haben Sie von mir gehört?«
    »Anunciata hat mich hergeschickt.«
    »Wirklich?«
    Bourne nickte.
    »Wie geht’s ihrer Mutter?«
    »Maria-Elena ist gestern gestorben.«
    Bourne schien den Test bestanden zu haben: Flores nickte. »Eine unglaubliche Tragödie.«
    Bourne hatte nicht vor, Flores mitzuteilen, dass es eine recht einfache Erklärung für Maria-Elenas Tod gab. »Haben Sie sie gut gekannt?«
    Flores betrachtete ihn einen Augenblick. »Ich brauche eine Zigarette.«
    Er verließ mit Bourne die Halle, in der noch drei andere Mechaniker arbeiteten. Draußen auf dem Rollfeld schüttelte er eine Zigarette aus der Packung, bot sie Bourne an, steckte sie schließlich selbst in den Mund und zündete sie an.
    Er blickte zu den hohen Wolken hinauf, als suche er nach einem Zeichen. »Sie sind ein Gringo, also kennen Sie Anunciata vermutlich näher.« Er ließ den Rauch zwischen den Lippen entweichen. »Maria-Elena hatte ein schweres Leben. Anunciata hat nicht gern darüber gesprochen.« Er zuckte mit seinen bulligen Schultern. »Vielleicht wusste sie’s auch nicht. Maria-Elena hat ihre Tochter sehr behütet.«
    »Da war sie nicht die Einzige«, sagte Bourne und dachte an das Gespräch zwischen Anunciata und El Enterrador , das er in der Basilica de Guadelupe mitgehört hatte. »Maceo

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