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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Küche und griff sich ein großes Tranchiermesser.
    Er durchquerte das Wohnzimmer, blieb vor der Wohnungstür stehen und lauschte. Da war es wieder, das Geräusch, wie das Kratzen von Schuhsohlen auf dem Flur. Er trat näher heran, griff nach dem Riegel und drehte ihn vorsichtig herum.
    Er hielt das Messer bereit, um sofort zustechen zu können, als er die Hand an den Türknopf legte. Mit einer kurzen, schnellen Bewegung riss er die Tür auf.
     

 
    24
    Dick Richards wartete, um in Tom Bricks luxuriöses Büro in der Zentrale von Core Energy in der Sixteenth Street eingelassen zu werden. Er fühlte sich, als wäre er nicht nur von Treadstone geflüchtet, sondern aus dem Leben selbst. Wie lange saß er schon hier und sah den Leuten zu, die in der Chefetage aus und ein gingen?
    Wieder einmal stand er auf und trat zu der jungen Frau am Empfangstisch, um sich in Erinnerung zu rufen. Wie viele junge Leute trug sie ihren drahtlosen Ohrhörer wie ein Schmuckstück. Sie lächelte ihn mit ihren vollen Lippen an.
    »Mr. Richards …« – es wunderte ihn, dass sie sich an seinen Namen erinnerte – »… Mr. Lang würde gern mit Ihnen sprechen.«
    Stephen Lang war Vizepräsident des operativen Geschäfts. Richards fragte sich, warum ihn der Mann sprechen wollte. »Ich will zu Tom Brick.«
    Die Empfangsdame lächelte und griff sich an ihren Ohrhörer. »Er ist im Moment nicht im Büro.«
    »Wissen Sie, wo er ist?«
    »Ich glaube, genau darüber möchte Mr. Lang mit Ihnen sprechen«, antwortete sie mit ihrem unerschütterlichen Lächeln und streckte ihren wohlgeformten Arm aus. »Wissen Sie, wo Sie hinmüssen?«
    »Ja«, nickte Richards.
    Er trat durch die durchsichtige Tür, wandte sich nach rechts und am Ende des Ganges noch einmal nach rechts. Vor ihm lag Langs geräumiges Eckbüro. Er war schon einige Male hier gewesen, wenn Brick ihm die Umsetzung des einen oder anderen Projekts erklärte.
    Stephen Lang war ein ehemaliger Athlet, der nun Fett ansetzte. Er hatte immer noch die Statur und die Muskulatur eines Footballspielers, aber sein Gesicht war breiter und sein Bauch größer geworden. Als Richards sein Büro betrat, stand er von seinem Schreibtisch auf, hielt ihm lächelnd die Hand hin und drückte die seine mit kurzem, mörderischem Griff. Mit einem Kopfnicken deutete er auf einen der Polsterstühle vor dem postmodernen Rauchglasschreibtisch.
    »Ich habe gehört, die Treadstone-Computer sind völlig lahmgelegt.« Er setzte sich auf die Schreibtischkante und nickte. »Gute Arbeit, Richards.«
    »Danke. Aber ich bin dort fertig. Ich kann nicht mehr zurück.«
    »Keine Sorge. Sie haben uns geholfen, unser Ziel bei Treadstone zu erreichen. Zeit, einen Schritt weiterzugehen.« Lang klatschte in die Hände. »Hören Sie, Tom möchte Ihnen persönlich gratulieren. Er musste aber dringend weg, deshalb hat er ein Auto mit Chauffeur geschickt, um Sie zu ihm zu bringen.«
    »Ist er in dem sicheren Haus?«
    »Tja, das sichere Haus ist leider nicht mehr sicher.« Lang klatschte erneut in die Hände. »Wie gesagt, es ist Zeit für den nächsten Schritt.« Er stand auf und deutete damit an, dass das Gespräch beendet war. »Gute Fahrt, Richards«, sagte er und hielt ihm die Hand hin. »Sie sind für uns unverzichtbar geworden, deshalb können Sie mit einer deutlichen Gehaltssteigerung rechnen.« Er winkte mit der Hand. »Das wird Ihnen Tom alles genauer erklären.«
    Richards verließ das Büro mit geröteten Wangen. Er spürte seine Füße kaum noch auf dem Teppich. Endlich erhielt er die Anerkennung, die er verdiente. Eine pummelige Blondine grüßte ihn mit einem Lächeln, als sie zusammen im Aufzug hinunter in die Lobby fuhren. Er war so erstaunt, als sie etwas zu ihm sagte, dass er kaum ein Wort verstand. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor, doch er brachte nur ein dümmliches Grinsen zustande. Er sah ihr nach, wie sie durch die Lobby schritt. Mir werden noch mehr Frauen zulächeln , dachte er, schöne Frauen. Solche, die sich, wie er wusste, von Geld und Macht angezogen fühlten.
    So wie Lang gesagt hatte, wartete draußen ein schwarzer Lincoln Navigator auf ihn. Es war ein düsterer Spätnachmittag, der Wind wehte ihm den Nieselregen entgegen. Richards eilte zum Wagen hinüber, wo ihn ein bekanntes Gesicht erwartete. Bogs hielt ihm lächelnd die Beifahrertür auf. Dann setzte er sich ans Lenkrad, fuhr los und schlängelte sich in rasantem Tempo durch die verstopften Straßen der Stadt.
    Richards lehnte sich zurück und genoss

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