Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
die ersten Momente seines neuen Lebens. Er hatte die richtige Entscheidung getroffen. Der Dienst in den Regierungsbehörden war etwas für Idioten, die sich mit extremen Arbeitszeiten und mageren Gehältern zufriedengaben, um am Ende unbedankt und ausgelaugt von der nervtötenden Bürokratie im Ruhestand zu versauern.
    Sie überquerten die Woodrow Wilson Memorial Bridge nach Virginia und fuhren weiter Richtung Norden. Zehn Minuten später bogen sie in den Founders Park in Alexandria ein, der direkt am Potomac lag. Der Fahrer stieg aus, öffnete Richards die Tür und führte ihn auf eine abgelegene Anlegestelle am Fluss. Am anderen Ende stand ein hölzerner Pavillon, unter dem er Tom Brick sah, der sich mit einer Gestalt im Schatten unterhielt.
    Brick drehte sich um, als Richards und der Fahrer den Pavillon erreichten. »Ah, da sind Sie ja, Richards. Das freut mich.« Er deutete auf die Gestalt neben ihm: Es war die pummelige Blondine, die mit ihm im Aufzug gefahren war.
    Richards blieb nur ein kurzer Moment der Überraschung, als er plötzlich einen grellen Schmerz in der Seite spürte. Er wollte schreien, doch die fleischige Hand des Fahrers schloss sich um seinen Mund. Er blutete, und seine Knie gaben unter ihm nach. Der Fahrer hielt ihn halb aufrecht.
    Er starrte Tom Brick an, der ihn ebenso wie die Blondine ohne erkennbare Emotion betrachtete.
    »Was?«, stammelte er. »Warum?«
    Tom Brick seufzte. »Allein dass Sie das fragen, zeigt mir, dass Sie mir nicht länger nützlich sind.« Er trat vor Richards hin, packte ihn am Kinn und hob sein Gesicht, um ihm in die Augen zu sehen. »Sie Idiot, was haben Sie sich bloß dabei gedacht, sich als Saboteur zu erkennen zu geben?«
    »Ich … ich …« Richards’ langsam erstarrendes Gehirn begann ihm bereits den Dienst zu verweigern, während er verzweifelt zu begreifen versuchte, wie ihm geschah. Aus dem Augenwinkel sah er, dass ihn die Blondine lächelnd beobachtete, und ihm wurde klar, dass sie von Treadstone war: eine Assistentin, die die Organisation und ihre Mitarbeiter im Auge behielt. Großer Gott , dachte er entsetzt.
    »Das ist der Preis, wenn man vielen Herren dient, Richards.« Tom Bricks Stimme klang sanft und verständnisvoll. »Ein anderes Ende ist leider nicht möglich.«
    Richards’ blutleeres Gehirn wurde mit jedem Moment schwerfälliger. Dennoch verstand er jetzt. »Sie haben Peter Marks erkannt.«
    Brick nickte. »Ja, dank Tricia.«
    »Warum haben Sie dann zugelassen, dass er …?«
    »Als ich erfuhr, dass er mir nachschnüffelt und viel mehr weiß, als ich dachte, musste ich rauskriegen, was er vorhat.« Brick klemmte Richards’ Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger. »Sie haben mir nicht gesagt, wer er ist, Richards. Warum?«
    »Ich …« Richards schloss die Augen und schluckte schwer. Ich sterbe ohnehin, was soll’s? , ging es ihm durch den Kopf. »Ich dachte, wenn er und Soraya Moore mich akzeptieren, dann …«
    »Was? Was haben Sie dort gesucht? Freunde? Kollegen?« Er schüttelte den Kopf. »Niemand will etwas mit Ihnen zu tun haben, Richards. Niemand will mit Ihnen zusammenarbeiten. Sie sind ein Insekt, das ich zertreten werde. Sie haben eine Gabe, aber Ihre menschlichen Schwächen wiegen schwerer als Ihre Nützlichkeit. Ihnen kann man nicht trauen.«
    »Ich hab mich entschieden. Für Sie.« Richards’ Stimme klang selbst in seinen Ohren kläglich. Er brach in Tränen aus. »Das ist nicht fair. Nicht fair.«
    Angewidert ließ ihn Tom Brick los, blickte auf und nickte dem Fahrer zu, der Richards aufrecht hielt. Das Messer bohrte sich tiefer in die Wunde und wurde so abrupt herumgedreht, dass Richards’ Augen hervortraten.
    Der Laut, den er hervorstieß, klang wie von einem Tier auf der Schlachtbank.
    In dem Augenblick, als die Wohnungstür aufschwang und das Tranchiermesser hervorschoss, packte Bourne Don Fernandos Faust.
    »Sachte, Don Fernando.«
    Don Fernando starrte ihn sichtlich mitgenommen an. »Du warst das, Jason? Stehst du schon länger vor der Tür?«
    Bourne schüttelte den Kopf, trat in die Wohnung ein und schloss die Tür. »Ich bin gerade erst gekommen.« Er legte den Kopf auf die Seite. »Hat jemand versucht, in die Wohnung einzudringen?«
    »Vielleicht wollte er mich auch nur im Auge behalten.«
    »Das Haus hat jedenfalls keiner überwacht. Ich hab’s gecheckt.«
    »Maceo Encarnación und Harry Rowland sind in Paris. Vorhin an meiner Tür, das war wahrscheinlich Rowland.«
    »Don Fernando«, sagte Bourne, »Rowland ist

Weitere Kostenlose Bücher