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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die einzige Frau, die er je geliebt hatte und die er trotzdem nicht haben konnte – zum einen wegen ihres Mannes und zum anderen, weil Constanza selbst ihn zwar genauso liebte wie die beiden Kinder, aber gleichzeitig geschworen hatte, sie nie zu sehen. Sie wollte das Leben der Kinder nicht durch die Wahrheit stören und verkomplizieren und das Schicksal der beiden nicht durch ihre Wünsche beeinträchtigen.
    »Nicodemo wurde also von seiner Mutter getrennt und war von da an ganz mein Sohn«, fuhr Maceo Encarnación fort. »Sobald er alt genug war, schickte ich ihn auf eine Spezialschule in Kolumbien. Es war mir wichtig, dass er das Geschäft lernt.«
    »Das Drogengeschäft«, sagte der Agent mit unnötiger Schärfe. Das Reich der Mitte hatte im 19. Jahrhundert schweren Schaden durch den Opiumhandel erlitten. Die Chinesen verfügten über ein sehr langes Gedächtnis.
    »Und den Waffenhandel.« Maceo Encarnación schürz te die Lippen. »Wie Minister Ouyang genau weiß, habe ich ein großes Interesse, diejenigen mit Waffen zu versorgen, die sie am dringendsten benötigen.« Wenn er sich mit dem Agenten unterhielt, stellte er sich immer vor, mit Ouyang zu sprechen, der Spinne im Zentrum des Netzes in Peking.
    »Sehr altruistisch von Ihnen.«
    Maceo Encarnacións linke Hand zuckte. Nicht zum ersten Mal hatte Ouyangs Handlanger die Grenze überschritten, was ihn unter anderen Umständen buchstäblich den Kopf gekostet hätte. Einmal mehr musste sich Encarnación die außerordentliche Bedeutung von Minister Ouyang und seiner Untergebenen in Erinnerung rufen. Ohne Ouyang wäre das Geschäft mit Oberst Ben David niemals möglich gewesen.
    »Mein Altruismus wird nur von Minister Ouyangs übertroffen«, erwiderte er, jedes Wort betonend. »Das sollten Sie nicht vergessen.«
    Der Agent blickte aus dem Cockpitfenster. »Wann starten wir?«
    »Wenn ich es Ihnen sage.« Maceo Encarnación blickte sich um. »Wo ist es?«
    Der Pilot musterte ihn mit seinen schmalen Augen. Seine langen Finger fischten einen olivbraunen Metallkoffer mit einem Fingerprintschloss unter seinem Sitz hervor. Maceo Encarnación drückte die Spitze seines rechten Zeigefingers auf den Sensor, und das Schloss öffnete sich.
    Er hob den Deckel und blickte auf die gebündelten Tausend-Dollar-Scheine hinunter. »Dreißig Millionen. Ein unglaublicher Anblick«, sagte er, »sogar für mich.«
    »Oberst Ben David wird erfreut sein«, bemerkte der Agent ausdruckslos.
    Maceo Encarnación lachte leise. »Das werden wir alle.«
    Soraya wollte gerade Peters Krankenzimmer verlassen, als Verteidigungsminister Hendricks hereinplatzte.
    »Schön, Sie zu sehen, Soraya«, sagte er und blickte an ihr vorbei zu Peter hinüber. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Kann ich nicht sagen – ich spür nichts«, antwortete Peter.
    Hendricks zwang sich zu einem Lachen. »Peter, ich habe nicht viel Zeit. Es ist Folgendes: Wir haben ein Problem im Hauptquartier.«
    »Das Computernetzwerk ist zusammengebrochen.«
    »Stimmt«, bestätigte Hendricks, während Soraya gleichzeitig fragte: »Was?«
    »Dick Richards.« Peter sah Hendricks an, der nickte. »Ich habe Sam gesagt, er soll ihn festnehmen.«
    »Anderson hat versucht, den Beweis zu finden, dass Richards im Auftrag von Core Energy gehandelt hat. Aber Brick war verdammt vorsichtig, obwohl er Ihnen angeblich so viel anvertraut hat …«
    »Das hat er tatsächlich gesagt, verdammt!«, betonte Peter hitzig.
    Hendricks wartete einen Moment, bis sich Peter beruhigt hatte. »Vor Gericht würde das aber nicht zählen«, sagte er schließlich. »Wir versuchen gerade, Geldflüsse von Core Energy zu Richards aufzuspüren, um zu beweisen, dass er von der Firma oder einer Tochter bezahlt wird. Anderson hat deshalb auch einen Keylogger auf Richards’ Computer installiert.«
    »Dann hat es wohl nicht funktioniert«, brummte Peter säuerlich.
    »So kann man das nicht sagen.«
    »Haben Sie Richards in Gewahrsam?«
    »Leider nicht. Er ist verschwunden«, antwortete Hendricks frustriert.
    »Finden Sie Brick«, riet Peter. »Wo er ist, ist auch Richards, garantiert.«
    Hendricks sprach leise in sein Handy. Als er sein Gespräch beendet hatte, wandte er sich wieder Peter und Soraya zu. »Aus irgendeinem Grund will Brick das Treadstone-System lahmlegen. Warum?«
    »Vermutlich will er unsere Augen und Ohren im Ausland ausschalten«, meinte Soraya.
    Peter schnippte mit den Fingern. »Du hast recht! Aber was will er vor uns verbergen?«
    Hendricks trat von einem

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