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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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betrachtete ihn eine Weile nachdenklich. »Weißt du, mein Kind wird eine männliche Bezugsperson brauchen, eine Vaterfigur.«
    Peter lachte bitter auf. »Klar! Da bin ich der Richtige …«
    »Das bist du, Peter.« Mit leuchtenden Augen fügte sie hinzu: »Von wem sonst würde ich mir wünschen, dass ihn mein Baby so gut kennt?«
    Als Jacques Robbinet, der französische Kulturminister, den Anruf von Jason Bourne erhielt, saß er auf dem Rücksitz seines gepanzerten Renault. Vorne saßen sein Fahrer und sein langjähriger Leibwächter. Es war genau 21:32 Uhr. Robbinet war unterwegs zum Abendessen mit seiner Geliebten, weshalb er den Anruf fast nicht entgegengenommen hätte. Doch sein Wagen steckte im Verkehr fest, sodass ihm ohnehin langweilig war.
    »Jason«, sagte er aufrichtig erfreut, »wo bist du?«
    »Am rechten Seine-Ufer, beim Pont des Invalides.«
    Robbinet, dessen Posten eines Kulturministers nur Tarnung war für seine leitende Geheimdiensttätigkeit, war sofort hellwach. »Hattest du mit dem Vorfall auf dem Pont Alexandre III zu tun?« Robbinet hatte die Meldung vor zwanzig Minuten erhalten und zwei Agenten hingeschickt, um die Polizei bei den Ermittlungen zu unterstützen. Es kam schließlich nicht jeden Abend vor, dass ein Auto von einer Pariser Brücke in den Fluss stürzte, deshalb hatte der Vorfall sofort sein Interesse geweckt.
    »Es ging um Entführung und Mordversuch«, teilte Bourne seinem alten Freund mit. »Wir sind flussabwärts geschwommen.«
    »Wir?«
    »Ein Freund ist mit mir unterwegs. Don Fernando Herrera.«
    »Großer Gott.«
    »Du kennst Don Fernando?«
    Robbinet beugte sich vor, tippte seinem Fahrer auf die Schulter und teilte ihm das geänderte Ziel mit. »Und ob ich ihn kenne, Jason.« Robbinet wies den Fahrer an, die Sirene einzuschalten und dem Stau auszuweichen – wenn nötig, auch auf dem Bürgersteig. »Bleib, wo du bist. Ich bin in ein paar Minuten da.«
    »Hör zu, Jacques, ich brauche einen Jet.«
    Robbinet lachte ungläubig. »Ist das alles?«
    »Ich muss so schnell wie möglich in den Libanon.«
    Robbinet kannte diesen Ton. »Ist die Situation so kritisch?«
    »Absolut. Darum wollte mich jemand daran hindern.«
    »Okay. Aber zuerst besorgen wir euch trockene Sachen.« Robbinets Gedanken arbeiteten blitzschnell. »Inzwischen lasse ich den Jet vorbereiten.« Er kannte Bourne gut genug, um nicht an ihm zu zweifeln. »Ein Militärjet. Für alle Fälle bewaffnet.«
    »Danke, Jacques.«
    »Bedank dich, indem du heil zurückkommst«, erwiderte Robbinet trocken.
     

 
    28
    »Das Ganze war eine raffinierte Falle?«
    »Von Anfang bis Ende.« Bourne hörte das ungläubige Staunen in Sorayas Stimme. »Maceo Encarnación hat sich einiges ausgedacht, um mich aus dem Weg zu räumen.«
    Bourne wechselte sein Satellitentelefon von einem Ohr ans andere; es war deutlich schwerer als sein Handy. Er saß im Cockpit des Mirage-Kampfjets, den Robbinet ihm zur Verfügung gestellt hatte. Kein komfortables Flugzeug, aber das war auch nicht sein Zweck. Es war für den militärischen Ernstfall gebaut.
    »Von dem Moment an, als Constanza Camargo in ihrem Rollstuhl in die Flughafenhalle gebracht wurde, hatten sie mich im Visier.«
    »Woher hat sie gewusst, dass du dort bist?«
    »Maceo Encarnación.«
    »Aber wie ist sie in den Sicherheitsbereich gelangt?«
    »Ich war gerade in Mexico City und kann mir gut vorstellen, dass Encarnación die Stadt fest im Griff hat.«
    Soraya stockte einen Augenblick. »Und die Geschichte, die Constanza dir über ihren Mann erzählt hat?«
    »Die ist wahr, ich hab’s überprüft«, sagte Bourne. »Auch die Art, wie er gestorben ist.«
    »Ja, die besten Lügner streuen so viel Wahrheit wie möglich in ihre Geschichten ein.«
    »Mich würde die wahre Beziehung zwischen Constanza Camargo und Maceo Encarnación interessieren«, meinte Bourne und blickte durch das Cockpitfenster hinaus. Die Mirage schoss wie eine Vergeltungswaffe ihrem Ziel entgegen. Bourne hatte nicht nur mit Maceo Encarnación eine Rechnung offen, sondern auch mit Oberst Ben David.
    »Du meinst, alles hängt irgendwie zusammen«, sagte Soraya. »Encarnación, Nicodemo, Core Energy und der Mossad-Kommandant in der israelischen Forschungsstation in Dahr El Ahmar.«
    »Es gibt noch jemanden, der sich im Hintergrund hält, aber umso wichtiger sein dürfte.«
    »Weißt du, um wen es sich handelt?«, fragte Soraya.
    »Die Chinesen. Vor allem ein gewisser Ouyang.«
    »Moment«, sagte Soraya. Wenige Augenblicke

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