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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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über den Schreibtisch hinweg an. Es war ganz still im Oval Office; sogar die gelegentlichen Schritte und die Stimmen der Sekretärinnen und Assistenten klangen gedämpft, als kämen sie aus weiter Ferne und nicht aus den Büros draußen vor der Tür.
    »Sie brauchen mir nicht zu sagen, wo mein Problem liegt, Richards.«
    »Nein, Sir, natürlich nicht. Trotzdem ist Treadstone Hendricks’ Werk.«
    Der Präsident hob die Augenbrauen. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Marks und Moore bekommen ihre Befehle von ihm.«
    Der Präsident drehte sich mit seinem Stuhl und blickte aus dem Fenster. »Was haben Sie über sie herausgefunden?«
    Richards nahm sich einen Augenblick, um seine Gedanken zu sammeln. »Sie sind beide klug genug, um mich auf Distanz zu halten. In einem Punkt haben sie sich allerdings geirrt: Sie glauben, der Auftrag, den sie mir übertragen haben, wäre bloße Beschäftigungstherapie.«
    Der Präsident wandte sich mit seinem Stuhl wieder ihm zu und musterte seinen Maulwurf. »Das heißt was?«
    »Haben Sie gewusst, dass die Identität des Jason Bourne von Treadstone-Leuten geschaffen wurde?«
    »Richards, Sie strapazieren meine Geduld.«
    »Die Identität stammt von einem tatsächlich existierenden Jason Bourne. Er war ein Söldner, der getötet wurde, weil er seine Einheit verraten hatte.«
    Der Präsident runzelte irritiert die Stirn. »Wie zum Teufel sind Sie zu dieser Information gekommen? Haben Sie etwa Zugang zum Omega-Archiv?«
    Einen Moment lang fragte sich Richards, ob er es im Bemühen, seinen Gedankengang zu erklären, ein wenig übertrieben hatte. »Es gibt keine Sicherheitslücke, falls Sie das meinen. Der Leiter hat mich gebeten, einen neuen Algorithmus für alle Archivdaten auf Sicherheitslücken zu überprüfen.« Er winkte mit der Hand ab, um die Bedeutung seiner Entdeckung herunterzuspielen. »Was ich damit sagen will: Ich komme der Antwort auf die Frage näher, ob dieser Nicodemo eine reale Person oder eine Erfindung ist. Eines kann ich Ihnen mit Sicherheit sagen: Ein Mann allein kann nicht für den ganzen Einfluss verantwortlich sein, den man ihm zuschreibt.«
    Der Präsident beugte sich vor. »Hören Sie, Richards, Sie verstehen mich nicht.«
    »Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei diesem Nicodemo um mehrere Personen.«
    »Scheiß auf Nicodemo«, erwiderte der Präsident schroff. »Der Kerl interessiert mich nicht, er ist Hendricks’ Problem. Mich interessieren Peter Marks und Soraya Moore.«
    Richards schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht.«
    »Soraya Moore musste die CI verlassen, weil sie sich nicht an ihre Anweisungen gehalten hat. Und jetzt sind die beiden bei Treadstone, und keiner weiß genau, was sie anstellen.«
    »Sie sind aber bestimmt kein Sicherheitsrisiko. Ich verstehe immer noch nicht …«
    »Sie stehen beide Jason Bourne nahe, Sie Idiot! Es ist sein schädlicher Einfluss, der sie unzuverlässig macht.« Der Präsident schien genauso geschockt von seiner Feststellung wie Richards. Er trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch, atmete tief ein und ließ die Luft langsam entweichen. »Moore und Marks stehen Bourne nahe«, fuhr er mit ruhigerer Stimme fort. »Bestimmt stehen sie mit ihm in Kontakt.«
    Richards nahm sich einen Moment, um seine Gedanken zu sortieren. »Sie sind hinter Bourne her.«
    »Warum glauben Sie, habe ich Sie zu Treadstone geschickt, Richards? Bourne hält sich an keine Regeln. Er tut, was er will. Das kann ich nicht zulassen.«
    »Ich habe gehört, dass er uns des Öfteren geholfen hat.«
    Der Präsident winkte ungeduldig ab. »Das sind Gerüchte, von denen keiner weiß, ob was dran ist. Das Problem ist, dass niemand sagen kann, welche Ziele Bourne wirklich verfolgt. Ich will wissen, was er im Schilde führt. Er entzieht sich unserer Kontrolle und ist nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern eine Gefahr für unser gesamtes außenpolitisches Programm. Dazu kommt noch seine instabile geistige Verfassung. Er leidet an Amnesie, um Himmels willen! Wer zum Teufel weiß, was er als Nächstes tun wird? Nein.« Er schüttelte mit Nachdruck den Kopf. »Wir müssen das Problem ein für alle Mal lösen. Der direkte Zugang hat nicht funktioniert, so finden wir ihn nie. Und Hendricks teilt meine Sorge nicht, deshalb kann ich mich in dieser Sache nicht auf ihn verlassen.«
    Sie liegen mit Hendricks über Kreuz , dachte Richards. Hendricks denkt nicht nach Schema F, was man von Ihnen nicht sagen kann . Plötzlich wurde ihm klar, dass er auf der

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