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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Der Präsident glaubte nicht an seine Existenz und verstand nicht, warum Hendricks dafür Zeit und Geld aufwandte. Der Verteidigungsminister war überzeugt, dass die ablehnende Haltung des Präsidenten auch auf den Einfluss von Mike Holmes zurückzuführen war. Hendricks bereute inzwischen, den Mann bei seinem Aufstieg auf der Karriereleiter unterstützt zu haben.
    Holmes hatte entdeckt, dass Nicodemo so etwas wie Hendricks’ Achillesferse war, der Ansatzpunkt, mit dem es ihm gelingen konnte, seinem Rivalen die Kontrolle über Treadstone zu entreißen. Holmes hatte sich seit seiner Ernennung zum Nationalen Sicherheitsberater als äußerst machthungrig erwiesen. Wachsen und konsolidieren , lautete das Motto seiner Karriere. Heute war das einzige Hindernis auf seinem Weg Hendricks’ Kontrolle über Treadstone. Er wollte die Organisation unbedingt. Holmes und Hendricks waren sich nicht einmal unähnlich: beide Besessene, doch mit völlig unterschiedlichen Zielen. Hendricks wusste, wenn es ihm gelang, Nicodemo das Handwerk zu legen, brauchte er Holmes’ Einfluss nicht mehr zu fürchten. Dann hatte er diesen harten Kampf gewonnen. Der Präsident würde nicht länger auf Holmes hören.
    Aber wenn ihn sein Gefühl täuschte, wenn Nicodemo wirklich nur ein Mythos oder eine gezielte Fehlinformation war, dann würde seine Laufbahn nach unten führen. Holmes würde bekommen, was er sich so sehnlich wünschte, und Treadstone würde für ganz andere, dunklere Ziele benutzt werden.
    Die Suche nach Nicodemo war in gewisser Weise auch ein Kampf um die Seele von Treadstone.
    »Harry«, sagte Bourne, »erinnern Sie sich, wo Sie geboren wurden?«
    Alef nickte. Bourne nannte ihn für sich wieder Alef. »In Dorset, England. Ich bin vierunddreißig.«
    Bourne sprach nun in umgänglicherem Ton mit ihm, so als wären sie zwei alte Freunde, die sich nach langer Zeit wieder getroffen hatten. »Für wen arbeiten Sie, Harry?«
    »Ich …« Er sah Bourne hilflos an. »Ich weiß es nicht.«
    »Aber Sie wissen, dass Sie im Libanon waren, in Dahr El Ahmar, um Informationen über Ze’ev Stahl zu sammeln.«
    »Das stimmt. Vielleicht habe ich ein bisschen Industriespionage betrieben?«
    »Stahl ist vom Mossad.«
    »Was? Mossad? Warum sollte ich …?«
    »Harry, erzählen Sie mir von Manfred Weaving.«
    Alefs Augen trübten sich, er schüttelte den Kopf. »Der Name sagt mir nichts.« Er sah Bourne an. »Warum? Sollte ich ihn kennen?«
    Bourne riskierte einen kurzen Blick zu Rebekka, doch Alef bemerkte es. Er musste sich umdrehen, um sie zu sehen, und als er es schließlich tat, weiteten sich seine Augen, und er begann zu zittern.
    »Was zum Teufel tut sie hier?«
    Bourne legte ihm eine Hand auf den Arm, als Rebekka zu ihnen trat. »Sie tut Ihnen nichts. Sie hat Stahl draußen auf dem See erschossen, als wir beide fast erfroren wären.«
    »Hallo, Manny«, sagte sie.
    Sie schaute ihn an, doch er blickte sich im Zimmer um, als suche er jemanden. »Wovon redet sie? Wer ist dieser Weaving?«
    »Du«, sagte sie. »Manfred Weaving.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.« Seine Verwirrung schien echt zu sein. »Mein Name ist Harry Rowland. Schon immer, seit meiner Geburt.«
    »Möglicherweise doch nicht«, sagte Bourne.
    »Was? Wie …?«
    »Dein Netzwerk, Dschihad bis-sayf.« Rebekka war neben ihm in die Hocke gegangen. »Erzähl uns von euren Zielen.«
    Rowland öffnete den Mund, um etwas zu sagen, als alle drei ein Geräusch von draußen hörten. Es wurde vom Rauschen der Brandung gedämpft, doch es klang wie das Knirschen von Schuhen.
    Es kam jedenfalls von draußen vor dem Haus, und Rebekka formte lautlos mit den Lippen die Worte: Er hat uns gefunden .
    »Wer hat uns gefunden?«, fragte Rowland.
    In diesem Augenblick flog die Tür auf.
     

 
    8
    Martha Christiana fand Don Fernando Herrera ohne große Mühe. Sie hatte sich sofort, nachdem sie den Auftrag übernommen hatte, in ihrer Pariser Hotelsuite mit ihrem Laptop hingesetzt und die nächsten acht Stunden nach jeder noch so kleinen Information über den Bank-Mogul gesucht. Die grundlegenden Fakten hatte sie schon nach wenigen Minuten zusammengetragen: Herrera wurde 1946 in Bogotá als jüngstes von vier Kindern geboren und ging als junger Mann nach England, um in Oxford Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Nach seiner Rückkehr nach Kolumbien hatte er in der Erdölindustrie begonnen und sich in der Hierarchie nach oben gearbeitet, bis er sich auf eigene Beine stellte und die Firma seiner

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