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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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mit echtem Interesse an seiner Begleiterin vorbei und betrachtete Martha genauer. Sie hatten inzwischen den hallenden, in Marmor gehaltenen Vorraum erreicht, der zur Straße führte. Für Martha war das der Moment, um freundlich zu nicken und den beiden vorauszugehen.
    Draußen glänzten die Straßen von dem leichten Nieselregen. Martha blieb stehen und schlug den Mantelkragen hoch, nahm eine Zigarette heraus und kramte nach ihrem Feuerzeug. Bevor sie es fand, erschien eine Flamme vor ihr, und sie beugte sich vor und zog den Rauch tief ein. Als sie ihn ausblies, blickte sie zu Herrera auf. Er war allein.
    »Wo ist Ihre Begleiterin?«
    »Sie hat einen Termin.«
    Martha hob die Augenbrauen. »Wirklich?«
    Sie mochte sein tiefes, wohlklingendes Lachen. »Nein. Aber ich habe schon etwas vor.«
    »Eine Mitarbeiterin?«
    »Nur eine flüchtige Bekannte, nicht mehr.«
    Es gefiel ihr, wie er »nicht mehr« sagte: nicht abfällig, sondern klar und deutlich, wie um auszudrücken, dass sich die Umstände geändert hatten, dass er sich rasch an die neue Situation anpasste.
    Herrera zog eine Zigarre hervor und hielt sie hoch. »Stört es Sie?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Martha. »Ich mag den Duft einer guten Zigarre.«
    Sie stellten einander vor.
    Herrera vollzog das einleitende Ritual, schnitt das Ende der Zigarre ab und zündete sie an, so präzise wie eine Toccata von Bach. »Sagen Sie, Don Fernando«, fragte sie, »waren Sie schon einmal in Eisenach?« Eisenach war die Geburtsstadt von Johann Sebastian Bach.
    »Ich muss gestehen, nein.« Er nahm einen Zug von seiner Zigarre. »Sie?«
    Sie nickte. »Als Doktorandin besuchte ich die Wartburg, wo Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche übersetzt hat.«
    »Haben Sie Ihre Doktorarbeit über Luther geschrieben?«
    Sie lachte wieder ihr glockenhelles Lachen. »Sie ist nie fertig geworden. Ich war wohl ein bisschen zu rebellisch.« Er war in seiner Jugend ebenfalls ein Rebell gewesen. Sie dachte, es würde ihn vielleicht freuen, eine verwandte Seele zu finden. Sie täuschte sich nicht.
    »Mademoiselle Christiana.«
    »Martha, bitte.«
    »Also gut, Martha. Darf ich Sie heute Abend zum Essen einladen?«
    »Monsieur, ich kenne Sie kaum.«
    Er lachte. »Das lässt sich leicht ändern, meinen Sie nicht?«
    »Mein Name ist nicht wichtig«, sagte Peter. »Jemand ist Richards hierher gefolgt.«
    Bricks Augen waren stahlhart. »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Wirklich nicht?« Peter blickte sich auf der Terrasse um. »Haben Sie eine Ahnung, wo Ihr Mann steckt?«
    »Mein Mann?«
    »Owen.« Peter schnippte mit den Fingern. »Wie war doch gleich sein Nachname?«
    Ein Schatten huschte über Bricks Augen. »Was ist mit Owen?«
    »Ich kann’s Ihnen zeigen.« Peter trat einen Schritt von ihm weg.
    Brick trat widerstrebend vom Geländer weg. »Was soll das alles?«
    Ohne ein weiteres Wort führte ihn Peter aus dem Klubhaus und durch das Labyrinth der hohen Buchsbaumhecken zu der Stelle, an der Florin Popa lag.
    Brick blieb wie angewurzelt stehen. »Was zum Teufel?«
    »Mausetot«, sagte Peter knapp, während Brick sich über Popas Leiche beugte. »Mr. Brick, Sie werden eindeutig bedroht. Ich glaube, es ist besser, wir verschwinden von hier.«
    Brick legte eine Hand an Popas Schulter und blickte zu ihm auf. »Verschwinden Sie, Freundchen, ich gehe nirgendwohin mit Ihnen.«
    Peter nickte ernst. »Okay. Dann lass ich Sie allein mit dem Schlamassel.«
    Während er zwischen den Hecken zurückging, rief ihm Brick nach.
    »Warten Sie mal. Wer zum Teufel sind Sie überhaupt und für wen arbeiten Sie?«
    Bourne griff ins Feuer, schnappte sich ein brennendes Holzscheit und warf es nach dem Eindringling. Die Fackel zischte und flackerte und sprühte Funken, als sie den Mann an der Schulter traf. Er riss einen Arm hoch, um das brennende Scheit abzuwehren. Doch auf Bournes Angriff war er nicht vorbereitet. Hinter sich hörte Bourne hastige Bewegung, als Rebekka Rowland aus der Gefahrenzone brachte.
    Der Eindringling reagierte mit einem mächtigen Hieb gegen Bournes Rücken, befreite sich aus seinem Griff und ließ einen Schlag in den Solarplexus folgen. Er packte Bourne am Kragen und warf ihn gegen die Wand. Bourne riss ein Bild hinter Glas von der Wand und zertrümmerte es, während der Angreifer auf ihn losging. Bourne griff sich eine lange schmale Scherbe und stach damit zu.
    Er zielte auf den Nacken des Mannes, verfehlte ihn jedoch, und die Scherbe bohrte sich in den Rücken seines

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