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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Arm und stützte sie. »Soraya?«
    Doch sie hörte ihn nicht mehr. Der Schmerz zuckte durch ihren Kopf wie ein Gewitter, bis völlige Dunkelheit sie umfing.
     

 
    7
    »Wir müssen hier weg«, sagte Rebekka, während sie aus dem Fenster des Fischerhauses blickte. Die Dunkelheit senkte sich rasch herab, mit geisterhaften Schatten, die der Welt etwas Unsicheres, Flüchtiges verliehen.
    »Er ist erst transportfähig, wenn er zu sich kommt.« Bourne hockte neben Weaving, dessen Gesicht blass und wächsern aussah. Er fühlte seinen Puls. »Wenn wir ihn jetzt wegbringen, kann es sein, dass wir ihn verlieren.«
    »Wenn wir nicht schnell aufbrechen«, erwiderte sie und wandte sich vom Fenster ab, »wird uns der Babylonier finden.«
    Bourne blickte zu ihr auf. »Fürchtest du ihn?«
    »Ich habe gesehen, wie er arbeitet.« Sie trat zu ihm. »Er ist anders als du und ich, Bourne. Er lebt jeden Tag mit dem Tod; er ist sein einziger Begleiter.«
    »Erinnert mich irgendwie an Gilgamesch.«
    »Das kommt hin. Nur dass der Babylonier den Tod liebt.«
    »Mir macht Weaving mehr Sorgen als der Babylonier.«
    »Du hast recht, Bourne. Und gerade deshalb müssen wir ihn sofort wegbringen. Den Transport kann er überleben – den Babylonier sicher nicht.«
    Bourne nickte und schlug dem Bewusstlosen fest auf die Wange. Weaving nahm wieder etwas Farbe an, als das Blut in sein Gesicht zurückströmte. Seine Arme zuckten, und er begann zu husten. Er zitterte am ganzen Körper, seine Augen sprangen auf, und nach einem Moment der Verwirrung wurde sein Blick klarer.
    »Jason?«, sagte er mit schwacher Stimme.
    Bourne nickte. Gleichzeitig winkte er Rebekka weg. Er fürchtete, Weaving könnte hyperventilieren und wieder das Bewusstsein verlieren, wenn er sie sah.
    »Sie sind in Sicherheit.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie sind auf dem See eingebrochen.«
    Weaving blinzelte und leckte sich über die aufgesprungenen Lippen. »Da waren Schüsse, ich …«
    »Der Mann, der auf Sie geschossen hat, ist tot.«
    »Ein Mann?«
    »Er hieß Ze’ev Stahl.« Bourne musterte Weavings Gesicht. »Sagt Ihnen der Name etwas?«
    Weaving starrte Bourne einen langen Moment an, doch sein Blick war nach innen gerichtet. Bourne spürte förmlich, was in dem Mann vorging: Er versuchte verzweifelt, irgendeine Erinnerung aus dem Sumpf der Amnesie herauszuziehen. Es war eine unglaubliche Belastung, weil man völlig allein war, abgetrennt von der Welt wie mit dem Skalpell eines Chirurgen. Bourne schauderte bei dem Gedanken.
    »Ja, ich glaube schon«, sagte Weaving schließlich und griff nach Bournes Arm. »Helfen Sie mir auf.«
    Bourne half ihm, sich aufzusetzen. Wieder leckte sich der Mann über die Lippen und starrte ins Feuer.
    »Wo bin ich hier?«
    »In einem Fischerhaus, einen Kilometer vom See entfernt.« Bourne bedeutete Rebekka, ein Glas Wasser zu bringen.
    »Sie haben mir schon zweimal das Leben gerettet, Jason. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll.«
    Bourne nahm das Glas, das Rebekka ihm reichte. »Erzählen Sie mir von Ze’ev Stahl.«
    Weaving blickte sich um, doch Rebekka war schon wieder aus dem Zimmer verschwunden. Mit zitternder Hand nahm er das Glas entgegen und leerte es zur Hälfte.
    »Langsam«, sagte Bourne. »Sie sind zweimal von den Toten zurückgekommen. Das muss man erst einmal verkraften.«
    Weaving nickte. Er starrte ins Feuer, als könnte es ihm helfen, sich zu erinnern. »Ich war in Dahr El Ahmar, das weiß ich wieder.«
    Aus dem Augenwinkel sah Bourne, wie sich Rebekka bewegte. Frag ihn, warum er dort war , formte sie lautlos mit den Lippen.
    »Wo waren Sie genau?«
    Weaving verzog das Gesicht. »Ich glaube, es war eine Bar. Ja, eine Bar. Sehr voll, verraucht, mit Rockmusik.«
    »Ist Ze’ev Stahl auf Sie zugegangen? Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    Weaving schüttelte den Kopf. »Ich glaube, er hat mich gar nicht gesehen.«
    »War er allein dort?«
    »Nein … ja.« Weaving zog die Stirn kraus und konzentrierte sich. »Er hat jemanden beobachtet. Heimlich, ohne direkt hinzusehen.« Er wandte sich Bourne zu. »Sie wissen schon.«
    »Ja«, nickte Bourne.
    »Ich … ich hab mich ihm irgendwie verwandt gefühlt. Wir lebten ja beide am Rand, im Schatten.«
    »Wen hat er beobachtet, erinnern Sie sich daran?«
    »O ja. Ganz genau. Eine sehr schöne Frau. Sehr sinnlich.« Er trank das Wasser aus, diesmal etwas langsamer. »Sie war … sie hat mich irgendwie magisch angezogen.« Ein leises Lächeln huschte über seine Lippen. »Ja, so war es. Und

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