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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Stahl hat sich für sie interessiert.«
    »Sie haben Stahl also schon gekannt?«
    »Gekannt nicht, nein.« Weaving zog die Stirn in Falten. »Ich glaube, ich war in der Bar, um ihn zu beobachten. Und durch diese Frau glaubte ich, mehr über ihn zu erfahren. Dann … ich weiß nicht … hat sie mich irgendwie verhext.«
    Bourne lehnte sich zurück und dachte über die Information nach. Er hielt den Moment für gekommen, um die Frage anzuschneiden, die ihn jetzt am meisten interessierte. »Sie konnten sich bis jetzt nicht an Ihren Namen erinnern. Ist er Ihnen eingefallen?«
    »Sicher«, sagte er. »Harry Rowland.«
    »Sie kollabiert!«, rief der Sanitäter dem Team zu, das sie bereits im Virginia Hospital Center in Arlington erwartete. Hendricks hatte vorher angerufen und dank seines Einflusses ein Notfallteam mobilisiert, noch bevor der Krankenwagen die Auffahrt entlangbrauste, dicht gefolgt vom Escalade.
    Hendricks sprang aus dem Wagen und folgte der fahrbaren Trage durch die Schiebetüren, über Korridore, in denen es nach Desinfektionsmitteln, Krankheit, Hoffnung und Angst roch. Er beobachtete, wie das Ärzteteam mit der ersten Untersuchung begann. Sie murmelten untereinander, und Hendricks trat näher heran, doch ihr Fachjargon machte es ihm unmöglich, zu verstehen, was sie meinten.
    Sie trafen eine Entscheidung und rollten Soraya einen weiteren Gang entlang. Er eilte hinterher, wurde jedoch an einer Tür aufgehalten, die, wie ihm das Schild sagte, zum OP führte.
    Er hielt einen der Ärzte am Ärmel zurück. »Was haben Sie vor? Wie geht es ihr?«
    »Sie hat eine Hirnschwellung.«
    Es durchfuhr ihn eiskalt. »Wie ernst?«
    »Das wissen wir erst im Laufe der Operation.«
    Hendricks war entsetzt. »Sie schneiden sie auf? Aber was ist mit einer Kernspintomografie?«
    »Keine Zeit«, erwiderte der Arzt. »Wir müssen auch an den Fötus denken.«
    Hendricks hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. »Fötus? Sie meinen, sie ist schwanger?«
    »Tut mir leid, Mr. Secretary, aber ich werde drinnen gebraucht.« Er drückte die Tür auf. »Ich informiere Sie, sobald ich mehr weiß. Ihre Handynummer?«
    »Ich warte hier«, sagte Hendricks geschockt. »So lange, bis ich weiß, dass sie in Sicherheit ist.«
    Der Arzt nickte und verschwand im OP. Nach einem langen Augenblick drehte sich Hendricks um und ging zurück zu Willis, seinem Leibwächter von den Special Forces, der mit Kaffee und Sandwich auf ihn wartete.
    »Hier lang, Sir«, sagte Willis und geleitete Hendricks zum Warteraum. Wie üblich, hatte er vorher den Raum evakuiert, sodass ihn er und sein Chef für sich allein hatten.
    Hendricks versuchte Peter Marks zu erreichen, wurde jedoch sofort mit der Voicemail verbunden. Peter musste gerade im Einsatz sein, sonst hätte er das Handy nicht ausgeschaltet. Er überlegte einen Augenblick, dann bat er Willis, ihm die Telefonnummer des Washingtoner Büros der Behörde für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoff zu besorgen. Als Willis ihm die Nummer nannte, rief Hendricks dort an und verlangte Delia Trane. Er berichtete ihr kurz, was geschehen war, und sie sagte, sie würde sofort losfahren. Sie klang ruhig und gefasst – genau das, was Soraya jetzt brauchte. Auch was er selbst brauchte, wenn er ganz ehrlich war. Er machte noch ein paar wichtige Anrufe und war fürs Erste beruhigt.
    Er setzte sich an den billigen Resopaltisch, und Willis stellte ihm den Kaffee und das Sandwich hin und zog sich – wachsam wie immer – zur Tür zurück. Hendricks hatte keinen Appetit. Er sah sich in dem Raum um, der von dem kläglichen Versuch geprägt war, ihn ein bisschen wohnlich zu gestalten. Zwischen gepolsterten Stühlen und einem Sofa standen Beistelltische mit Lampen. Aber alles so billig und schäbig, dass einen eine gewisse Traurigkeit überkam. Wie im Warteraum zur Hölle , dachte er.
    Er nahm einen Schluck Kaffee und verzog das Gesicht: eine bittere Brühe.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte Willis, aufmerksam wie immer. »Ich habe einem der Jungs gesagt, er soll richtigen Kaffee besorgen.«
    Hendricks nickte zerstreut. Er war immer noch geschockt von den beiden Bomben, die der Arzt hatte platzen lassen. Soraya litt an einer schweren Gehirnerschütterung und war außerdem schwanger. Wie zum Teufel war das geschehen? Und warum hatte er nichts gewusst?
    Aber er wusste natürlich, woran es lag. Er war zu beschäftigt gewesen mit dem mysteriösen Nicodemo – es hatte sich fast bis zur Besessenheit gesteigert.

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