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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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bringen Gutes?!«
    Iversen schob die Lederkappe zurück von der erhitzten Stirn.
    »Ja, Mette, es ist mir gelungen…« Er reichte ihr den Arm und führte sie zu der Bank zurück. »Ja, Mette, soweit war’s gelungen. In einem kleinen Schlößchen, fast eine Ruine, tief in den Bergen, haust Friedrich Eisenecker. Fast hätte ich es gewagt, bei ihm einzudringen, ihn zu bitten, mit mir zu kommen. – Doch die Furcht, daß er meine Bitte abschlüge… ich ihn gar damit verscheuchte, hielt mich noch im letzten Augenblick ab.«
    »Ah, Malte! Sie verharren dabei, daß ich mitgehen muß? Ich ihn bitten muß, zum Vater zu kommen?«
    »Unbedingt, Mette!«
    Sie waren aufgestanden, an die Balustrade getreten. Sie kämpfte innerlich einen schweren Kampf. Immer wieder bebte sie vor dem Schritt zurück… der doch unvermeidlich schien.
    Die beste Hilfe für den Vater – der einzige Weg, ihm Ruhe zu schaffen von den quälenden Gedanken – Eisenecker!
    Iversen war zu ihr getreten.
    »Sie müssen sich entschließen, Mette. Ich kann durchaus begreifen, daß es nicht leicht sein wird, den Mann zu bitten, der im bösen von Ihnen schied.
    Und heute noch!… Wer weiß, wo er morgen ist?«
    Mette sah ihn erstaunt an.
    »Wie soll ich Sie verstehen, Malte? Wird er abreisen?«
    Iversen zuckte die Schultern.
    »Es könnte sein, Mette! Ich glaube, ich habe bei den Nachforschungen nach seinem Aufenthalt einen Blick in das rätselhafte Dunkel getan, das ihn umgibt. Wenn nicht morgen… dann doch bald wird er wohl kaum noch diesseits der spanischen Grenze sein.«
    »Malte! Sie erschrecken mich! Was sollen Ihre dunklen Andeutungen? Fürchten Sie, daß die maurische Regierung hinter sein Geheimnis gekommen… ihn gar gewaltsam über die Grenze holen könnte?«
    »O nein, liebe Mette!« Iversens Gesicht zeigte ein vielsagendes Lächeln. »Ich glaube, die maurische Regierung könnte sich nichts mehr wünschen, als daß er nicht in ihr Land käme.
    Ah!…« Er reckte seine elastische Gestalt hoch auf, »könnte ich doch dabei sein!«
    »Malte! Es ist wenig schön von Ihnen, mich mit solchen unklaren Worten zu quälen. Schweigen Sie, wenn Sie mir nicht sagen wollen, um was sich’s handelt.«
    Iversen lachte.
    »Ich täte es, Mette, wenn ich nicht dächte, ein anderer sagte es Ihnen bei nächster Gelegenheit. Doch jetzt gilt’s dem Vater. Sind Sie bereit, in zwei Stunden mit mir zu fahren… dann schlagen Sie ein!«
    Er hielt ihr die Hand hin.
    »Ich bin es, Malte! Aber…«
    »Kein ›Aber‹, Mette! Die Fahrt in die Berge… und das, was ich dort sah… mir ist so wohl ums Herz! Ich glaube, die nächste Zeit wird manche frohe Überraschung bringen.« ---
    Zwei Stunden später rollte der Kraftwagen Harders den Pyrenäen zu. Jetzt fand Iversen Gelegenheit, Mette zu berichten, wie es ihm gelungen, Eisenecker aufzufinden.
    »Ich hatte viel Glück dabei«, schloß er, »das gestehe ich offen. Wenn mir auch«, er lachte in heiterer Selbstironie, »meine früher als Privatdetektiv erworbenen Erfahrungen von bestem Nutzen waren.
    Ah!… Die Szene beim Madrider Polizeikommissar… es schüttelt mich noch, wenn ich daran denke. Damals schwur ich mir: Ihrem Vater Bericht geben! Ihn dann für lange Zeit nicht Wiedersehen. Nach England wollte ich damals sofort, in scharfen sportlichen Wettkämpfen diese schlimmste Schlappe meines Lebens vergessen…
    Und… nun bin ich immer noch hier… bin sogar wieder auf den Spuren Friedrich Eiseneckers. Ja!… Sie sehen, Mette, man soll sich nichts vornehmen.«
    Mette reichte Iversen die Hand.
    »Ich bin Ihnen so dankbar, Malte!… Immer wieder muß ich’s sagen… daß Sie so freundlich und aufopfernd bei uns ausgehalten haben.« ---
    Eine Stunde schon, daß sie den Kraftwagen verlassen. Auf schlechten, bisweilen kaum gangbaren Wegen strebten sie dem Ziele zu. Die Sonne war schon hinter den Bergspitzen verschwunden, als die grauen Mauern von ›Mon Repos‹ zu ihren Füßen auftauchten.
    Sie standen still.
    Mette sah mit schwachem Lächeln zu Iversen hin. Jetzt, wo nur noch wenige Schritte sie von Eisenecker trennten, bedurfte es noch einmal der größten Überwindung. Iversen entging es nicht.
    »Mette! Es ist für Ihren Vater. Kommen Sie! Nehmen Sie meinen Arm! Der Weg hier runter wird halsbrecherisch. Ich mußte diese Route wählen, weil sie uns am schnellsten zum Ziele führte. Der andere bessere Weg ist viel länger…«
    Und dann standen sie vor der Pforte der Gartenmauer. Iversen klopfte mit der Faust gegen die

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