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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Sie besiegten, nicht untergehen lassen! Ihren Sieg entweihen!«
    Seine Lippen bewegten sich zum Nein. Da trat sie dicht vor ihn hin, daß sie sich berührten. Ihr Blick versenkte sich in seinen. Vergeblich wehrte er sich dagegen.
    Die Macht der grauen Augen war stärker, schlug seine Sinne in Banden. Zwang ihn, seine Hand in die ihre zu legen.
    *

Die rätselhaften Vorgänge in Spanien! Die öffentliche Meinung, die Presse der Welt kamen darüber nicht zur Ruhe.
    Spanien selbst. Eine dumpfe, schwüle Stimmung im Lande. Trotz strengster Pressezensur drangen immer wieder Nachrichten aus der Welt in die Bevölkerung, steigerten die Unruhe. Besonders der maurische Teil der Bevölkerung wurde davon betroffen. Schien sich das geheimnisvolle Phänomen in erster Linie gegen die maurische Gewalt zu wenden.
    Die Truppen selbst…? Im Madrider Kriegsministerium herrschte starke Besorgnis. ---
    »Ich fürchte, daß eine Wiederholung solcher Vorfälle auf die Disziplin unserer Truppen von ungünstigstem Einfluß sein würde«, schloß Prinz Ahmed seine Rede.
    Fürst Iraklis und Jolanthe sahen zum Kalifen hinüber. Der saß, die Lippen zusammengepreßt, düster vor sich hinstarrend. Sprach dann.
    »Diese tapferen Soldaten, wehrlos preisgegeben einer unsichtbaren fürchterlichen Waffe…! Auch der Mutigste muß da den Mut verlieren.«
    »Und immer noch keine befriedigende Erklärung«, warf Prinz Fuad ein, »wie die Waffe beschaffen, die so ungeheure Wirkung hat.«
    Fürst Iraklis breitete ein Papier auf dem Tische aus.
    »Hier eine Skizze der Umgebung von Paganos Hütte. Ich nahm sie bei unserem gestrigen Besuch auf. Die Stellen, wo unsere Soldaten getroffen wurden, waren leicht zu erkennen. Der Boden zeigte da starke Brandspuren. Wir konnten die Entfernungen zuverlässig feststellen.
    Jolanthe war es, die mich da auf eine Frage von Bedeutung aufmerksam machte. Warum warteten die in der Hütte, bis unsere Leute so nahe heran waren. Er zwar zweifellos ein großes Wagnis. Ein plötzlicher Feuerüberfall von unserer Seite hätte die Hütte mit allem Lebenden darin vernichtet.«
    Abdurrhaman horchte auf. Sein Auge hing an dem Fürsten, der weitersprach.
    »Die Erklärung, die Jolanthe hierfür zu finden glaubte, erscheint mir wohl zutreffend. Die Waffe des Feindes scheint nur auf kürzere Entfernung wirksam zu sein.«
    »Ah!« Prinz Ahmed sprang auf, »gut so! Das wäre nicht ohne Bedeutung. Die Waffe verlöre damit vieles von ihrem Schrecken.«
    Eine farbige Signallampe an der Tür glühte auf. Ein Wink Abdurrhamans. Fürst Iraklis ging zur Tür und öffnete sie. Ein Adjutant mit einer Mappe in der Hand.
    Der Fürst nahm, legte sie vor den Kalifen. Der schlug den Deckel zurück.
    Ein Brief. Er begann zu lesen. Stockte… wandte das Blatt… die Unterschrift… Seine Brauen schoben sich zusammen. Ein düsterer Brand glomm in seinen Augen auf.
    »Vom Oberst Gonzales!« Die Worte mit seltsam tonloser Stimme gesprochen, wie ein Blitz trafen sie die anderen. Doch sprach keiner ein Wort. Ihre Augen hingen an dem Kalifen, der das Blatt wieder zurückwendete, weiterlas.
    Der… die Augen stier… starr auf das Papier gerichtet, das gebräunte Gesicht tief erblaßt, die Hand, die den Brief hielt, in leichtem Zittern… er las langsam, als könne er den Sinn der Worte nicht fassen, schwerfällig Zeile um Zeile…
    Schloß jetzt die Augen. Die Hand mit dem Brief sank kraftlos herunter. Die anderen… ihre Blicke flogen von dem Kalifen zueinander. Bebend in ungeheuerster Spannung… Erwartung.
    Durch die Gestalt Abdurrhamans ging ein leises Beben. Die Hand krampfte sich um das knisternde Papier. Eine Röte stieg langsam empor… vom Nacken zu den Wangen… höher zur Stirn… Tiefrot jetzt sein Antlitz!
    Und dann… die Augen sprangen weit auf… Ein blutigroter Schein brach daraus. Nichts Menschenähnliches darin… wie eine Bestie… zu wahnsinniger Wut gereizt.
    Mit einem wilden Satz sprang er auf. Die geballten Hände umkrampften den Brief… stießen empor.
    Ein unartikulierter Laut brach aus seinem Munde. In jähem Wurf schleuderte er das Schriftstück zu Boden. Starrte auf den Papierball… stampfte mit dem Fuß darauf.
    Seine Brust hob sich in wilden Atemstößen. Seine Lippen keuchten in wirrem Gestammel…
    Die anderen sprangen auf… umringten ihn, als wollten sie ihn halten… stützen.
    »Abdurrhaman…!« Prinz Ahmed sprach es mit leiser, zitternder Stimme. »Abdurrhaman…!«
    Der, als riefe ihn der Name zurück… starrte mit

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