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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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wilden Blicken um sich. Sah sie jetzt… Er schob die Hände, die sich ihm entgegenstreckten, zurück. Stürmte wie ein gefangenes Raubtier durch das weite Gemach hin und her.
    Mit Entsetzen verfolgten die anderen das wahnsinnige Gebaren des Mannes. Jolanthe die erste, die den Bann von sich warf. Sie schritt zu dem Papier, hob es auf, glättete es. Las es mit halblauter Stimme… unterbrach sich immer wieder. Wandte sich zu den anderen, die ihr lauschten.
    Der da, was der schrieb… war es möglich? Die Mauren sollten das Land verlassen?… Binnen acht Tagen schon sollte die Provinz Navarra geräumt sein… Die Frist, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden… schrieb der da… Sonst Gewalt! Vernichtung!… Die neue furchtbare Waffe rücksichtslos angewandt… Das bei Paganos Hütte ein leichtes Vorspiel… doch genügend zur Warnung… Beweis, wie stark die Waffe.
    Das verhängnisvolle Blatt entsank der Hand. Blaß… stumm starrten sie sich an.
    Wer… Hilfe… Rat?
    »Acht Tage Frist!« Die Worte kamen von Jolanthes Lippen, »acht Tage!… wenig… viel… für den, der die Zeit zu nutzen weiß.
    Der Feind ist in Spanien! Der Deutsche… Gonzales… der Preis auf seinen Kopf verzehnfacht!… Polizei… Militär, keine andere Aufgabe als… sie zu suchen!
    Und finden wir sie nicht…« Sie schloß die Augen. Ein leichtes Zittern ging durch ihre Glieder… »dann kämpfen… sterben!« Sie stand bewegungslos. Da! In ihren Mienen regte es sich. Leben kam in ihre Gestalt. Ihre Augen, weit geöffnet, schienen in weite Fernen zu dringen. »Ibn Ezer!… Ibn Ezer!« Sie stieß den Namen aus.
    »Ibn Ezer!?« Die Stimme Abdurrhamans schrie es in die Stille, »Was ist mit dem?… Ha!… Ha! Sucht ihr da Rettung?«
    »Könnte er uns nicht helfen, könnte er uns raten!« rief Prinz Ahmed.
    »Rufen wir ihn! In wenigen Stunden könnte er hier sein«, sagte Fürst Murad.
    Abdurrhaman zuckte die Achseln.
    »Tut es! Wenn ihr glaubt…«
    »Sein letzter Bericht…« der Prinz sprach… »so vorsichtig er auch abgefaßt war, er war nicht ungünstig. Der nächste… vielleicht noch günstiger… er könnte schon hier sein. Mit jedem Kurier können wir den erwarten.«
    Der Prinz ging zur Tür, öffnete sie. Der Adjutant kam.
    »Der Kurier aus Kairo…?!«
    »Er ist soeben gekommen.«
    »Bringen Sie die Depeschen sofort hierher!«
    Die anderen hatten es mit angehört. Schweigend warteten sie.
    Der Adjutant kam, legte eine Mappe auf den Tisch, entfernte sich.
    Was barg sie?…
    Abdurrhaman ging an den Tisch, schlug sie auf… blätterte.
    »Ibn Ezer!… Der Bericht!…«
    Die anderen traten heran. Der Bericht!
    Abdurrhaman las. Still… die Lippen bewegten sich, bildeten Worte. Die wurden lauter.
    »…nachdem die falschen Schaltungen entdeckt… sicher, das Geheimnis Montgomerys zu lösen… Die Versuche… mit Allahs Hilfe… der Apparat arbeitet… wie in den Händen seines Meisters!…«
    Was dann noch dastand… Sie lasen es nicht mehr. Schauten sich an.
    »Allah hat geholfen. Allah wird weiter helfen!«
    Verwandelt alle!
    Unbeschreiblich die Erregung. Keinen duldete es an seinem Platz. Bewegten sich wirr durcheinander. Der eine zum anderen. Es dauerte lange, bis sie Ruhe… Selbstbeherrschung wiedergefunden.
    Maßlos die Freude in jedem!
    Abdurrhaman, als wäre neue Kraft über ihn ausgegossen.
    »Nicht mehr wehrlos! Mit gleichen Waffen ihn bekämpfen! Wär’s möglich?
    In einer Stunde!… Einer muß unterwegs sein nach Ägypten.«
    »Ich fahre!« Jolanthe rief’s.
    *
    »Wo ist Mette?« Harder fragte den alten Diener. »Sie soll kommen… gleich!«
    »Das gnädige Fräulein Mette ist vor ungefähr vier Stunden mit Herrn von Iversen im Wagen fortgefahren. Das gnädige Fräulein gab mir den Auftrag, dem Herrn Generaldirektor zu bestellen, sie mache einen größeren Ausflug.«
    Harder lehnte sich mißmutig in dem Liegestuhl zurück. Ließ den Diener die Decken, die sich während des Schlafes verschoben, ordnen.
    »Wenn Mette kommt, soll sie zu mir kommen.« Er winkte dem Diener, sich zu entfernen.
    Mette… seit vier Stunden schon war sie fort?…
    Nun ja… sie war gewiß der Erholung bedürftig, Tag und Nacht hatte sie an seinem Krankenlager gewacht, sich um ihn gesorgt… Wo war sie hingefahren?… Sonderbar, daß sie es dem Diener nicht gesagt…
    Ein Wagen rollte vor. Sie konnte es sein. Er klingelte dem Diener. »Mette soll sofort zu mir kommen.«
    »Es war ein fremder Wagen, Herr Generaldirektor.«
    Hm, es war nicht

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