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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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recht beunruhigt. Das alles so geheimnisvoll!… Ist doch sonst nicht Modestes Art.«
    »Nun, Angst braucht ihr nicht zu haben. Es ist doch wohl ausgeschlossen, daß ihr etwas Ernstliches passiert ist… außerdem, du kennst doch ihre Handschrift. Sie hat doch, wie du sagst, den Brief selbst geschrieben, also«, er stemmte die Hände in die Hüften. »Ich sehe keinen Grund, sich große Sorgen zu machen. Selbstverständlich ist das Ganze nicht sehr erfreulich. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten. Sie schreibt ja, sie wird in den nächsten Tagen wiederkommen. Also warten wir, ehe wir da etwa Schritte bei der Polizei oder sonstwo tun.«
    Iversen, der bisher geschwiegen hatte, schien in den Worten Harders einen gewissen Trost zu finden. Seine verdüsterten Mienen hellten sich auf. »Ja, Mette, vielleicht hat dein Vater recht, wir sorgen uns unnötig. Warten wir erst einmal die nächsten vierundzwanzig Stunden ab!«
    *
    »Du wirst es bereuen, Modeste, wenn du nicht diesen törichten Sentiments beiseite läßt und Vernunft annimmst. – Du willst fort, ich lasse dich nicht fort. Ich kann es, will es nicht glauben, daß du auf deinem eigensinnigen Kopf weiter bestehst. Ich geb’ dir noch eine letzte Bedenkzeit.« Mit diesen Worten warf Jolanthe die Türe zu, schloß sie ab.
    Beim Knarren des Riegels hatte Modeste den Kopf erhoben. Die Hand mit dem Taschentuch, das sie bis dahin vor die Augen gedeckt, sank herab.
    Was… was hatte Jolanthe da eben gesagt? Sie wollte sie nicht fortlassen…? Wollte die sie mit Gewalt hier halten? Hatte sie nicht eben den Riegel vorgeschoben?
    Sie eilte zur Tür, drückte den Knopf nieder – die Tür war verschlossen. Dieser Schlag…! Wie vernichtet sank Modeste auf einen Sessel nieder. Diese Enttäuschung, diese ungeheure Enttäuschung über Jolanthe… ihre Schwester! Die Schwester war’s, die eigene Schwester, die ihr das antat!
    Sie konnte es nicht fassen. Ihre Gedanken flogen nach dem Hotel… zu den Freunden zurück. Harder, Mette, Iversen, was würden sie denken? Stunden waren schon vergangen, seitdem sie fort. Die würden sich sorgen und… sie preßte die Hände gegen die Brust… wie lange würde sie hier festgehalten werden?
    Sie kannte Jolanthe wohl, kannte ihren starken Willen. Sie, wenn sie nicht nachgab,… Jolanthe, was würde sie tun?, aber… war Jolanthe auch jetzt die Stärkere… sie wollte versuchen, hier einen Ausweg zu finden…
    Wie hier fortkommen? Modeste sprang auf.
    Weg von hier!… Fort aus dieser unwürdigen Gefangenschaft!
    Die Tür war verriegelt. Sie blickte sich in dem Gemach um. Das einzige Fenster mit einem leichten kunstvollen Gitter versehen. Kräftige Männerarme würden es wohl zerbrechen können. Für sie war’s unmöglich.
    Sie preßte die Hand vor die Stirn. Wie war sie hierhergekommen? Unterwegs hatte Jolanthe sich beklagt: »Die Fahrt ist nicht angenehm, der Staub, den der Wind mit sich führt, belästigt mich. Fahren wir zu dem Schlößchen am Nil da drüben.«
    Modeste hatte gefragt, ob sie dorthin könnten? Hatte mit Verwunderung die Antwort der Schwester vernommen.
    »Das Schlößchen gehört der königlichen Familie in Kairo. Durch Vermittlung meines Oheims, des Fürsten Iraklis, ist es mir für meinen Aufenthalt hier zur Verfügung gestellt worden.«
    Hatte dann die eigenen Gedanken unterdrückt und dem Wunsche Jolanthes nachgegeben.
    Sie waren in den Schloßhof eingefahren. Mit Staunen hatte sie die verschwenderische Pracht bewundert, die sie beim Eintritt empfing.
    Sie waren in diesen Raum gekommen und die… bei der Erinnerung zuckte sie zusammen, schloß die Augen… Jolanthe, die Schwester, wie hatte sie sich plötzlich verändert!
    Während der Fahrt war kein Wort über den Prinzen Ahmed Fuad über ihre Lippen gekommen. Hier hatte sie plötzlich ganz unvermittelt begonnen, von dem Prinzen zu sprechen. Hatte nochmals die Vorzüge seiner Person, seiner hohen Stellung ins hellste Licht gesetzt. Sie darauf hingewiesen, welche glückliche Zukunft ihr an des Prinzen Seite blühen würde.
    Als Modeste es wiederum kurz abgelehnt… da hatte sich das schöne Gesicht Jolanthes plötzlich in Haß und Wut gewandelt. Mit den heftigsten Vorwürfen hatte die Schwester sie überschüttet, sie schließlich als Gefangene hier zurückgelassen.
    Gefangen?… Gefangen hier!
    Es wallte in ihr auf. Da, die Tür zum Nebenzimmer!… Vielleicht ist sie offen? Sie eilte darauf zu, daß Schloß gab nach.
    Es war ein mit üppigster Pracht

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