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Der Brandstifter

Der Brandstifter

Titel: Der Brandstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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war als auf dem Rückweg.«
    » Ja. Mehr können wir nicht tun, fürchte ich, denn Louise hat ihren alten Wagen leider schon verschrotten lassen.«
    » Aber dann können wir vielleicht doch noch etwas tun«, warf Kev Cox ein. » Wir könnten versuchen, das Auto ausfindig zu machen, indem wir recherchieren, wo es abgegeben wurde und wo es sich jetzt befindet. Vielleicht lassen sich ja doch noch ein paar Spuren sichern, selbst wenn es schon in der Schrottpresse war.«
    » Das ist aber eine ziemlich vage Sache«, widersprach Judd. » Und für die Verteidigung wäre es ein Heidenspaß, die Beweismittel als unbrauchbar abzuschmettern.«
    » Da es keine geeigneteren Vorschläge gibt, versuchen wir es trotzdem«, ordnete Godley an. » Colin, das dürfte eine Aufgabe für Sie sein.«
    Der ausgemergelte Kollege nickte. Er wirkte nicht gerade begeistert über diese Aussicht, was nachvollziehbar war. Es war eine aufwändige, ermüdende Arbeit, bei der die Erfolgschancen denkbar gering waren.
    » Wonach haben Sie eigentlich gesucht, als Sie im Protokoll auf Louises Wagen gestoßen sind?«, wollte Judd missmutig wissen.
    » Während ihres Studiums hatte Rebecca ein Verhältnis mit einem ihrer Dozenten. Vor ein paar Monaten hat sie die Beziehung wieder aufgenommen, ihn diesmal jedoch erpresst.«
    » Akademiker haben doch gar kein Geld«, wunderte er sich.
    » Dieser schon. Caspian Faraday.«
    » O nein, ich sehe immer seine Sendungen und habe etliche Bücher von ihm«, sagte Colin Vale entsetzt. Es kommt nicht oft vor, dass man miterlebt, wie ein Idol vom Sockel stürzt, und so empfand ich einen Hauch von Mitleid für ihn.
    » Er ist mit einer reichen Erbin verheiratet, Delia Waynflete. Es scheint mir eindeutig, dass es für ihn oberste Priorität hat, die Beziehung zu seiner Frau aufrechtzuerhalten. Ich will nicht unbedingt sagen, dass sie für ihn nur Mittel zum Zweck ist, aber sie ermöglicht ihm definitiv seinen derzeitigen Lebensstandard. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er große Angst davor hatte, dass seine Frau von seinem Seitensprung erfährt. Es würde auch durchaus ins Bild passen, dass er den Mord an Rebecca entsprechend inszeniert. Dass er sie umbringt, ist zwar nicht so leicht vorstellbar, aber unter den entsprechenden Umständen hätte er die erforderliche Brutalität vielleicht sogar aufgebracht. Seine Frau hingegen verfügt über die finanziellen Mittel, um jemanden anzuheuern, der ihre Rivalin beiseite schafft– sie hätte sich also nicht einmal selbst die Hände schmutzig machen müssen. Faraday hatte offenbar selbst so seine Zweifel in dieser Richtung, denn sein Anwalt hat mich belogen, als ich nach ihrem Aufenthaltsort zum Zeitpunkt des Mordes fragte. DC Belcott hat dann Nachforschungen angestellt und ein paar Agenturbilder gefunden, die sie in der Nacht vor Rebeccas Tod bei einem Wohltätigkeitsball zeigen. Und am Tag nach dem Fund der Leiche in einer Kunstgalerie. Ich war eigentlich auf der Suche nach ihrem Wagen oder dem ihres Mannes.«
    » Er hält also nur der Kohle wegen seinen Schwanz im Zaum«, warf Ben Dornton ein.
    Ich verzog das Gesicht. » Ich habe mich nicht eingehender mit seiner Persönlichkeit beschäftigt, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es für ihn ziemlich entwürdigend ist, in einer finanziell derart ungleichen Beziehung zu leben. Er ist ja selbst durchaus erfolgreich, vor allem, wenn man bedenkt, dass er im Wissenschaftsbetrieb eigentlich gescheitert ist. Aber sie ist wirklich unvorstellbar reich. Es dürfte ihm schwerfallen, seinen derzeitigen Lebensstandard aufzugeben– was nicht heißt, dass er sonderlich stolz darauf ist.«
    » Am besten, wir entlassen Dr. Chen und lassen Maeve ihren Job machen.«
    Ich bedachte Rob mit einem strafenden Blick. » Danke für den Vorschlag, DC Langton. Aber wie Sie wissen, sind das nur Spekulationen.«
    » Ja genau, Spekulationen auf der ganzen Linie«, meckerte Belcott. » Woraus schließen Sie denn eigentlich, dass dieser Wissenschaftler und seine Frau nicht infrage kommen?«
    » Rebecca war für Faraday ein nettes kleines Abenteuer– er hätte niemals gewollt, dass sie stirbt. Und Delia hätte sich nicht die Mühe gemacht, ihre Rivalin umbringen zu lassen. Wahrscheinlich hätte sie ihren Mann daran erinnert, wer bei ihnen die Hosen anhat, und ihn ein Weilchen aus der Stadt gejagt.« Ich deutete auf den Bildschirm. » Im Nachhinein betrachtet hat sich Louise von Anfang an verdächtig verhalten, schon als wir sie in Rebeccas Wohnung

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