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Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld

Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld

Titel: Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Fellinger
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die Realisierung einer Tournee eine ganz präzise Organisation brauchen, die wir hier nicht haben, die jedoch Rach aufbauen wird.
    Ungeachtet dieser Überlegungen wird am 1. November Jürgen Becker in den Verlag eintreten und die Aufgaben des Theaterverlagsleiters übernehmen. Meine herzliche Bitte zielt dahin, Sie möchten in diesem Bereich die Arbeit mit Rudolf Rach wieder aufnehmen. Sie dürfen nicht vergessen, daß Rudolf Rach ohne größere praktische Erfahrung hierhergekommen ist. Ich bin sicher, daß er hier einen Lernprozeß durchgemacht hat, daß er durch die Erfahrungen ein anderer geworden ist und daß er insbesondere auch im Hinblick auf Ihre Stücke und die Arbeit mit Ihnen diese neuen Erfahrungen sammelte. Ich möchte also sehr dafür plädieren, daß Sie ihm Ihr Vertrauen schenken. 1
    Ungeachtet dieser Frage werde ich die Verhandlungen mit Kaut persönlich weiterführen und Sie über alles auf dem Laufenden halten.
    Ich verschwinde jetzt für acht Tage, um die Brandung vor Setubal zu sehen und vielleicht in ihr zu schwimmen. Donnerstag, den 4. Oktober, werde ich zurückkommen. Bis dahin sehen wir dann klarer wegen der Regie in Salzburg.
    Herzlich
    Ihr
    Siegfried Unseld
    1   Rudolf Rach schreibt in einem Brief vom 27. September 1973 an Th. B.: »Nun wollen es die Umstände, daß die Suhrkamp-Theater-Produktion mit einem Stück von Ihnen ihr eigentliches Leben beginnen will. Das heißt, daß wir möglichst bald in Koordination mit den Schritten, die Herr Unseld bereits unternommen hat und noch unternehmen will, über das ganze Projekt sprechen müßten. Ich möchte nicht drängen: schön wäre, wenn Sie einen Termin für ein Gespräch vorschlügen.«

[266; Anschrift: 〈Ohlsdorf〉]
     
    Frankfurt am Main
    11. Oktober 1973
    Lieber Thomas Bernhard,
    die DM 20.000.— sollen Sie haben. Aus verschiedenen Gründen würde ich Ihnen raten, ein neues Konto dafür zu gründen, ich schicke Ihnen den Betrag dann von der Schweiz aus. Wenn Ihnen das aber zu lästig ist, so lasse ich Ihnen den Betrag von der Schweiz aus auch auf das Freilassinger Konto zugehen. Aber lassen Sie sich die Sache durch den Kopf gehen. Sie wissen, was dahinter steht; wir reden dann darüber.
    Schöne Grüße
    Ihr
    [Siegfried Unseld]

[267; Anschrift: Ohlsdorf]
     
    Frankfurt am Main
    11. Oktober 1973
    Lieber Thomas Bernhard,
    schönen Dank für Ihren Brief vom 8. Oktober. Ich verstehe gut, daß Sie sich mit der Beantwortung meines Briefes Zeit ließen, d. h., Ihre Zeit muß ganz dem neuen Stück gehören.
    Wir stimmen rundum überein. Rach wird Ihnen inzwischen auch schon geschrieben haben, er kommt gern zu dem von Ihnen gewünschten Zeitpunkt, ich bin in Telefonkontakt mit Herrn Kaut. Sie sprechen davon, daß Sie mich Anfang November sehen wollten. Ich schlage Ihnen und danach auch Herrn Kaut den 8. November vor. Am 9. muß ich wieder in Frankfurt sein. Ist Ihnen das recht?
    Schöne Grüße
    Ihr
    [Siegfried Unseld]

    P. S.: Ich habe inzwischen mit Herrn Kaut gesprochen. Meine Reisepläne sehen so aus:
    Donnerstag, 8. November, 11.55 h Ankunft Salzburg. Könnten Sie mich am Flughafen abholen? Ich würde dann mit Ihnen nach Ohlsdorf fahren.
    Freitag, 9. November, 10.00 h Salzburger Festspiele, Herr Kaut. Am Nachmittag fliege ich nach Frankfurt zurück.

[268]
     
    Ohlsdorf
    23. 10. 73
    Lieber Siegfried Unseld,
    ich hole Sie am 8. November um 11.15 h auf dem Salzburger Flugplatz ab. Zu mittag sollen Sie bei Herrn Schaffler sein und mit ihm essen. Aber das wird sich alles zeigen.
    Am Nachmittag fahren wir nach Ohlsdorf und am 9. zurück nach Salzburg, wo Sie um zehn mit Kaut verabredet sind.
    Oder wir bleiben in Salzburg übernacht.
    Ich erwarte Rach am 31. hier in Ohlsdorf.
    Das Stück ist fertig.
    Herzlich
    Thomas B.

[269; Anschrift: Ohlsdorf]
     
    Frankfurt am Main
    29. Oktober 1973
    Lieber Thomas Bernhard,
    schönen Dank für Ihren Brief vom 23. 10. Die von Ihnen genannten Termine gehen in Ordnung. Ich werde am 8. November um 11.50 h (nicht 11.15 h) auf dem Salzburger Flughafen eintreffen und freue mich sehr, daß Sie mich abholen. Was die Termine und Verabredungen betrifft, so bin ich ganz in Ihren Händen.
    Ich freue mich, daß es Ihnen gelungen ist, das Stück abzuschließen.
    Ich bin sehr gespannt auf die Lektüre.
    Herzlich
    Ihr
    Siegfried Unseld

[270; Telegramm]
     
    Gmunden
    30. 10. 73
    salzburger verhandlungen wie verabredet ausschliesslich zwischen ihnen kaut und mir und keinesfalls mit rach 1
    bernhard
    1

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