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Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld

Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld

Titel: Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Fellinger
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zwischen beiden Verlagen machen, muß zwischen Dr. Haag [dem Steuerberater der Verlage], Herrn Nabbefeld und mir besprochen werden.
III. Publikationen
    1.   Das Manuskript ›Watten‹ habe er am Freitag vor meinem Besuch (22. 8. 69) per Eilboten an Frau Botond abgeschickt.
    2.   ›Ein Fest für Boris‹ soll in der 1. Hälfte 1970 in der »es« erscheinen.
    3.   Der neue Roman soll im Juli 1970 im Hauptprogramm Suhrkamp erscheinen. Das Ms. erhalten wir im Januar, spätestens Mitte Februar.
    4.   Bernhard war entzückt über die Ausgabe der ›Verstörung‹ in der BS. Er möchte gerne mehr für diese Reihe schreiben. Ich hatte vor meinem Besuch bei ihm in den ›Akzenten‹ [16. Jg. 1969, S. 338-355] die Erzählung ›Midland in Stilfs‹ gelesen und konnte ihm von meiner Begeisterung berichten. Er wird noch zwei weitere Erzählungen ähnlicher Thematik und gleicher Struktur schreiben. Wir vereinbarten eine Herausgabe in der BS im Oktober 1970 (Band 258, ca. 120 Seiten).
    5.   Bernhard zeigte sich sehr interessiert für unsere Verlagsplanung. Er ist gern bereit, uns Hinweise und auch redaktionelle Hilfe zu geben. Im Gespräch zeigte sich Bernhard äußerst beschlagen auf dem Gebiet der modernen Literatur. Beim Gespräch über die BS fiel ihm das Fehlen von Trakl auf. Er möchte für die BS, und zwar für 1971, einen Band Trakl zusammenstellen. Einen Band, der auf 150-180 Seiten eine Essenz des Traklschen Werkes gäbe. Er ist auch befreundet mit dem jetzigen Herausgeber der kritischen Trakl-Ausgabe, so daß wir an die richtigen Texte herankommen können. Ur[heber]- und verlagsrechtlich ist Trakl ja frei.
    IV. ›Über Thomas Bernhard‹
Er freut sich über den Band und freut sich auch, daß Frau Botond ihn zusammenstellen wird. Folgende Leute schreiben über ihn bzw. haben ihre Dissertationen beendet:
Hans Höller
A 4840 Vöcklabruck, Pestalozzi Straße 18
Dissertation.
Wendelin Schmidt-Dengler
A Wien, Universität. Germanistisches Institut
Dissertation.
Hans Rochelt
A Wien 1, Blumenstockgasse 5
Dr. Inez Kykal
A 4020 Linz, Wimhölzel Str. 2 / 13
Wissenschaftliche Arbeit
Im Seminar bei Prof. Vordtriede in München arbeitet ein Herr Zelinsky über ›Amras‹.
›Berliner Leute‹ haben an Bernhard geschrieben, daß sie für eine ›wissenschaftliche Zeitschrift‹ eine Bernhard-Bibliographie machen wollen. Bernhard suchte den Brief, fand ihn aber nicht. Frau Botond möchte hier noch nachfassen.
In den Band kann man folgende Texte aufnehmen:
Handke über ›Verstörung‹ – 1 oder 2 der großen Blöcker-Rezensionen – Zuckmayer über ›Frost‹ – Walter Jens habe sich ihm gegenüber äußerst positiv über ›Ungenach‹ geäußert. – Wir möchten Canetti fragen, der Bernhard erklärt hatte, über ihn schreiben zu wollen. – Martin Walser (ich habe mit ihm telefoniert; er ist bereit, etwa 3-5 Seiten über ›Ungenach‹ und ›Verstörung‹ zu schreiben). 
Teil I des Bandes sollte ›biographische‹ Texte von Bernhard bringen:
    1.   seine Rede bei der Entgegennahme des Bremer Preises. Enthalten im ›Jahresring‹ 1966 [siehe Anm. 1 zu Brief 5].
    2.   seine Preisrede in Wien 1968. Veröffentlicht ›Monat‹ / August 1968 [die Rede zur Entgegennahme des Österreichischen Staatspreises ist zuerst gedruckt in der Wiener Zeitschrift Neues Forum ; siehe Anm. 2 zu Brief 43].
    3.   seine nicht gehaltene Preisrede beim Wildgans-Preis, veröffentlicht in ›Neues Forum‹ 1968 [siehe Anm. 2 zu Brief 43].
    4.   Bernhard war hier skeptisch, aber ich wäre doch dafür: seine Äußerungen über ›Öffentliches Theater‹, die im Sonderheft ›Theater heute‹ veröffentlicht sind. Es handelt sich um einen Brief an Rischbieter [siehe Anm. 1 zu Brief 104]. Die im Brief erwähnte Kritik des Achtzehnjährigen hat Bernhard und könnte sie uns als Faksimile für den Band geben.
Damit haben wir einen runden Band.
    V. Nun aber doch das Überraschendste: ein Zufall, der jedoch den Nerv einer Haßliebe Bernhards zu Österreich traf, brachte das Gespräch auf die im Insel Verlag erschienene, von Hugo von Hofmannsthal 1915 begründete und herausgegebene ›Österreichische Bibliothek‹.
Wir haben zweimal sehr lange über die Anlage und die Chancen einer ›Neuen österreichischen Bibliothek‹ gesprochen und auch über Leute, die sie edieren bzw. denken sollten. Bernhard und ich haben uns sehr weit mit diesem Gedanken vertraut gemacht. Ich habe ihm gesagt, daß wir das hier im Hause und auch außerhalb

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