Der Briefwechsel
Vertreter erst einmal los, er wird Ihrem Buch keinesfalls schaden, zunächst ja eher nützen.
Herzliche Grüße
Ihr
[Siegfried Unseld]
1
Siehe Brief 61, Anm. 2.
[52; handschriftlich; Ansichtskarte: »Arlequin. (Pantin.)«]
Paris
31. Mai 1967
Lieber Herr Unseld,
weil ich Ihnen noch nie eine Karte geschickt habe.
Herzlich
Ihr
Peter Handke
75 [53; Anschrift: ]
Frankfurt am Main
6. Juni 1967
Lieber Herr Handke,
schönsten Dank für Ihren Brief vom 23. Mai, der wegen der Vertragsfrage in einer anderen Abteilung liegen blieb, und auch für Ihre Karte aus Paris.
Zum Vertrag: es ist durchaus üblich, daß das erhöhte Honorar von 12 1 / 2 % vom 20. Tausend an eingesetzt ist.
Im übrigen, unsere Vertreter haben jetzt den Text gelesen, sie bangen doch etwas vor der Rezeption, zumindest vor der des Sortiments. Wir müssen darauf bauen, daß wir eine gute kritische Reaktion auf das Buch erhalten. Wie erwartet, waren sie entzückt vom Umschlag. Ich habe von Fleckhaus noch keine Nachricht wegen des neuen Motivs.
Ich freue mich, daß Sie Bernhards Buch letztlich doch zustimmen können; es ist ja ein Buch, das eher durch seine Schwächen als durch seine Vorzüge fasziniert.
Ich schicke Ihnen mit gleicher Post eine erste, kurze Ankündigung des »Hausierers« zu.
Herzliche Grüße
Ihr
[Siegfried Unseld]
[54; Anschrift: ]
Frankfurt am Main
22. Juni 1967
Lieber Herr Handke,
die Buchhandlung Freytag-Berndt und Artaria in Innsbruck möchte Sie zu einer Lesung einladen. Haben Sie Lust dazu, und wann kommen Sie einmal ohnehin in diese Ge
76 gend? Wie ich die österreichischen Buchhandlungen einschätze, sind sie nicht in der Lage, Reisekosten zu tragen.
Herzliche Grüße, die ich vor allem an die Freundin weiterzugeben bitte,
Ihr
[Siegfried Unseld]
[55]
[Düsseldorf-Unterrath]
30. Juni 1967
Lieber Herr Unseld,
entschuldigen Sie, daß ich jetzt erst antworte, ich habe gearbeitet (eine komische Übertreibung für das Schreiben). Das Stück ist jetzt wohl im großen und ganzen fertig, ich werde es aber dem geschätzten Suhrkamp Verlag erst nach dem Urlaub des Herrn Braun schicken. 1
Ich weiß wirklich nicht, wann ich in die Gegend von Innsbruck komme. Im November bin ich wahrscheinlich einmal in München. Vielleicht dann?
Herzliche Grüße, auch von Libgart
Ihr
P. Handke
1
Am 4. September 1967 sandte P. H. Kaspar an Karlheinz Braun mit einem Begleitbrief: »[…] trotz allem [der Differenzen wegen des Umschlags von Der Hausierer ] schicke ich Dir das Stück. Ich habe gerade sogar noch eine kurze Vorbemerkung geschrieben. Der Druck wird vielleicht schwierig werden. Aber wenn man es so ähnlich wie ein Filmdrehbuch macht – vielleicht wäre ein Textbuch im Längsformat auch besser. Laß mich auf jeden Fall wissen, was Du damit machen willst, halt den Text möglichst geheim. Einen Durchschlag einer unkorrigierten Ausgabe (!) habe ich im August Ernst Wendt gegeben. Er und Büch sind die einzigen, die
77 das Manuskript gelesen haben. Bei den Proben zu irgendeiner sogenannten Uraufführung möchte ich wenigstens am Anfang dabei sein, zum Ändern. Die Szene 40a und 41a müssen umgeschrieben werden als 42 und 43, wodurch alle folgenden Szenen mit 2 addiert werden. […] | Das Stück kann in der normalen Orthographie gesetzt werden. |« Das Typoskript hat einen Umfang von 90 Seiten und wurde von P. H. in Kleinbuchstaben, zweispaltig (eine Spalte für ›Kaspar‹, eine für die ›Einsager‹) und zweifarbig (mit schwarzem Farbband für die Regieanweisungen und mit rotem für die Figurenstimmen) getippt (siehe DLA , SUA , A: Suhrkamp Verlag, Handke, Peter).
[56; Anschrift: ]
Frankfurt am Main
3. Juli 1967
Lieber Herr Handke,
schönsten Dank für Ihren Brief vom 30. Juni. Ich bin gerne damit einverstanden, daß Sie Ihr Stück Anfang oder Mitte August an den Verlag schicken.
Der betreffenden Buchhandlung teile ich mit, daß Sie vielleicht im November in der Nähe sein werden.
Herr Busch glaubt sich zu erinnern, daß Sie sich einmal sehr enthusiastisch über Linhartová geäußert haben. Wäre es möglich, daß Sie hier ein paar Zeilen zitierbar zu Papier brächten?
Herzliche Grüße
Ihr
[Siegfried Unseld]
78 [57; Anschrift: ]
Frankfurt am Main
10. Juli 1967
Lieber Herr Handke,
mit meinen römischen Anspielungen war es mir sehr ernst. Ich höre jetzt, daß Sie im Herbst eine Lesereise
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