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Der Briefwechsel

Der Briefwechsel

Titel: Der Briefwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Peter-Unseld Handke
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und ihn sehr schätze. Wir wollen alles versuchen, dieses Buch zum Erfolg zu machen. Du kannst Dir denken, daß eine Startauflage von 25.000 Exemplaren unser Risiko und unseren finanziellen Einsatz vergrößert, um so mehr müssen wir auf den Ladenpreis achten, und dies auch, weil ja das er
155 höhte Honorar zu Buche schlägt. Aber ich habe mich doch in letzter Sekunde entschlossen, den Preis auf DM  10,– festzusetzen, weil ich dann doch hoffe, daß wir die Auflage und die weiteren leichter verkaufen. Dein Wunsch ist also erfüllt.
    Bitte schicke mir »Quodlibet«; wir nehmen es gern im »Spectaculum« auf. In der »e. s.« ist für November 1970 ein Band mit vier Hörspielen von Dir fest eingeplant.
    Deine Pariser Miete scheint mir in der Tat sehr hoch zu sein. Aber es ist ja immer schon etwas teurer gewesen, einen guten Geschmack … Wenn Du willst, kann ich Dir gern monatliche Zahlungen leisten. Vielleicht sollte man das machen? Wir könnten ja z. B. diese Miete monatlich von hier aus überweisen.
    Ich freue mich auf das Jahr 1970, weil wir an seinem Beginn Dein Buch haben. Schöne Grüße für Dich und Libgart und auch sonst das Saisonübliche.
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
Stiller zitiert mit der Quellenangabe »Suhrkamp-Waschzettel« die Formulierungen »wilde Attacke« und »scheuer Beatle«.
    [120; handschriftlich]
    Berlin
    19. Dezember 1969
    Lieber Siegfried,
    bei mir ist die ganze »Familie« krank, zuerst, vor 8 Tagen, hab ich mich ins Bett gelegt, dann Libgart, und vor 3 Tagen hat sogar das Kind Fieber gekriegt. Jetzt geht es schon besser, das Kind ist nur noch ganz schwach und hustet ein wenig, aber ich kann wenigstens schon im Liegen Briefe schrei
156 ben. Vielen Dank für das Telegramm zu meinem *, ich war ganz erstaunt darüber, hätte gar nie an so was gedacht.
    Es ist schön, daß Du Dich doch entschlossen hast, für das Buch einen geringeren Preis anzusetzen, das ist wirklich die erfreulichste Nachricht. Ob's nun verkauft wird? Tausend Stück sicher.
    Vor ein paar Tagen rief Frl. Geissler wegen meiner Adressenänderung hier an. Meine Adresse in Paris kann ich noch nicht genau sagen: Cité Chaptal 1, die Nummer des Bezirks weiß ich nicht, es ist in der Nähe der Rue Blanche. Bei dieser Gelegenheit sagte ich jedenfalls, man sollte mir, wenn es die geben sollte, verschiedene Fassungen zu »Geschichten aus dem Wienerwald« schicken, auch Notizen und Bemerkungen von Horváth dazu, was man halt braucht, um, wie ich, was Genaueres zu schreiben (für das Nachwort der »Bibliothek Suhrkamp«). Bis jetzt hab ich nichts gekriegt. Kann man mir also, so schnell wie möglich, Unterlagen schicken? Es wird nämlich Zeit, daß ich mich an das Nachwort mache.
    Hoffentlich habe ich Deine Bemerkungen zur Miete in Paris nicht mißverstanden. Meinst Du, der Verlag (Du) wollte mir die Zahlungen technisch erleichtern, indem er monatlich von meinem Guthaben bei ihm die Miete überweisen würde? Oder meintest Du, daß Du tatsächlich auch etwas von der Miete übernehmen würdest? Das erstere, die technische Erleichterung, nehme ich gern an, das 2. würde ich auch gern annehmen, denke aber, daß es mir später vielleicht einmal finanziell schlechter gehen wird als jetzt und daß dann … Aber natürlich ist die Miete grauenhaft, zumal Libgart noch einige Zeit hier bleibt (bis März) und Theater spielt, und somit 3 Wohnungen (mit der in Düsseldorf) gezahlt werden müssen. Na ja.
    Das neue »Quodlibet« schicke ich mit.
    Eventuell, wenn aus der Zeitschrift nichts wird, würden die
157 Münchner und andere Leute eine eigene neue Zeitschrift machen wollen, für Ästhetik, wobei ich dann auch was tun würde und andre Literaten vielleicht auch: hättest Du dann Lust, Dich dabei, wenn die Zeitschrift gemacht wird, Dich irgendwie zu beteiligen? Das schreibe ich Dir zur Information.
    Mit herzlichen Grüßen
    Dein Peter
     
    Bis 12. 1. bleibe ich in Berlin.

158 1970
    [121; Anschrift: Berlin]
    Frankfurt am Main
    5. Januar 1970
    Lieber Peter,
    ich höre jetzt von Dr. Hildebrandt, daß er sich mit Dir in Verbindung gesetzt hat. Ich hoffe, Du hast alle Unterlagen für das Nachwort Horváth jetzt zusammen.
    Schöne Grüße
    Dein
    Siegfried
    [122; handschriftlich; Briefbogen des Apartment Hotel Heerstraße]
    Berlin
    9. Januar 1970
    Lieber Siegfried,
    schönen Dank für Deinen Brief aus der Schweiz, es war eigenartig, einen Brief einmal nur handgeschrieben zu sehen. 1
    In den letzten Tagen habe ich das Nachwort zu Horváth

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