Der Briefwechsel
geschrieben, ein Nachwort ist es wohl nicht, wenn ich ab 13. in Paris bin, werde ich es abtippen und sofort nach Frankfurt schicken. Am 16., 17. dürfte es dort sein. Ich hoffe, das geht noch. Es ist ca. 10 Druckseiten lang, leider. 2
Carlé hat mir ein Leseexemplar des »Tormann« geschickt, es sieht ganz angenehm aus.
159 Morgen fahre ich hier weg, über Basel, wo ich mir ein bißchen die Proben zu »Quodlibet« anschaue, das inzwischen wieder 2 Seiten zugenommen hat … 3
Solltest Du mich dringend erreichen wollen: Libgart wird ab 13. meine Telefonnr. in Paris wissen. Adresse ist: Cité Chaptal 1, 4 Bezirk weiß ich nicht …
Mit herzlichen Grüßen
Dein Peter H.
Laß bitte Libgart noch einige Leseexemplare der Tormanngeschichte schicken . 5
1
Der Brief ist nicht ermittelt.
2
P. H., Totenstille beim Heurigen , entstand laut Datierung von P. H. zwischen dem 5. und 7. Januar 1970. Das Typoskript umfaßt sechs einzeilig getippte Blätter; siehe DLA , SUA , A: Suhrkamp Verlag, Handke, Peter.
3
Siehe Brief 132.
4
»Cité Chaptal 1« ist von dritter Hand unterstrichen.
5
»Laß bitte Libgart« sowie »Tormanngeschichte schicken« sind von dritter Hand unterstrichen, der Zusatz »erl.« angefügt.
[123; Anschrift: Paris-Cité Chaptal]
Frankfurt am Main
13. Januar 1970
Lieber Peter,
Deinen Brief vom 9. Januar habe ich erst heute erhalten. Ich wußte nicht mehr, daß Du noch in Berlin warst. Ich hatte unter der alten Nummer angerufen, aber nur einen Schweden erreicht. Hoffentlich erhältst Du diesen Brief. Die Adresse scheint mir etwas unvollständig zu sein. Ich schicke Dir gerne noch einige Exemplare der Tormann-Geschichte.
160 Ich hätte Dich gerne gesprochen und hoffe, ich kann das Anfang Februar in Paris tun. Ich habe ein mir dringliches Anliegen. Könntest Du nicht eine spannende Geschichte für Jugendliche schreiben? Und wie steht es mit den Überlegungen einer Geschichte des Beat, worüber Du mit Dr. Hildebrandt gesprochen hast?
Du siehst, ich möchte Dich in Paris nicht verlorengehen lassen.
Herzlich
Dein
[Siegfried Unseld]
[124]
Paris 9, Cité Chaptal 1
14. Januar 19[70]
Lieber Siegfried,
Seit gestern bin ich hier, und es ist sehr angenehm zu wohnen, still, und nicht nur das: auch friedlich. Ich glaube schon, daß ich werde arbeiten können. Nur die Schreibmaschine scheint durch den Transport sich irgendwie gelockert zu haben, man muß ganz vorsichtig schreiben.
Ich habe gesehen, daß es garnicht notwendig ist, das Nachwort zu Horváth noch einmal abzuschreiben, es ist auch so leicht zu lesen. Natürlich kann man es nicht als orthodoxes Nachwort bezeichnen, aber gerade die genaue Inhaltsangabe liefert, glaube ich, auch eine Analyse der Form und des Aufbaus, mehr als eine übliche Analyse. Wie wäre eine technische Überweisung der Miete nach Paris zu machen? Mir wäre es schon recht, weil ich, glaube ich, hier mit dem Umrechnungskurs ziemlich draufzahle, und bei 2000 frs. monatlich macht das schon was aus.
Mit herzlichen Grüßen
Dein Peter
161 [125; Anschrift: Paris-Cité Chaptal]
Frankfurt am Main
23. Januar 1970
Lieber Peter,
schönen Dank für Deinen Brief vom 14. Januar aus Paris. Bitte gib uns das Konto an, auf das Du die monatlichen Ffr 2.000 überweisen mußt. Wir werden das dann von hier aus vornehmen. Hast Du schon eine Zahlung geleistet? Bitte gib das exakt an.
Die Überweisung erfolgt à conto der bisherigen Honorarabrechnungen. Du hast zur Zeit noch ein Guthaben von ca. DM 15.000,–, das sich ja durch die Dezemberabrechnung und – wie ich hoffe – durch den »Tormann« noch erhöhen wird.
Dein Nachwort zu Horváth ist wirklich unorthodox. Ich finde es interessant und möchte es bringen. Doch könnte man nicht in einem Vorspann, wenigstens in ein paar Zeilen, eine wertende Beurteilung von Dir über das Stück erhalten? Böswillige könnten ja annehmen, Du entzögest Dich einer Wertung durch die Nacherzählung des Inhalts. Kann ich Dir ein Honorar von DM 500,– dafür anbieten?
Ich werde wahrscheinlich Anfang Februar nach Paris kommen. Ich melde mich dann.
Schöne Grüße
Dein
[Siegfried Unseld]
162 [126; Anschrift: Paris-Cité Chaptal]
Frankfurt am Main
29. Januar 1970
Lieber Peter,
ich stelle mir vor, Du sitzt in Paris und könntest Dich vielleicht langweilen, und es könnte sein, daß Du gerade keinen Einfall für etwas Neues hast. Könntest Du Dir dann nicht überlegen, ob Du bei dieser Gelegenheit des Paris-Aufenthaltes nicht eine
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