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Der Briefwechsel

Der Briefwechsel

Titel: Der Briefwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Peter-Unseld Handke
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Nr. 2«, »Geräusch eines Geräusches«, und »Wind und Meer«. Die Texte der zwei letzten Hörspiele werde ich Herrn Busch in 2, 3 Wochen schicken. Das Fernsehspiel dazu abzudrucken, ist wohl nicht möglich, schon deswegen, weil es gedruckt nicht vor der Sendung erscheinen sollte, außerdem paßt es nicht zu etwas dazu .
    Ein kleiner Einwand zu etwas, was Dich aber nicht betreffen soll: die Art, wie mein Satz zu Bernhards »Verstörung« in der Suhrkamp Reklame verwendet wird: »Ich las und las und las …« Als Rätselsatz für die »Bibliothek S.« usw. – ich finde das ziemlich lächerlich, und kränkend für Bernhard. Es ist nicht die richtige Art, für ihn zu werben, und mich dabei wichtig zu machen … 3
    Die Tormanngeschichte geht also doch ganz gut, zumindest auf 9 in der »Spiegel«-Liste. 4 Kannst Du mir bitte schreiben, wieviele Bücher ungefähr bis jetzt verkauft sind. Jedenfalls scheinst Du mit der hohen Auflage doch recht gehabt zu haben. Instinkt … (?)
    Für heute mit herzlichen Grüßen
    Dein Peter
     
    172 Wo könnte man wohl mit einem kleinen Kind im Sommer einige Zeit verbringen, nicht im Hotel, in schöner Luft? Ob Du Rat wüßtest?
    1
anonym, Die magische Formel . Zum Tode von Paul Celan , in: Frankfurter Allgemeine Zeitung , 6. Mai 1970. »Paul Celan hat sich das Leben genommen. […] Die Leiche Paul Celans wurde in der Seine gefunden. Er starb schon vor einigen Tagen, Ende April.« Die letzte Begegnung zwischen Paul Celan und S. U. fand Mitte Februar 1970 in Paris statt (siehe S. U., Chronik 1970 , S. 116).
2
S. U. hielt sich zwischen dem 26. April und 5. Mai 1970 in New York auf.
3
Allen Bänden der Bibliothek Suhrkamp legte der Verlag 1970 ein Leporello mit einem Verzeichnis der lieferbaren Bücher sowie mit einem Preisausschreiben bei. »Fragen für die Freunde der Bibliothek Suhrkamp über Autoren und Titel der Bibliothek.« »Wer alle neun Fragen richtig beantwortet, gewinnt einen Band (einer angegebenen Auswahl).« Die zweite Frage lautete: »Über welches Buch eines zeitgenössischen Autors, das im 2. Halbjahr 1969 in die BS aufgenommen wurde, schrieb Peter Handke: ›Ich las und las und las …‹?«
4
P. H., Die Angst des Tormanns beim Elfmeter , nahm in der Bestsellerliste des Spiegels vom 27. April 1970 Platz zehn ein, am 4. Mai 1970 rückte das Buch einen Platz hinauf – zwischen John Updike, Ehepaare , und Will Heinrich, Schmetterlinge weinen nicht.
    [135; Anschrift: ]
    Frankfurt am Main
    15. Mai 1970
    Lieber Peter,
    Dein Brief vom 7. Mai ist eingetroffen. Wir haben ja darüber schon gesprochen. 1 Ich überlege mir einen Sommerplatz.
    Schöne Grüße
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
173 S. U. hielt sich am 11. Mai 1970 in Paris auf, vor allem um mit der Witwe von Paul Celan, Gisèle Celan-Lestrange, zu reden. Er traf auch P. H. Von der Begegnung hielt er im Reisebericht Paris – Berlin, 11.-13. Mai 1970 , fest: »Er fühlt sich nicht sehr produktiv in Paris. Von dem neuen Stück ›Ritt über den Bodensee‹ hat er in seinem Notizbuch etwa 10 Seiten. [ Der Ritt über den Bodensee (aus Notizen zu einem Stück) erschien in: manuskripte , Heft 29-30, 1970, S. 72-73.].«
Im übrigen möchte er keine Stücke mehr schreiben, sondern Romane. Vor allem einen ›Bildungsroman‹ mit dem Titel ›Reise in den Mittelpunkt der Welt.‹«
    [136; handschriftlich]
    [Paris-Cité Chaptal]
    22. Mai 1970
    Lieber Siegfried,
    er war schön, dieser irgendwie ruhige Abend in Paris. Und ich habe schon von den flambierten Nieren erzählt …
    Das Hörspiel »Wind und Meer« werde ich in den nächsten Tagen an Herrn Busch schicken.
    Ich war erfreut, heute in der »Zeit« eine Anzeige für die Tormanngeschichte zu lesen, zumal ja schon einmal (zweimal) eine Anzeige in der »Zeit« stand. Aber man hätte vielleicht beim zweiten Mal ein anderes Zitat als das aus der » FAZ « nehmen können. 1 Ich muß im übrigen zugeben, daß ich einige Wut habe wegen einiger achtloser Besprechungen wie der von M. Kesting. Vielleicht hast Du meine Entgegnung in der »Zeit« gelesen. Ich meinte, zu widersprechen, und zwar auf genaue und ernste Weise, sei einmal nötig, sonst glaubt man, mit all meinen Prosaarbeiten so oberflächlich umspringen zu können. Und dabei bin ich stolz genug, die Prosa für die Sache zu halten, in der ich am meisten zeigen und leisten könnte. Entschuldige auch,
174 daß ich jemand andern, also Dich, ein bißchen da hineinziehe, aber Du kannst

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