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Der Briefwechsel

Der Briefwechsel

Titel: Der Briefwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Peter-Unseld Handke
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uns wegen dieser neuen »Aufbereitung« Vorwürfe machen wird, und wenn sie kämen, wären sie zu tragen, denn wir müssen den Blick ja auf den Leser und Käufer gerichtet haben. Und ihm bieten wir ja in jedem Falle Besonderes. 
Die Kalkulation der »taschenbücher«, die wir angestellt haben, ist, wie Du Dir vorstellen kannst, knapp und entspricht dem Umfang eines Bandes und eventuellen Satzschwierigkeiten bzw. typographischen Beigaben. In aller Regel kosten Bände bis 160 Seiten DM  3,–, bis 212 Seiten DM  4,–. Ich würde also meinen, daß die in meinem Brief vom 15. Juli skizzierten beiden Bände DM  4,– kosten sollten. Besonders glücklich wäre ich darüber, wenn man jeweils zu den Stücken jene Äußerungen von Dir stellen könnte, die Du über die Stücke gemacht hast. Doch darüber können wir ja dann im August sprechen.
203 2.
Es tut mir leid, daß ich Dich nicht vom Ausgang unserer Gespräche über Roloff informiert habe. Ich fand im übrigen die Gesamtsituation unseres Zusammenseins, nehmen wir alles in allem, doch nicht beklemmend, obschon diese eine Situation ja nicht sehr schön war. Aber dies war unverschuldet von allen Seiten. Kurz: Michael Roloff hat in jeder Weise nachgegeben. Er war bereit, die berechtigte Kritik von Seiten des Verlages Farrar, Straus anzuhören und Änderungen im Text des »Tormanns« vorzunehmen. Danach hat Farrar, Straus wieder das Interesse an der Fortführung Deiner Publikationen bekundet, und jetzt läuft die Sache den geplanten Gang, und ich hoffe auch, daß das so richtig ist.
    Ich bin in einer sehr guten Arbeitsstimmung, letzte Hand an den »taschenbüchern«; am Wochenende habe ich mit Uwe Johnson den zweiten Band der »Jahrestage« Zeile für Zeile durchgesprochen, das war eine sehr anstrengende, aber auch sehr faszinierende Sache. 1 Sonst aber gelten mei
204 ne Überlegungen dem Jahr 1972, und ich freue mich sehr, daß wir dann Deinen neuen kurzen Roman bringen können. Ich wünsche Dir alles Gute dazu.
    Schöne Grüße und natürlich besondere Grüße an Libgart; mit Jack Daniels macht man immer eine gute Figur. Hättest Du Lust, am 9. November aus dem neuen Roman in Wien zu lesen?
    Alles Gute und noch schöne Tage in Kärnten,
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
Uwe Johnson, Jahrestage 2. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl , 2. Dezember 1967 - April 1968 , erschien am 14. Oktober 1971.
    [158]
    [Griffen]
    11. August 1971
    Lieber Siegfried,
    danke für Deinen Brief vom 26. 7.
    Was Du zu der Sammlungs-Idee erklärst, ist schon annehmbar, vor allem, wenn dann ein Band billiger ist als zwei Bände der »edition suhrkamp«, wo die Stücke sonst erschienen sind, also nur 4 Mark.
    Daß Ihr Euch mit Roloff geeinigt habt, wußte ich nicht. Ich schrieb ihm einmal, bekam aber noch keine Antwort, fürchtete also schon einiges. So ist Deine Auskunft immerhin erleichternd, und ich hoffe nur, daß der Einwand des New Yorker Verlages nicht doch nur ein Vorwand war, sich nicht an den Vertrag zu halten.
    Ich fahre morgen mit dem Kind nach Köln, um an dem Roman zu arbeiten. Am 15. möchte ich anfangen. Libgart ist schon mit dem Auto vorausgefahren, im Moment ist sie
205 in Frankfurt irgendwo und kümmert sich um das Haus. Später einmal, in ein paar Jahren, möchte ich ja ein ganz dickes Buch schreiben, wie »Der grüne Heinrich«, aber das jetzt wird noch dünner sein. 1
    Peter
    1
Im Juli 1971 las P. H. in Griffen Gottfried Keller, Der grüne Heinrich  – er berichtete von seiner Lektüre Alfred Kolleritsch ( Schönheit ist die erste Bürgerpflicht , S. 45).
    [159; Anschrift: Köln, c/o Bohmeier]
    Frankfurt am Main
    18. August 1971
    Lieber Peter,
    schönen Dank für Deinen Brief vom 11. August. Ich möchte Dich gerne sehen und mit Dir sprechen, würde Dir Mittwoch, der 25. August, passen? Bitte, laß es mich doch wissen. Ich habe leider keine Telefonnummer, sonst hätte ich Dich in dieser Sache angerufen. Vielleicht rufst Du zurück, wenn das möglich ist.
    Schöne Grüße
    bis auf bald,
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    206 [160; Anschrift: Köln c/o Bohmeier]
    Frankfurt am Main
    31. August 1971
    Lieber Peter,
    wäre es Dir recht, wenn ich am Mittwoch, den 8. September, zu Dir käme? Es tat mir sehr leid, daß ich das letzte Mal nicht kommen konnte, aber meine Frau war übel dran, und es wäre nicht richtig gewesen, sie im Stich zu lassen. 
    Wir könnten uns wieder so verabreden, wie beim letzten Mal, ich käme also kurz nach 18.00 h in Deine Wohnung, wir könnten

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