Der Briefwechsel
noch, wo sie erschienen sind.
Bei der Deutschen Bank habe ich inzwischen angerufen und meinen Kreditantrag rückgängig gemacht. Es ist mir natürlich recht, daß ich nicht so viele Prozente zahlen muß, und daß der Auszahlungsabzug wegfällt.
Es war für mich sehr angenehm, daß Du hier gewesen bist, und inzwischen hab ich schon Lust, die Geschichte möglichst bald weiterzuschreiben.
Mit herzlichen Grüßen
Dein Peter
| 15. 9. Ich habe noch vergessen: Es wäre schön, wenn Du Helmut Färber einmal die »Werkausgabe« Brechts schicken könntest. Seine Adresse ist 8 München, Fendstr. 4. |
212 [164; Anschrift: Köln c/o Bohmeier]
Frankfurt am Main
21. September 1971
Lieber Peter,
ich halte das erste Exemplar der »Chronik der laufenden Ereignisse« in Händen. Ich freue mich, daß wir dieses Buch machen konnten. Hoffentlich findet es nun viele Freunde und Leser. 1
Wir haben eine Auflage von 15.000 Exemplaren gedruckt; der Ladenpreis beträgt DM 4,–; Honorar 7 %. Du kannst über 75 Freiexemplare verfügen; 20 lassen wir Dir jetzt einmal zugehen. Bitte schreib mir, wie wir die anderen disponieren sollen.
Also ein weiteres Pferdchen im Rennen.
Schöne Grüße
Dein
[Siegfried Unseld]
1
P. H., Chronik der laufenden Ereignisse , erschien als Band 3 der suhrkamp taschenbücher . Die Vorbemerkung von P. H. hält fest: »Dieses Drehbuch entspricht in seiner Chronologie und Länge nicht dem Film; es ist auch nicht so sehr als Drehbuch geschrieben, sondern als Erzählung von einem schon vorhandenen Film.«
Die suhrkamp taschenbücher starteten im Oktober 1971 mit 20 Bänden. Danach erschienen zunächst pro Monat vier Bände.
213 [165; Anschrift: Köln c/o Bohmeier]
Frankfurt am Main
21. September 1971
Lieber Peter,
ich danke Dir für Deinen Brief vom 14. September und freue mich, daß Du mit meinen Vorschlägen einverstanden bist.
Herr Nabbefeld hat mir von Deinem Besuch hier berichtet, ich hoffe, daß wir alles noch einmal zu einem relativ guten Ende wenden können. Du hast in Herrn Nabbefeld einen sehr guten, Dir überaus wohlgesonnenen Vertreter Deiner Interessen. Also laß Dich nicht beunruhigen und bleibe weiter an Deiner Arbeit. Grüße an Libgart. Die Fahrt nach Aschaffenburg war eigentlich doch ganz schön.
Herzlich
Dein
[Siegfried Unseld]
P. S.: An Helmut Färber schicken wir die »Werkausgabe« Brecht.
[166]
Köln c/o Bohmeier
27. September 1971
Lieber Siegfried,
vielen Dank, daß Du mich über große und kleine Kleinigkeiten informierst. Die »Publikumsbeschimpfung« ist ja das erste von meinen Büchern, das eine Auflage von 100 000 erreicht. Gerade das! Aber ich freue mich natürlich.
Gestern bin ich mit dem Roman fertig geworden. Er hat
214 62 engbeschriebene Seiten, was wahrscheinlich 180-200 Buchseiten ausmachen wird. 1 Ich muß sagen, daß ich doch unglaublich froh bin. Mir kommt vor, daß es das erste von meinen Sachen ist, wo wirklich auch alles, was ich selber bin, vorkommt. Eigentlich bin ich richtig glücklich darüber, und natürlich ist es mir jetzt ziemlich langweilig. In den nächsten zwei, drei Wochen werde ich es abschreiben, und Mitte, Ende Oktober spätestens werde ich es dann nach Frankfurt schicken. Dann hoffe ich nur noch, daß ich viel Geld damit verdiene. Ich glaube, es ist fast so einfach wie der »Tormann«, aber es kommt halt mehr vom Leben drin vor, und ist doch eine richtige Geschichte. Ich habe jetzt richtig neuen Mut, immer weiter zu schreiben und dabei immer mehr herauszukriegen.
Auf die Exemplare der »Chronik der laufenden Ereignisse« warte ich ziemlich, ich hab leider noch nichts bekommen. Ich würde gern sehen, wie das Buch nun aussieht.
Dem Steuerberater habe ich ein paar Unterlagen geschickt, ich hoffe, daß es erträglich wird.
Herzlich,
Dein Peter
1
Die erste Fassung von Der kurze Brief zum langen Abschied schrieb P. H. zwischen dem 15. August und 26. September 1971 nieder.
[167; Anschrift: Köln c/o Bohmeier]
Frankfurt am Main
29. September 1971
Lieber Peter,
schönen Dank für Deinen Brief vom 27. 9. Ich freue mich sehr, daß Du Deine neue Arbeit abschließen konntest und daß Du dabei ein so gutes Gefühl hast. Ich wäre Dir sehr
215 dankbar, wenn Du die Abschrift so einrichten könntest, daß ich das Manuskript nicht später als bis zum 22. Oktober haben könnte. Dieser so exakte Termin deshalb, weil ich danach für einige Tage verschwinde und dann das Manuskript gerne mitnähme. Ich wäre Dir
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