Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Briefwechsel

Der Briefwechsel

Titel: Der Briefwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Peter-Unseld Handke
Vom Netzwerk:
hat. [Das Chelsea Theatre Centre of Brooklyn spielte im Mai 1971 an einem Abend Self-Accusation ( Selbstbezichtigung ) und My Foot My Tutor ( Das Mündel will Vormund sein ) in der Übersetzung von Michael Roloff und in der Regie von Wieland Schulz-Keil. Siehe Ch. B., »Poesie des technologischen Zeitalters«. Peter Handkes New Yorker Erstaufführungen fanden begeisterte Kritik , in: Frankfurter Rundschau , 30. Juni
198 1971.] Er hatte noch eine Lesung in Baltimore am nächsten Tage vor, dann wollte er nach Österreich zurück, um mit seinem neuen Roman zu beginnen. Dr. Kolleritsch war ein sehr angenehmer Mann. Es war auch Handkes Vorschlag, daß Dr. Kolleritsch uns auf dem Gebiet der österreichischen Literatur beraten sollte. Das müssen wir in der nächsten Zeit aufnehmen. Ich glaube, daß uns Dr. Kolleritsch einiges Interessante vorschlagen kann.«
    [155; Anschrift: Griffen 1 ]
    Frankfurt am Main
    15. Juli 1971
    Lieber Peter,
    ich las Deine Korrespondenz mit Herrn Beckermann. 2 Es war ja mein Wunsch, daß Du auch in der zweiten Serie der »suhrkamp taschenbücher« (st) vertreten sein sollst. Einmal, weil ich es halt sehr schön finde, und zum anderen hast Du einfach ein enormes Publikum. Du wirst staunen, daß der Band »Die Angst des Tormanns beim Elfmeter« noch einmal neue Auflagen erklimmen wird. 3 Dieser Taschenbuchrezeptionsbereich ist eben ein anderer, das ist sehr merkwürdig.
    Wie Beckermann mit Dir diskutierte, hätten wir die Möglichkeit, in einem solchen Band die drei Texte zu bringen »Hilferufe«, »Mündel«, »Quodlibet«. Ich möchte Dir aber nach Rücksprache mit meinen Mitarbeitern doch noch einen anderen Plan unterbreiten. Im Rahmen der »suhrkamp taschenbücher« erscheinen »Gesammelte Stücke« von Walser, in der nächsten Serie von Frisch und in der übernächsten Serie von Peter Weiss; später kommen dann die Gesammelten Stücke von Hacks. 4 Ich würde vorschlagen, daß wir auch Deine Stücke in den »suhrkamp taschenbüchern« 5 sammeln. Wir bräuchten vielleicht nicht einen großen Band, der etwa 400 Seiten wäre, »Gesammelte Stüc
199 ke« zu machen, der DM  7,– etwa kosten würde, sondern ich würde vorschlagen, wir bringen einen Band »Stücke I «, in der nächsten Serie einen Band »Stücke II «, und das impliziert ja, daß wir irgendwann einmal in drei oder fünf Jahren einen Band »Stücke III « machen könnten. Die Einzelausgaben von Stücken können wir dann ja immer noch separat bringen, sei's in den »suhrkamp taschenbüchern«, oder in der »edition suhrkamp«. Wie denkst Du darüber? Die Einteilung sähe so aus: »Stücke I « »Publikumsbeschimpfung«, »Weissagung«, »Selbstbezichtigung«, »Hilferufe«, »Kaspar«. Der Band hätte etwa 210 Seiten. »Stücke II « »Mündel«, »Quodlibet«, »Ritt über den Bodensee« (der Band umfaßte etwa 190 Seiten, Ladenpreis DM  3,– oder DM  4,–).
    Ich bin eigentlich ganz entzückt von dieser Idee, und meine Mitarbeiter unterstützen dies sehr. Wie denkst Du darüber?
    Bitte, melde Dich, wenn Du wieder in diese Gegend kommst.
    Schöne Grüße und eine sehr herzliche Empfehlung für Libgart
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
P. H. machte vom 14. Juni bis 4. Juli 1971 mit seiner Frau und Tochter Urlaub in Jugoslawien und verbrachte anschließend einen Monat in Griffen (siehe: Schönheit ist die erste Bürgerpflicht , S. 43ff.).
2
Thomas Beckermann fragte P. H. in seinem Brief vom 30. Juni 1971: »[…] da wir gerade bei der Planung des zweiten st-Programms sind. Könnten wir nicht die beiden bisher nicht in Buchform publizierten Stücke ›Das Mündel will Vormund sein‹ und ›Quodlibet‹ zusammen in einem Band publizieren? Oder besteht die Möglichkeit, so viele Aufsätze von Ihnen zusammenzustellen (die nach Möglichkeit nicht in dem ›Reader‹ abgedruckt sind),
200 daß daraus ein Band werden würde. Vielleicht zu dem Thema ›Film‹ oder ähnliches. Es würde mich sehr freuen, wenn der eine oder andere Vorschlag für das zweite Programm realisiert werden könnte.« P. H. antwortete am 9. Juli 1971: »[…] Mit dem Vorschlag, ›Das Mündel will Vormund sein‹ und ›Quodlibet‹ in einem Band der Taschenbücher aufzunehmen, wäre ich sehr einverstanden, zumal das letzte Stück nur in dem ›Bücher der 19‹-Band existiert und das 2. in einem blöden ›Spectaculum‹. Außerdem mag ich ›Das Mündel will Vormund sein‹ von meinen Stücken mit dem ›Ritt über den Bodensee‹ am liebsten. Man könnte

Weitere Kostenlose Bücher