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Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Titel: Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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Aber wer hindert mich eigentlich? Ich bin ja nicht verpflichtet, das Seminar bis zum Ende durchzuziehen. Gut, bei meiner Anzahl von Kursen wäre das natürlich bescheuert, allerdings ist es ja nicht so, dass ich keinen guten Grund hätte.
    „Finn Falkner?“ Marco gibt nicht auf. Wie blöd ist der bitte? Glaubt er wirklich, dass er jetzt mit mir über die Kursanforderungen labern kann?
    Entschlossen stehe ich auf und gehe zum Dozententisch vor.
    „Hallo“, sagt er.
    „Hallo“, gebe ich kühl zurück.
    „Ist das dein Ernst mit dem Kurs hier?“
    Am liebsten würde ich sofort die Wahrheit sagen. Ich würde ihn gern anschreien, dass er sich seinen Kurs sonst wohin stecken kann. Stattdessen frage ich einfach knapp: „Wieso?“
    „Weil ich einen Beteiligungsnachweis brauche. Ohne kannst du keinen Schein machen.“
    „Ich halte kein Referat.“ Es ärgert mich, dass ich mir plötzlich vorkomme wie ein Bittsteller. Danke, Mara! Von wegen, ich kann ihn mal eben kurz erpressen und hab den Schein in der Tasche.
    Marco schaut hinter mich. Ich drehe mich um. Der Raum ist jetzt fast leer, die letzten Studenten gehen gerade.
    „Vergiss es“, fauche ich ihm leise zu.
    Marco grinst. „Keine Sorge. Warum willst du kein Referat halten?“
    „Kein Bock.“ Ich merke selbst, dass das total bockig klingt.
    „Generell oder wegen mir oder weil dich das Thema nicht interessiert?“
    „Na dreimal darfst du raten.“
    „Warum machst du das Seminar dann überhaupt?“
    Toll, damit hat er mich. Ich spüre, wie sich langsam die Wut in mir aufstaut. Jetzt bin ich es, der sich umdreht und guckt, ob wir allein sind. „Weil ich vielleicht in den Semesterferien ganz andere Sorgen hatte, als mich um die scheiß Uni zu kümmern, und jetzt gerade mal fünf Kurse bekommen habe, wovon einer beschissener ist als der andere!“
    Marco senkt den Blick. „Pass auf, du schreibst mir ein Essay und damit ist die Beteiligung nachgewiesen.“  
    „Ich wünschte, alles wäre so einfach aus der Welt zu schaffen!“
    „Wir sind hier an der Uni. Wenn du mein Seminar belegen willst, dann bin ich dein Dozent. Alles andere interessiert da nicht, hast du verstanden?“ Jetzt sieht mich Marco richtig böse an.
    „Ich wär mir nicht so sicher, dass der Rektor das auch so sieht.“ In mir kocht es. Was bildet sich dieses Arschloch eigentlich ein, hier noch Ansprüche zu stellen? Und plötzlich halte ich es gar nicht mehr für so verkehrt, es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen.
    „Was soll das?“ Sein Blick wird unerwartet scharf.
    „Du hast mich schon verstanden. Lass es dir mal durch den Kopf gehen.“ Ich weiß gar nicht, wie ich das einfach so aussprechen kann. Ein bisschen bin ich über mich selbst erschrocken.
    Mit einem Mal greift Marco über den Tisch, packt mich am T-Shirt und zerrt mich zu sich. So schnell kann ich gar nicht reagieren, wie er mich von den Füßen reißt.
    „Jetzt pass mal gut auf! Wenn du mich bedrohst …“
    Ich lache auf. Dann reiße ich mich los und knalle ihm die flache Hand ins Gesicht. Diesmal ist er es, der nicht schnell genug reagieren kann. Wütend stehe ich vor ihm. Er sieht mich mit einem Blick an, der mich regelrecht aufrüttelt. Plötzlich steht blanker Hass in seinen Augen. Automatisch mache ich zwei Schritte zurück.
    „Bleib hier, wir klären das jetzt“, sagt er.
    Ohne auf ihn zu hören, drehe ich mich um und eile zur Tür. Auf dem Gang sind noch andere Seminarräume. Irgendwie fühle ich mich mit Marco allein nicht mehr sicher.
    Aber bevor ich die Tür erreiche, packt mich etwas von hinten und wirbelt mich durch den Raum. Ich verliere den Boden unter den Füßen und lande unsanft auf der Seite. Mit einem Knall fliegt die Seminartür zu und Marco steht über mir.
    „Steh auf!“
    Ich kann gar nicht so recht glauben, was hier gerade passiert. Der Typ, den ich da vor mir sehe, hat so gar nichts mehr mit Dozent Kehlmann oder Liebhaber Marco gemeinsam.
    Weil ich nicht reagiere, reißt er mich am Oberarm hoch.
    „Verdammt – lass mich – los!“, presse ich hervor, während ich seine Hände wegschlage. Jetzt stehe ich direkt vor ihm. Viel zu nah. Und die Tür im Rücken.
    „Ich will das jetzt mit dir klären!“
    „Und wenn ich das nicht will?“, frage ich patzig zurück.  
    „Finn, bitte, mach uns keinen Ärger.“ Marcos Stimme erinnert mich an einen Horrorfilm.  
    Unerwartet legt er seine Hand auf meine Brust und drückt mich gegen die Tür. Ich hab das Gefühl, als bekomme ich nicht mehr

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