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Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams

Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schattenreiter
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frisch verheiratet gewesen und
sein Vater, Lord Emelin, erst vor kurzem zu Huma gegangen. Die Obhut für Schloß Feuerklinge war an Angriff gefallen. Man hätte einfach gedacht, daß er, hm, traditionsbewußter wäre.
Bonifaz zuckte mit den Achseln und lehnte sich an die
Tränke.
Angriff war allen ein Rätsel gewesen. Ein ewiges Rätsel.
Wie damals im Garten kurz nach seiner Rückkehr, als die
beiden einen engen, blumengesäumten Weg entlangspaziert waren, Bonifaz ein Stück hinter ihm, und die Luft erfüllt vom Gezirpe der Finken und Sperlinge.
Bonifaz war um einen Busch getreten und hatte gesehen,
wie sein Freund sich gebückt und mit dem Handschuh
vorsichtig die Blütenblätter einer silbriggrünen Rose berührt hatte. Es war, als wäre Angriff, hm, einen Moment abwesend gewesen, als hätte in der Blume etwas verborgen
gelegen, an das er sich verzweifelt erinnern wollte.
Bonifaz hatte dagestanden, während sein Freund in Gedanken von ungewöhnlicher Zartheit versunken war und
die Maisonne durch die Blätter der Kalvineiche fiel, so daß
sie alle – Ritter, Pfad und Silberblume – in ein eigenartiges
Grün getaucht waren. Das war kaum ein Ort für verquere
Gedanken gewesen.
Aber Bonifaz hatte, wenn auch halb unbewußt und rein
taktisch, gedacht, daß das ein passender Platz für einen
Hinterhalt wäre.
Er war erschauert und hatte den dunklen Gedanken abgeschüttelt.
Wenn Bonifaz jetzt daran dachte, lächelte er. Er war
wirklich sehr jung gewesen, an jenem Tag im Garten.
Dennoch waren seine Gedanken wieder abgeschweift, zu
der Rose, die Fürst Angriff in der Hand hielt und zu anderen, freundlicheren Gedanken. Aber plötzlich hatte Angriff
das Schwert gezogen und sich aufgerichtet. Er hatte um
eine Wegbiegung gesehen unter einen Nadelstrauch, war
herumgewirbelt und zu dem wunderschönen Eisenpavillon auf der Terrasse in der Mitte des Gartens gelaufen. Seine Schritte hatten unsicher und abgelenkt gewirkt. Dann
hatte er sich an den verschnörkelten Eingang des kleinen
Bauwerks gelehnt, als hätte ihn unvermittelt eine seltsame
Krankheit befallen.
Da hatte Bonifaz die Diener gerufen, weil er glaubte, er
würde Hilfe brauchen, um Angriff zur Krankenstation zu
tragen.
Die Diener waren sofort angelaufen gekommen, doch bis
dahin hatte sich Angriff wieder gefangen und war ganz bei
sich gewesen. Er hatte Bonifaz’ stützende Hand zur Seite
geschoben und den Männern befohlen, den Garten zu
durchsuchen. Die waren bald zurückgekommen, um den
Rittern zu versichern, daß das Gelände sicher sei.
Dann hatte Angriff sich erschöpft zu ihm umgedreht.
»Tut mir leid wegen dieses unwürdigen Auftritts, Bonano«, hatte er gesagt. Bonifaz haßte den Kosenamen seiner
Kindheit. »Aber als ich mich bückte, um diese Silberrose zu
bewundern, da überfiel mich plötzlich eine Veränderung in
den… Energien des Gartens. Das ist es, was man in Neraka
lernt, angesichts der Räuber mit ihren Schwertern. Da müssen Herz und Schwertarm lernen, die Absichten der Feinde
zu spüren. Ich habe es jetzt hier im Garten gespürt«, hatte
er gesagt. »Und ich habe nur dich gesehen. Nicht einmal
ein Eichhörnchen oder einen Hund.«
Angriff hatte gegrinst und sich müde die dunklen Haare
zurückgestrichen. »Ich bin wohl erschöpfter, als ich dachte«, hatte er schließlich eingeräumt.
Dieser Augenblick war für Bonifaz wichtiger als alle
Aufsässigkeiten, alle Respektlosigkeit beim Turnier oder
bei den Ratssitzungen gewesen. Im Laufe der Jahre war er
in der Erinnerung immer eindrucksvoller geworden. Das
hatte Angriffs Zukunft für Bonifaz besiegelt. Darum mußten die Feuerklinges für immer verschwinden.
Und darum mußte logischerweise auch der Junge verschwinden.

Kapitel 7
Kastell di Caela Sturm saß im Halbdunkel und rieb sich seine geschundene
Schulter.
    Er erlebte das Schauermärchen, mit dem man Kinder einschüchtert, um sie von Ruinen und dunklen Kellern fernzuhalten. Sturm hatte sich in die Burg hineingewagt, und
irgend jemand – wahrscheinlich Vertumnus, denn eine andere Erklärung gab es nicht – hatte hinter ihm die Tür fest
verschlossen. Und dann war die Tür natürlich weder durch
Tricks noch mit Gewalt wieder aufzubekommen gewesen.
    Sturm sah sich um. Durch ein einzelnes, hohes Fenster
strömte schwaches Licht herein, das die große Eingangshalle der di Caelas davor bewahrte, gänzlich in Finsternis zu
versinken. Aber dennoch war die Halle, die in Mahagoni
oder einem ähnlich dunklen Holz

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