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Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stahl und Stein
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und einen
zweiten Stein, der wie ein ganz gewöhnlicher fl acher, grauer Kiesel aussah. Lacua jedoch handhabte die beiden mit
aller Ehrfurcht, zu der ein Ettin fähig ist.
»Redestein nicht verlieren«, summte er. »Lila Stein nicht
verlieren.«
»Nicht, nicht, nicht«, stimmte Res mit ein.
»Sonst Ettin tot.«
Beide Köpfe nickten weise.
Jetzt hörte der Ettin das Blöken eines Schafs und schob
die zwei Steine in seine Tunika zurück. Er blickte in die
Nacht. Dann hörten seine vier Ohren Gebell und einen lauten Befehl, die hinter einer Anhöhe hervordrangen. Und
noch mehr Blöken.
»Määäh?« fragte Res. »Määäääh?«
»Mäh Essen«, antwortete Lacua wissend.
»Ah.«
Ei fr ig machte sich der Ettin auf den Weg zu dem Schäfer
und seiner Herde.
Kapitel 5 Und? Hast du sein Geld gestohlen, Kit?« wollte Tanis wissen.

Das Dreieck
    »Nein«, erwiderte sie mit einem wütenden Blick auf Caven Mackid. »Ich habe es anständig im Spiel gewonnen.
Und jetzt ist es sowieso zu spät. Ich hab’s ausgegeben.«
    »Anständig?« Caven spuckte auf den Boden. Die Musikanten spielten laut, doch die streitenden Stimmen übertönten die Musik. »Zehn Stahlmünzen hat sie mir abgenommen«, schrie er. »Sie hat das Geld beim Faro gewonnen. Dann hab’ ich sie beim Falschspielen erwischt und es
mir zurückgeholt.«
»Mit gezücktem Messer«, betonte Kitiara.
    Caven und Kitiara standen einander Nase an Nase gegenüber, richteten ihre Bemerkungen jedoch an Tanis. Wod
grinste von einem Ohr zum anderen, weil alles so spannend war.
    »Ich habe es ihm nicht freiwillig zurückgegeben«, sagte
Kitiara. »Ich habe nichts zugegeben; deshalb gehörte das
Geld immer noch mir.«
    Cavens Gesicht wurde noch röter. »Und dann, als ich ihr
den Rücken zukehre, wühlt sie in meinen Sachen, schnappt
sich das Geld und stiehlt sich davon, die verlogene Diebin!«
    Tanis legte Kitiara unsanft die Hand auf die Schulter.
»Hast du den Mann beim Faro betrogen?«
»Ich betrüge nie, ob beim Faro oder bei anderen Kartenspielen«, sagte sie hochmütig. »Hab ’ ich nicht nötig.« Als
Tanis sie weiterhin zweifelnd ansah, wurde die Kriegerin
rot und funkelte die beiden Männer an.
Der Halbelf wandte sich an Caven Mackid. »Du hast sie
über einen Monat lang nur wegen zehn Stahlmünzen verfolgt?«
Der Söldner schwieg einen Augenblick. »Es geht mir ums
Prinzip«, meinte er schließlich.
In der sich anschließenden Stille wurde Tanis bewußt,
daß die Barden nicht mehr spielten. Vier von den Knechten
des Wirts, die Sandalen und Bundhosen trugen und vor
Muskeln nur so strotzten, hielten mit grimmigen Gesichtern auf die Streithähne zu.
»Wir verschwinden«, rief Tanis und zerrte die protestierende Kitiara auf die Straße. Wod schlüpfte noch knapp vor
ihnen durch die Tür. Caven sah aus, als ob er überlege, die
Sache auszufechten, doch dann sah er sich nach seiner Verstärkung um, fand sich allein und folgte dem Halbelfen
und Kitiara in die Nacht. Die Rausschmeißer des Wirtshauses bauten sich mit vor der Brust verschränkten Armen am
Eingang auf.
Solinari und Lunitari waren hinter einer Wolkendecke
verschwunden. Tanis wirkte selbst so finster wie eine Gewitterwolke, als er Kitiara ansah. »Gib es ihm, Kit.«
»Es war mein Geld.«
»Gib es ihm!«
»Nein!«
Tanis’ Miene wurde noch fi nsterer. »Dann tue ich es – nur um ihn loszuwerden. Gib mir meinen Anteil von dem
Irrlichtgeld.« Er streckte die Hand aus. Kitiara legte ihrerseits di e Hand an den Gürtel, wo sie den Beutel mit dem
erbeuteten Geld hängen hatte. Erst überrascht, dann zunehmend hektisch suchte sie herum.
»Tanis! Der Beutel ist weg! Warum haben wir das Geld
nicht gleich vorhin geteilt?«
Caven lachte. »Sie hat es gestohlen, Halbelf. Kitiara hat
auch dich übers Ohr gehauen.«
»Tr ö p fe lchen Torhopser!« rief Kitiara aus. »Das war die
Kenderin. Ich weiß es!« Sie stöhnte. »Und meinetwegen ist
sie inzwischen wahrscheinlich weit fort von Haven. Beim
schattenlosen Abgrund, die kriegen wir nie.«
Caven sprach mit weicher Stimme weiter. »Paß auf,
Halbelf. Kitiara wollte heute nacht bestimmt sowieso mit
deinem Geld verschwinden. Kitiara Uth Matar darf man
nie aus den Augen lassen.«
Plötzlich schrie Kitiara auf. Selbst im gelben Licht der Fackeln an der Tür zum Wirtshaus wirkte ihr Gesicht weiß.
»Bei den Göttern, meine Tasche! Wenn diese Kenderi n …«
Sie fuhr herum und warf den Packsack auf das Kopfsteinp fl aster. Den ganzen Tag hatte sie darauf

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