Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stahl und Stein
Vom Netzwerk:

das nicht so gemeint?«
Wod nickte weise. »Oh, das hat er schon so gemeint.
Vielleicht denkt er gerade nicht mehr dran, weil er Bier in
sich reinkippt. Aber morgen früh bestimmt wieder. Und
ich schätze, ihr fä llt’s auch wieder ein – morgen früh. Aber
so sind sie halt, diese Söldner, Halbelf. Irgendwie wechselha ft wie der Wind. Alles vergeben und vergessen, wenn sie
betrunken sind. Wenigstens bei Caven ist das so. Hauptmann Kitiara kann ’n bißchen schnippisch werden, wenn
sie ein paar über’n Durst getrunken hat.«
Die Kellnerin fe gte wortlos an ihnen vorbei. Wod sog den
Du ft von gebratenen Zwiebeln, verschüttetem Bier und
gegrilltem Fleisch ein, der hinter ihr herwehte. »Herrlich«,
seufzte er.
»Die ist nichts für dich«, riet ihm Tanis.
»Häh?« Wod richtete den Blick direkt auf den Halbelfen.
Dann runzelte er die Stirn, als das Mädchen hochnäsig
wieder vorbeilief. »Schätze, du hast recht.« Er seufzte wieder.
»Wie lange kennen sich die beiden schon?« Tanis zeigte
auf Kitiar a und Caven.
Wod dachte nach. »Also, die zwei Wochen Belagerung,
einen Monat Vorbereitung, und dann haben sie sich nach
der Schlacht noch ein paar Monate zusammen rumgetrieben. Dann hat Kitiara Caven ausgetrickst, und er ist ihr
nach. Hah, du hättest ihn sehen sollen, als er gemerkt hat,
daß sie sein Geld geklaut hat!«
Tanis versuchte noch mehr aus dem Jungen herauszukitzeln. »Die Schlacht?« Kitiara hatte eine Bemerkung fa llen
lassen, daß sie in Kern gewesen war – »bezahlte Soldaten«,
wie sie es genannt hatte. Aber sie hatte nicht viel von der
Unternehmung preisgegeben. Jetzt konnte Tanis vielleicht
etwas erfahren.
Der Junge seufzte. »Das war schrecklich. Zauberfeuer ist
vom Himmel gefallen, und die Menschen sind schreiend
gestorben. Dann kommt Kitiara angelaufen, reißt mir ihr
Pferd weg und will los, aber Caven holt sie ein, bringt sie
dazu, auf ihn zu warten, und die beiden reiten westlich aus
Kern raus, ich natürlich hinterher.«
»Kitiara wollte ihn also zurücklassen?« Wenigstens über
diese Neuigkeit freute sich Tanis.
Der junge Mann bejahte. »Aber Caven ist stur. Er wollte
unbedingt mit, besonders wo der Valdan geschlagene
Truppen bekanntlich schlecht behandelt, wenn du weißt,
was ich meine.« Er sah Tanis an, der fragend die Augenbrauen hochzog. »Hinrichten. Das heißt, das macht sein
Zauberer. Aber, bei den Göttern, wenn er siegt, zahlt er gut,
darum gehen Söldner das Risiko ein. Sie pokern eben
gern.« Der Junge beschrieb das Wenige, was er über Kern,
den Valdan und seinen Zauberer Janusz wußte. »Es heißt«,
der Junge hielt inne und sah sich um, »sie hätten ein Blutband.« Er zwinkerte Tanis zu und nickte wichtigtuerisch.
Falls Wod eine bestimmte Reaktion von Tanis erwartete,
blieb diese jedoch aus. »Blutband?« fragte der Halbelf, ohne
seine Stimme zu senken.
Mit entsetzten Blicken nach allen Seiten brachte Wod ihn
zum Schweigen. »Ruhe, du Dummkopf! Gibt’s denn hier so
was nicht?« Tanis schüttelte den Kopf. »Natürlich«, fuhr
der Junge fort, »darf es so was zu Hause auch nicht geben.
In Kern war’s schon verboten, als mein Ururgroßvater noch
in den Windeln lag. Aber es heißt, der Vater des Valdan,
der alte Valdan, habe einen Schuft von Zauberer gehabt,
der dazu bereit war und keine Angst davor hatte, was die
Versammlung der Zauberer mit ihm anstellen würde. Also
ging er los und hat den Valdan – den jetzigen Valdan nämlich, der damals noch ein Kind war – mit einem anderen
Jungen verknüpft, und das war Janusz, der jetzige Zauberer.«
Tanis schwirrte allmählich der Kopf, aber er wollte Bescheid wissen. »In ganz Kern gab’s Gerüchte«, erzählte
Wod, »besonders als die Eltern des Valdan – also, die Eltern des jetzigen Valdan, der damals noch ein Kind war –
umkamen, unmittelbar nachdem das Blutband geknüpft
worden war – wie wir glauben. Aber in Kern ist es lebensgefährlich, darüber zu reden, wenn d u also je dorthin
kommst, dann sag bloß nichts von dem, was ich dir erzählt
habe.« Er holte tief Luft.
Tanis nickte. Er war so gründlich verwirrt, daß er kein
Wort von dem hätte wiederholen können, was er gerade
gehört hatte. Er sortierte die wirren Sätze des Jungen. »Was
ist denn ein Blutband?« fragte der Halbelf schließlich und
dachte daran, leiser zu sprechen.
Wod gelang ein ebenso selbstzufriedener wie überraschter Ausdruck. »Wo kommst denn du her, Halbelf?« brachte
er schließlich heraus.
»Ich bin

Weitere Kostenlose Bücher